Neben Engler und Schmid fahren Candinas, Martullo, Pult, Hug und Giacometti nach Bern
Graubünden hat zwei Ständeräte und fünf Nationalräte gewählt. In unserem Ticker findet ihr Prognosen, Reaktionen und Stimmen. Auch über kommunale Abstimmungen seid ihr bei uns informiert.
Graubünden hat zwei Ständeräte und fünf Nationalräte gewählt. In unserem Ticker findet ihr Prognosen, Reaktionen und Stimmen. Auch über kommunale Abstimmungen seid ihr bei uns informiert.
Ticker
Danke
Das wars von uns für heute. Während die Wahlfeiern der einzelnen Parteien begonnen haben, verabschieden wir uns. Besten Dank fürs Mitlesen. Bis zum nächsten Mal.
Zusammengefasst haben die Wahlberechtigten in Graubünden folgende Personen gewählt:
Ständerat
- Stefan Engler (Mitte)
- Martin Schmid (FDP)
Nationalrat
- Martin Candinas (Mitte)
- Magdalena Martullo-Blocher (SVP)
- Jon Pult (SP)
- Roman Hug (SVP)
- Anna Giacometti (FDP)
Josias Gasser im Kanton Schwyz gescheitert
Der Bündner Unternehmer Josias Gasser ist im Kanton Schwyz zu den Nationalratswahlen angetreten - und deutlich gescheitert. Mit 1237 Stimmen als Spitzenkandidat für die «GLP Hauptliste» verpasste der frühere Bündner Nationalrat (2011 bis 2015) die Wahl nach Bern deutlich. Die vier gewählten Schwyzer Nationalräte von Mitte, FDP und SVP erhielten zwischen 8700 und 30'900 Stimmen.
Gasser war der erste Bündner GLP-Politiker im Nationalrat. Er gilt als Mitbegründer der Bündner GLP. Vor seiner Wahl in den Nationalrat und danach auch wieder sass Gasser im Bündner Grossen Rat (2010-2011 und 2018-2021). Vor rund zwei Jahren gab er seinen Rücktritt aus dem kantonalen Parlament bekannt. (st)
Aufgeschnappt
«Probleme, die wir ansprechen, sind Probleme. Die Leute wollen, dass wir sie ansprechen.»
Magdalena Martullo-Blocher
Einschätzung von Politologe Clau Dermont
Clau Dermont, wie beurteilen Sie den Wahlausgang bei den Bündner Ständeratswahlen?
Alles bleibt gleich im Ständerat. Interessant werden diese Wahlen erst, wenn Martin Schmid oder Stefan Engler ihr Amt niederlegen.
Interessanter war die Ausgangslage bei den Wahlen in den Nationalrat.
Ja, hier hat die SVP den Sitz der Klimaallianz übernommen; Roman Hug (SVP) kommt für Sandra Locher Benguerel (SP). Martin Candinas (Mitte), Magdalena Martullo-Blocher (SVP), Jon Pult (SP) und Anna Giacometti (FDP) werden bestätigt.
«So gesehen hat der erneute Sitztausch in Graubünden eine gewisse Tradition.»
Wie beurteilen Sie diese erneute Sitzverschiebung zwischen den Parteien?
Vor vier Jahren ging dieser Sitz von der SVP zur SP, von Heinz Brand zu Sandra Locher Benguerel. Vier Jahre zuvor war dies umgekehrt, damals übernahm Magdalena Martullo-Blocher von Josias Gasser, der vier Jahre früher den Sitz von der FDP übernommen hat. So gesehen hat der erneute Sitztausch in Graubünden eine gewisse Tradition und ist mehr die Regel als die Ausnahme.
Die Wahlprognose der «Südostschweiz» hat einen Sitzgewinn der SVP vorhergesagt. Kommt dieser darum wenig überraschend?
Graubünden ist damit auch im schweizweiten Trend wobei grüne Parteien verlieren und die SVP zulegen kann. Erstaunlich ist es doch, weil die SVP mit Heinz Brand auch ein Stimmenmagnet verloren hat, was sie aber mit Roman Hug gut zu kompensieren wusste.
Was sagen Sie zu den einzelnen Resultaten? Martin Candinas hat ein Spitzenresultat erzielt.
Candinas legte im Vergleich zu vor vier Jahren mehr als 5000 Stimmen zu. Ein Zeichen, dass das Nationalratspräsidium viel Aufmerksamkeit generiert hat. Damit überholt er auch deutlich Magdalena Martullo-Blocher.
