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Der Schweizer Trumpf der Tour de Ski kränkelt weiterhin

Wenn es mit medizinischen Abklärungen herauszufinden gilt, ob ein Start an der Tour de Ski Sinn macht, verheisst das in der Regel nichts Gutes.

Agentur
sda
30.12.23 - 04:00 Uhr
Schneesport
Nadine Fähndrich, in dieser Aufnahme beim Sieg vor einem Jahr zum Auftakt der Tour de Ski, tritt heuer zum Klassiker über den Jahreswechsel nicht in Bestform an
Nadine Fähndrich, in dieser Aufnahme beim Sieg vor einem Jahr zum Auftakt der Tour de Ski, tritt heuer zum Klassiker über den Jahreswechsel nicht in Bestform an
KEYSTONE/MAYK WENDT

Von Nadine Fähndrich dürfen beim Saisonhöhepunkt der Langlauf-Weltcup-Saison keine Wunderdinge erwartet werden.

Vor einem Jahr stieg die Luzernerin als Anwärterin auf Tagessiege in das Etappenrennen und enttäuschte nicht. Nach den Weltcupsiegen in Beitostölen und Davos schaffte die Sprint-Spezialistin zum Tour-Auftakt im Münstertal das Triple. Heuer stehen die Vorzeichen anders. Selbst ein Podestplatz am Samstag in Toblach wäre eine grosse Überraschung. Und wie es in der Tour de Ski nach dem Skating-Sprint weitergeht, ist offen. Der Entscheid über den Verbleib in der Tour wird von Tag zu Tag neu gefällt.

Nach einem ordentlichen Saisonbeginn in Kuusamo begannen die Probleme. Den ersten Trainings-Block nach dem Opening am Polarkreis konnte Nadine Fähndrich wegen Krankheit nicht optimal nutzen. Den Wiedereinstieg ins Wettkampfgeschehen in Trondheim Mitte Dezember bestritt die 28-Jährige nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Und nun absolvierte sie auch den zweiten Trainingsblock nicht unter den besten Voraussetzungen.

All dies ist ärgerlich. Denn nach der Saisonvorbereitung ohne Krankheit oder Verletzung durfte sich Nadine Fähndrich hohe Ziele setzen. Aus diesem Grund schob die Frau aus Eigenthal für die Tour de Ski bewusst zwei Trainingsblöcke ein. Mit diesen Einheiten wollte sie sich das Rüstzeug holen, um das Etappenrennen anders als in früheren Jahren bis zum Schluss auf höchstem Niveau durchzustehen.

Kaum Absagen

In einem Jahr ohne Grossanlass gibt es keinen Grund, auf die kräftezehrende Tour de Ski zu verzichten, um die Zeit für einen gezielten Formaufbau für die Weltmeisterschaften oder die Olympischen Spiele zu nutzen. Wer starten kann, der startet. Ausgerechnet bei Vorjahressieger Johannes Hösflot Klaebo ist dies nicht der Fall. Der Norweger gab nach sechs Tagen mit Fieber Forfait. Somit bleibt Dario Cologna, der in den Jahren 2009, 2011, 2012 und 2018 gewonnen hat, alleiniger Rekordhalter. Klaebo feierte nach dem legendären Anstieg zur Alpe Cermis bislang dreimal den Gesamtsieg.

Ob der Schwedin Frida Karlsson die Wiederholung des Vorjahressieges gelingt, ist fraglich. Als Weltcup-Führende steigt Jessie Diggins aus den USA ins Etappenrennen. Sie würde nach 2021 den zweiten Gesamtsieg holen.

Premiere für Davos Nordic

Die 18. Ausgabe der Tour de Ski macht erstmals Halt in Davos. Nach drei Etappen in Toblach im Südtirol (30. Dezember bis 1. Januar) disloziert der Tross für zwei Etappen ins Landwassertal (3. und 4. Januar). Das Finale findet traditionell im Val di Fiemme (6. und 7. Januar) statt. In Davos wird wie in Toblach ein Skating-Sprint ausgetragen. Tags darauf in der Verfolgung über 20 km klassisch stehen insbesondere die Leader des Gesamtklassements auf dem Prüfstand.

Am Neujahrstag 2013 fand im Münstertal erstmals eine Etappe der Tour de Ski auf Schweizer Boden statt. Seither war die Schweiz jedes Jahr im Etappenkalender vertreten – sechsmal mit Val Müstair, fünfmal mit Lenzerheide. Nun wird Davos als dritte Schweizer Destination Austragungsort des Klassikers.

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