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Glarner und Bündner Bienen kamen gut durch den Winter

Über ein Viertel aller Bienenvölker in der Schweiz sind im letzten Winter eingegangen. Glarner und Bündner Imker hatten dagegen Glück und mussten viel geringere Verluste hinnehmen.

Südostschweiz
05.06.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Rund ein Viertel aller Bienenvölker der Schweiz sind im Winter 2018/19 eingegangen. Die Schweizer Imker hatten mit höheren Verlusten gerechnet. Glimpflich davon gekommen sind unter anderem auch die Kantone Glarus und Graubünden. Etwa die Hälfte der Völker ist komplett eingegangen und die Hälfte war nach dem Winter zu schwach, sich zu Wirtschaftsvölkern zu entwickeln. Laut dem Dachverband der Schweizer Imker apisuisse beträgt die konkrete Verlustrate 25,7 Prozent, was rund 2,5 Prozent höher ist als im Vorwinter, im 10-Jahres-Vergleich aber im Schnitt liegt. Ursache für die leicht höhere Rate als im Vorjahr sei wahrscheinlich der Hitzesommer 2018 gewesen, schreibt apisuisse.

Wegen der hohen Temperaturen war es demnach lange Zeit nicht möglich, die Varroa-Milbe, den schlimmsten Bienen-Schädling, zu bekämpfen. Zusätzlich hätten regional sehr spät einsetzende Waldblüten die Bienen zusätzlich gestresst, heisst es. Aufgrund dieser Bedingungen hätten viele Imker allerdings mit noch höheren Verlusten gerechnet, als schliesslich eingetreten sind. Die Daten stammen aus einer Befragung von 1246 Imkerinnen und Imkern, die vor dem Winter insgesamt rund 20'000 Bienenvölker betreut hatten.

Besser davon gekommen als der Schweizer Schnitt sind über den letzten Winter die Bergkantone, also auch Graubünden und Glarus. Glarus hat gemeinsam mit Uri sogar den geringsten Verlust gemeldet, dieser liegt bei lediglich fünf Prozent. In Graubünden liegt die Verlustrate bei 12,1 Prozent, also ebenfalls deutlich unter dem Schnitt. Apisuisse schreibt, dass ein Grund für die geringeren Verluste von Gebirgskantonen (auch Ob- und Nidwalden sowie das Tessin haben Verluste von nur rund 13 Prozent) sein könnte, dass die Varroamilben über 1000 Meter über Meer weniger verbreitet sind und die Belastung für die Bienenvölker dadurch geringer ist.

Am schlimmsten erwischt hat es die Bienen im Kanton Genf. Dort haben über 44 Prozent der Bienenvölker den Winter nicht überlebt. (ofi)

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