Ragettli: «Vor allem vor der Qualifikation war ich sehr nervös»

Der Bündner setzte sich knapp drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking im Final dank einem starken ersten Run, in dem er unter anderem einen Triple Cork 1440 zeigte, vor dem Neuseeländer Ben Barclay und dem Kanadier Edouard Therriault durch. Mit Fabian Bösch (6.) und Valentin Morel (8.) klassierten sich zwei weitere Schweizer in den Top 8.

Laut Ragettli ist der Kurs in Front Romeu einer der Schwierigeren. Zudem habe es in der Qualifikation und im Training immer ein bisschen gewindet und es sei sehr eisig gewesen. «Ausserdem war ich auch sehr nervös, weil ich seit zehn Monaten keinen Wettkampf gefahren bin. Vor allem vor dem ersten Qualifikationsrun», so Ragettli im Interview nach dem Wettkampf. 

Der Bündner musste so lange pausieren, weil er Mitte März an der WM in Aspen gestürzt war. Dort hatte er sich im dritten und letzten Sprung im Big-Air-Final am linken Knie am Kreuzband, Innenband und Meniskus verletzt. «Am meisten gefreut habe ich mich, wieder ins Team zurückzukommen und Skifahren zu können. Skifahren ist einfach das, was ich am liebsten mache», so Ragettli.

Noch nicht alle Karten ausgespielt

Trotz Nervosität und Trainingsrückstand zeigte er bei seinem Comeback eine so gute Qualifikation, dass er sich gar als erster fürs Finale qualifizieren konnte. «Und ich habe gewusst, dass ich noch nicht alle Karten ausgespielt habe. Deshalb hatte ich fürs Finale ein gutes Gefühl. Ein bisschen nervös war ich aber schon immer noch.»

Auch nach dem Sieg im französischen Font Romeu sieht sich der Bündner Freeskier nicht als Olympia-Favorit. «Ich sehe mich ganz klar als Underdog, weil ich mit sehr viel weniger Training und Wettkämpfen an den Start gehe.» Nun fokussiere und freue er sich auf die X-Games, die kommende Woche anstünden. «Das wird nochmal ein super Training für die Olympischen Spiele.» (so/sda)