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Es ist zum Röhren: Wildfleisch aus dem Ausland statt der Region – weil es günstiger ist

Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit hat im Glarnerland und Graubünden Wildfleisch kontrolliert. Mit einem ernüchternden Ergebnis.

Südostschweiz
07.12.23 - 10:29 Uhr
Wirtschaft
Ein Hirsch auf Äugsten: Nicht jedes im Restaurant angepriesene Wildfleisch stammt aus der Heimat.
Ein Hirsch auf Äugsten: Nicht jedes im Restaurant angepriesene Wildfleisch stammt aus der Heimat.
Bild Marco Banzer

Während der Jagd- und Wildsaison ist nicht jedes angebotene Wildbret tatsächlich heimischen Ursprungs. Oft landet das Fleisch laut einer Mitteilung des Kantons aus dem Ausland auf unseren Tellern, einfach weil es dort kostengünstiger zu erwerben ist. Eine Untersuchung der Lebensmittelkontrolleure des Amts für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit in den Kantonen Graubünden und Glarus hat ergeben, dass nicht immer die korrekte Herkunft des Wildbrets angegeben wird. Besonders im Fokus standen dabei Kontrollen in Gastronomiebetrieben während der Jagdsaison, in denen vermehrt mit Wildgerichten geworben wird.

Im Kanton Glarus wurden vier Betriebe unter die Lupe genommen. Einer dieser Betriebe hat ausländisches Wildfleisch als heimisches angepriesen. Ein weiterer Betrieb gab lediglich an, dass das Fleisch aus der EU stamme, anstatt das genaue Herkunftsland anzugeben, wie es vorgeschrieben ist.

Die Überprüfung fand zwischen September und Oktober 2023 statt und konzentrierte sich darauf, die behauptete Herkunft des Wildfleisches anhand der Angaben auf Lieferscheinen oder noch vorhandenen, bereits etikettierten Waren zu überprüfen.

In 13 Betrieben mangelhaft

Die Kontrollen ergaben, dass von insgesamt 34 überprüften Lebensmittelbetrieben in Graubünden und Glarus – darunter 32 Restaurants, eine Metzgerei und ein Betrieb zur Wildbearbeitung – in 13 Betrieben Mängel festgestellt wurden. In sieben Fällen wurde fälschlicherweise Schweizer oder regionale Herkunft angegeben, obwohl das Wildfleisch aus dem Ausland stammte. In fünf Fällen wurde anstelle des genauen Herkunftslandes lediglich die EU deklariert. Zudem konnte ein Betrieb die behauptete Herkunft des Fleisches aufgrund fehlender Unterlagen nicht nachweisen.

Aufgrund dieser unbefriedigenden Ergebnisse wird betont, dass die Deklaration der Fleischherkunft, insbesondere während der Jagdsaison, verstärkt kontrolliert werden müsse. So soll sichergestellt werden, dass Verbraucherinnen und Verbraucher korrekte Informationen erhalten. (mitg)

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Nein, nicht weil es billiger ist, sondern weil es Bleifrei und somit besser ist. Bleiverbot in der EU.
Bleipflicht in der Schweiz wegen der winzigen Waldstücke.

Mir ist aufgefallen, das Restaurants und diverse Metzgereien am 1. Jagdtag einheimisches Wild auf der Karte haben. Das ist komisch und unseriös.

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