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Ein Schweizer Podestplatz liegt wieder drin

Erstmals seit fünf Jahren besteht die realistische Chance auf einen Schweizer Podestplatz in Engelberg. Killian Peier beweist heuer, dass er mit seinen besten Sprüngen mit den Besten mithalten kann.

Agentur
sda
20.12.19 - 06:20 Uhr
Schneesport
Killian Peier überraschte letzten Winter mit der WM-Bronzemedaille
Killian Peier überraschte letzten Winter mit der WM-Bronzemedaille
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Killian Peier hat diesen Winter seine WM-Bronzemedaille bereits bestätigt. Vor zwei Wochen stieg der Waadtländer in Russland erstmals im Weltcup aufs Podest. Nun will er in Engelberg auch vor dem Schweizer Publikum brillieren.

Der Wind rüttelte kräftig an den Klassements der bislang fünf Wettkämpfe dieser Saison. Beim 2. Rang in Nischni Tagil hatte Peier wohl jenes Glück, das ihm zwischendurch fehlte. Im Wettkampf vor seinem Podestplatz beispielsweise stiess der 24-Jährige ebenfalls als Fünfter des ersten Durchgangs vom Balken ab. In der Mitte des Hanges wurde er aber von einer Windböe erfasst und musste mit Platz 16 vorlieb nehmen.

Mit dem 11. Rang im Weltcup-Zwischenklassement dürfte Peier leicht unterbewertet dastehen. Sein Leistungsvermögen taugt klar für die Top Ten. Mit dieser Basis sind Podestplätze immer möglich, zumal auch beim Schlechtwetter-Wochenende in Engelberg kaum Laborbedingungen vorherrschen werden und der eine oder andere Akteur dem Wind zum Opfer fallen wird.

Letztmals stand mit Simon Ammann im Dezember 2014 ein Schweizer nach dem Wettkampf auf der Titlis-Schanze auf dem Podium. Der Toggenburger wurde vor fünf Jahren mit deutlichem Abstand auf den Tschechen Roman Koudelka Zweiter. Ammann flog damals im Hoch. Nach Engelberg überzeugte er auch an der Vierschanzentournee mit dem 2. Rang in Garmisch-Partenkirchen und Platz 3 in Innsbruck, bevor ihn der fürchterliche Sturz in Bischofshofen zurückwarf.

Der Routinier ist diesen Winter besser unterwegs als vor Jahresfrist. Damals musste der vierfache Olympiasieger nach Weihnachten in Engelberg sogar noch den zweitklassigen Continental Cup springen, um sich für die Tournee zu qualifizieren. Diesen Winter stieg Ammann auf höherem Niveau ein: Vier Springen, viermal im Finaldurchgang der Top 30 - in der Regel um Platz 20 herum.

Ryoyu Kobayashi hiess der Überflieger der vergangenen Saison. Der Japaner, der Sieger des zweiten Springens in Engelberg, katapultierte sich in eine eigene Liga und schaffte an der Tournee den Grand Slam mit vier Tagessiegen. Auch diesen Winter scheint er rechtzeitig zum Klassiker über den Jahreswechsel in Form zu kommen. Vergangenen Sonntag siegte der Asiate in Klingenthal.

Kobayashi klassierte sich in bislang sämtlichen Wettkämpfen in den Top 6, obwohl er teilweise schlechte Bedingungen vorfand oder nur einen mittelmässigen Sprung zeigte. Findet Kobayashi zur Bestform, ist er nur schwer zu bezwingen. Auf seinem Niveau bewegt sich wohl einzig der Österreicher Stefan Kraft.

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