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Zwei Bündner auf dem Corvatsch in der Pole-Position

Für die Schweizer Freeskier endet eine durchgetaktete Weltcup-Saison mit einem Höhepunkt. Vor heimischem Publikum geht es für die Schweizer Freestyler auf dem Corvatsch um Bestätigung, Genugtuung und den Gesamtweltcup.

Südostschweiz
29.03.19 - 17:04 Uhr
Schneesport
Andri Ragettli wusste in Silvaplana bereits in de Qualifikation zu überzeugen.
Andri Ragettli wusste in Silvaplana bereits in de Qualifikation zu überzeugen.
ARCHIVBILD KEYSTONE

Aus Schweizer Sicht werden von dieser Saison, die am Wochenende auf dem Corvatsch bei Silvaplana zu Ende geht, besonders zwei wichtige Erkenntnisse bleiben: Einerseits ist da das Wissen, dass die Schweiz im Slopestyle wie im Big Air nicht nur zur Elite gehört, sondern diese auch anführt. Andererseits lieferte 2019 den Beleg dafür, wie nah Glück und Pech im Freestyle-Sport auch für die Stars der Szene zusammen liegen. Bei allen Schweizer Top-Athleten war die Saison 2018/19 eine mit viel Licht, aber nicht ohne Schatten.

Ragettli und Gubser mit starker Quali

Von 2019 bleibt etwa die Geschichte von Andri Ragettli. Der Flimser peilte Medaillen an X-Games und Weltmeisterschaften an, verpasste beide Wettkämpfe aufgrund einer Knieverletzung, kehrte im März in den Weltcup zurück und sicherte sich erstmals in seiner Karriere die Kristallkugel für den Gewinn des Big-Air-Weltcups.

Am Samstag beim letzten Slopestyle-Event der Saison vor heimischem Publikum zählt der 19-Jährige zu den ganz grossen Favoriten. Punktgleich mit dem noch zwei jahre jüngeren Davoser Kim Gubser (je 95,25 Punkten) schlosse er die Qualifikation mit dem Bestwert des Tages ab.

Da war aber auch die Enttäuschung von Fabian Bösch über einen verpassten Podiumsplatz an den X-Games, die der Freude über den Weltmeistertitel im Big Air wich. Und es bleibt die Story von Mathilde Gremaud und Sarah Höfflin, für die auf Glücksgefühle nach den Medaillengewinnen an den X-Games WM-Frust folgten. Im Big Air in Park City waren die beiden unter den Erwartungen geblieben, ihre Revanche im Slopestyle verhinderten die WM-Organisatoren durch Absage des Wettkampfes.

Am Heimevent zum Abschluss mag die Ausgangslage für die Swiss-Ski-Athleten unterschiedlich sein, ihre Zielsetzung dürfte sich nahezu identisch anhören: Eine abwechslungsreiche Saison mit einem guten Gefühl abschliessen. Am meisten auf dem Spiel steht am Heimweltcup für Olympiasiegerin Höfflin. Die 28-Jährige ist auf gutem Weg, zum zweiten Mal nach 2017 den Slopestyle-Gesamtweltcup zu ihren Gunsten zu entscheiden. Höfflin führt die Wertung mit 26 Punkten Vorsprung auf die Amerikanerin Eileen Gu an, die auf dem Corvatsch nicht antritt. Der Abstand zur drittklassierten Kanadierin Megan Oldham beträgt 49 Zähler und Höfflins Teamkollegin Gremaud liegt bereits 70 Punkte zurück.

Gremaud mit Chance auf Rang 2

Während Höfflin die Kristallkugel nach überstandener Finalqualifikation kaum mehr zu nehmen ist, könnte Gremaud im Idealfall nach der Big-Air-Gesamtwertung auch den Slopestyle-Weltcup als Gesamtzweite abschliessen. Dazu müsste die 19-jährige Freiburgerin allerdings an die Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen. Beim letzten Big-Air-Wettkampf der Saison in Québec vor zwei Wochen hatte sich Gremaud den Tagessieg gesichert.

Bei den Männern beschränken sich die Ambitionen mir Ragettli und Gubser derweil besonders auf den Tagessieg. Der Appenzeller Colin Wili liegt in der Weltcup-Gesamtwertung als bester Schweizer im 7. Rang, dürfte aber nach der Finalqualifikation in Silvaplana noch einige Ränge gutmachen. Insgesamt starten am Samstag fünf Schweizern im Final der Top 15. (sda/so)

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