Magdalena Martullo-Blocher erzielte 2019 das Spitzenresultat. Ist das Nationalratspräsidium alleine dafür verantwortlich, dass Candinas mehr Stimmen holte?
Sicher nicht nur. Obwohl die SVP als Partei zulegt, verliert ihre Spitzenkandidatin mehr als 2000 Stimmen.
«Giacometti legte sehr stark zu und macht 9000 Stimmen mehr als bei den letzten Wahlen.»
Bundesratskandidat Jon Pult schafft es «nur» auf Rang 3. Wieso?
Die SP ist in Graubünden drittstärkste Partei, klar hinter der SVP. Dennoch fehlen Jon Pult lediglich 500 Stimmen auf Magdalena Martullo-Blocher. Seine Bundesratskandidatur hat ihm sicher viel Aufmerksamkeit verschafft. Aber auch, dass er mit Abstand der bekannteste SP-Kandidat war.
Neu vertritt Roman Hug Graubünden in Bern. Wie überraschend ist seine Wahl?
Seine Wahl ergibt sich durch die Stärke der SVP. Aber Kandidat Hug ist auch ein Grund für diese Stärke der SVP. Im Vergleich zu seinem Vorgänger Heinz Brand machte er nur gerade 1200 Stimmen weniger als dieser vor vier Jahren als bisheriger Nationalrat.
Und Anna Giacometti schaffte die Wiederwahl auch etwas überraschend. Oder?
Die interne Auseinandersetzung mit alt Regierungsrat Christian Rathgeb versprach spannend zu werden. Die Vorkumulierung auf der Liste hat sicher geholfen. Aber Giacometti legte auch sonst sehr stark zu und macht 9000 Stimmen mehr als bei den letzten Wahlen.
Sieger und Verlierer
Die Ergebnisse stehen fest. Vor der Tür des Stadthauses in Chur stehen die Kandidatinnen und Kandidaten im Medienfokus.
Lumnezia sagt Ja zu neuem Gesetz
In der Gemeinde Lumnezia hat das Stimmvolk am Sonntag ein neues Personalgesetz befürwortet. Der Entscheid fiel an der Urne mit 559:109 Stimmen, wie die Gemeinde mitteilt; die Stimmbeteiligung lag bei rund 42 Prozent. Der Erlass steht in Zusammenhang mit Änderungen im Personalgesetz des Kantons; er tritt rückwirkend per 1. Januar in Kraft. (jfp)
Candinas, Martullo, Pult, Hug und Giacometti
Nun sind sämtliche 101 Bündner Gemeinden ausgezählt. Folgende fünf Politikerinnen und Politiker vertreten den Kanton Graubünden in den kommenden vier Jahren im Nationalrat in Bern:
Martin Candinas (Mitte) 28'400 Stimmen
Magdalena Martullo-Blocher (SVP) 21'795 Stimmen
Jon Pult (SP) 21'290 Stimmen
Roman Hug (SVP) 16'595 Stimmen
Anna Giacometti (FDP) 16'184 Stimmen
Churwalden hat zwei neue Schulräte
In der Gemeinde Churwalden haben die Stimmberechtigten an der Urnenabstimmung vom Sonntag Svenja Hardegger-Caviezel mit 91 Stimmen und Thomas Schwendener mit 54 Stimmen als neue Schulräte gewählt. Wie die Gemeinde mitteilt, lag das absolute Mehr bei 44 Stimmen. Im Weiteren hat der Souverän die Teilrevision der Gemeindeverfassung genehmigt, dies mit 457:62 Stimmen. Die Verfassungsrevision wurde im Zuge der Anfang dieses Jahren erfolgten Fusion von Bürgergemeinde und politischer Gemeinde Churwalden nötig. (red)
Aufgeschnappt
«Ich komme ohne Soziale Medien aus. Ich möchte aber auch nicht, dass die ganze Community erfährt, auf welchem Berg ich gestern war, oder was ich gestern gegessen habe.»
Ständerat Stefan Engler
Luzi C. Schutz bleibt Präsident in Filisur
Der Gemeindepräsident von Bergün Filisur heisst auch für die Amtsperiode von 2024 bis 2026 Luzi C. Schutz. Das kommunale Wahlvolk bestätigte den Bisherigen am Sonntag mit 234 von 292 gültigen Wahlzetteln. Die Stimmbeteiligung lag gemäss dem Wahlprotokoll der Gemeinde bei knapp 46 Prozent. Schutz präsidiert die Gemeinde seit der Fusion im Jahr 2018. (jfp)
Philipp Wyss ist Wirtschaftsredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch».
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