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Arno Lietha ist Gesamtweltcupsieger im Sprint

Der Prättigauer Skitouren-Rennfahrer Arno Lietha gewinnt das letzte Sprintrennen in Madonna di Campiglio und damit auch die Sprint-Gesamtwertung. Nun hofft Lietha auf die Olympische Anerkennung.

26.03.21 - 10:03 Uhr
Schneesport
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Arno Lietha gewinnt in Italien das letzte Sprintrennen. Es ist der dritte Sieg in dieser Kategorie in dieser Saison.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Beim Weltcup-Finale im italienischen Madonna di Campiglio feierte Arno Lietha am Donnerstag einen weiteren Weltcupsieg in seiner Paradedisziplin Sprint, wie der Schweizerische Alpenclub (SAC) auf seiner Internetseite schreibt. Dank diesem Sieg und den konstanten Leistungen über die ganze Saison, küre sich der Fideriser zum Gewinner des Weltcup-Gesamtklassements in der Disziplin Sprint.

Hier geht's zum Sieglauf von Arno Lietha:

Königin des Sprints

Die eher kurze Rennstrecke sei Lietha sehr entgegen gekommen, heisst es weiter. Der 22-Jährige stand diese Saison bereits zweimal zuoberst auf dem Sprintpodest und lief einmal auf Rang 2. Zudem gewann er an der WM Mitte März in Andorra den U23-Weltmeistertitel im Sprint.

Vor dem letzten Sprintrennen sei Lietha mit grosser Spannung an den Start gegangen. Nur gerade neun Weltcuppunkte trennten ihn von Thibault Anselmet (Frankreich) im Gesamtklassement. Lietha hielt dem Druck stand, zeigte ein starkes Finale und überquerte als Erster die Ziellinie. «Ich habe mein grosses Ziel, das Sprint-Gesamtklassement zu gewinnen, erreicht. Das freut mich extrem», meinte Lietha im Artikel des SAC. Lietha hat mit seinem Sieg gleichzeitig auch die Wertung der U23 Men gewonnen, heisst es weiter.

«Jedoch ist unsere Sportart noch nicht olympisch. Trotzdem unternehme ich alles, um bereit zu sein, wenn es soweit ist.»

SAC Swiss Team dominiert Sprint-Gesamtklassement

Bis auf die Kategorie U23 Women, bei der diese Saison keine Schweizer Athletin startete, gewinnt das SAC Swiss Team in sämtlichen Kategorien das Gesamtklassement in der Disziplin Sprint: Marianne Fatton (Senior Women), Arno Lietha (Senior Men und U23 Men), Caroline Ulrich (U20 Women) und Léo Besson (U20 Men).

Olympiaträume

Das sogenannte «Ski Mountaineering» (kurz: Skimo) oder zu deutsch «Skitourengehen» oder «Skibergsteigen» könnte künftig als olympische Disziplin auf der ganz grossen Bühne stattfinden. 2014 wurde der internationale Skibergsteigerverband durch das Internationale Olympische Kommitee (IOC) anerkannt. An den Olympischen Jugendspielen 2020 in Lausanne wurde die Sportart zum ersten Mal seit über 70 Jahren wieder im olympischen Rahmen ausgetragen, wenn auch erst bei den Nachwuchssportlern. An den Olympischen Spielen in Peking findet die Sportart hingegen nicht statt, dies entschied das IOC bereits im Jahr 2018. Somit dürften die ersten Skimo-Rennen an Olympischen Spielen frühestens im Jah 2026 im italienischen Cortina d'Ampezzo über die Bühne gehen – der Ball liegt beim IOC.

Die Schweiz und mit ihr Arno Lietha wäre aber definitiv bereit dafür. Es könnte wie so oft, wenn eine Sportart olympisch wird, zu einem Schweizer Medaillenregen kommen. Traditionell ist die Schweiz in jungen Dispziplinen jeweils weit vorne anzutreffen. Wobei «junge Disziplin» im Skitourengehen eine falsche Bezeichnung ist. In der Tat ist Skitourengehen viel eher die Rückkehr zur ursprünglichsten Art des Skifahrens. Denn die Ursprünge gehen zurück in eine Zeit, wo es noch gar keine Skilifte gab – irgendwie mussten die Skifahrer ja zuerst den Berg hoch. Und: Skitourengehen war schon einmal olympisch.1924 fanden zum ersten Mal sogenannte Militärpatrouillenläufe im olympischen Rahmen statt. In Viererteams waren die Läufer, alles Soldaten im Dienst, unterwegs. Diese Läufe werden gar als Vorläufer des Biathlonsports bezeichnet. Das Zuschauerinteresse hielt sich bei den Patrouillenläufen aber in Grenzen, weshalb die Disziplin 1948 zum letzten Mal an Olympischen Spielen ausgetragen wurde. Nun könnte die Sportart also ein Olympisches Revival erleben. Ein Traum, den auch Arno Lietha im Hinterkopf hat, und für den er bereit ist.

Auf seiner Internetseite nennt er die Olympischen Spiele als grosses Ziel: «Von welchem Sportler ist dies nicht der grösste Traum? Jedoch ist unsere Sportart noch nicht olympisch. Trotzdem unternehme ich alles, um bereit zu sein, wenn es soweit ist.» Und weiter: «Bis dahin ist mein Ziel, an die Weltspitze der Elite Kategorie zu gelangen.» Dieses Ziel hat Lietha mit dem Sieg vom Donnerstag definitiv erreicht.

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