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Die Seidenraupen von Maienfeld

Helene von Gugelberg geht einer raren Tätigkeit nach. Sie züchtet Seidenraupen. Wir haben die «Raupenmama» in Maienfeld bei einer der zahlreichen Fütterungen besucht.

27.05.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Im Video zeigen wir Euch die Seidenraupenzucht von Helene von Gugelberg. VIDEO MARCO HARTMANN

Die Leibspeise der Raupen sind Maulbeerbäume, sagt «Raupenmama» Helene von Gugelberg. Seit 2014 ist sie im Besitz von 120 kleinen Maulbeerbäumen. «Dann war zwei Jahre Geduld angesagt, bis ich mit der ersten Raupenaufzucht anfangen konnte», erklärt sie weiter. Das Ausbrüten dauere etwa zehn Tage. Da sei es wichtig, dass die Raupen immer schön warm haben und mit genügend Luftfeuchtigkeit versorgt werden.

Aber nicht nur das: Die Nahrung – eben diese Blätter der Maulbeerbäume – ist essentiell für das Wachstum der Raupen. Diese häuten sich schliesslich jeden vierten Tag. «Nach jeder Häutung wird auch der Hunger grösser», führt Von Gugelberg aus.

Bis zu drei Kilometer Seidenfaden

Die Raupen zu füttern dauere in der Regel eine halbe Stunde. Wenn die Raupe das Zehntausendfache an Gewicht zugelegt hat, sei sie schliesslich rund fünf Gramm schwer und zehn Zentimeter lang. Dann geht es langsam ans Einspinnen, das sieben Tage dauert. Am Ende des Prozesses steht das Trocknen des Kokons, der dann dem Verein Swiss Silk geliefert wird. 

Dort werden die einstigen Raupen weiter verarbeitet. Aus einem einzelnen Kokon kann bis zu drei Kilometer Seidenfaden gewonnen werden. Aus 30 bis 40 Kilogramm Kokons resultieren schliesslich fünf Kilogramm Seide. Für Helene von Gugelberg ist der Job als «Raupenmama» ab diesem Moment dann zu Ende. 

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