×

Die Lakers leisten sich einen Totalausfall

Ein schwaches Servette gewinnt bei noch viel schwächeren SCRJ Lakers mühelos mit 4:2.

Bernhard
Camenisch
23.02.19 - 01:16 Uhr
Eishockey
In Bedrängnis: Lakers-Verteidiger Florian Schmuckli wehrt sich gegen Daniel Winnik (links) und Timothy Kast.
In Bedrängnis: Lakers-Verteidiger Florian Schmuckli wehrt sich gegen Daniel Winnik (links) und Timothy Kast.
KEYSTONE

Es ist nur noch die Vollzugsmeldung, aber seit Freitagabend ist es amtlich: Die SCRJ Lakers werden im Play-out-Final antreten müssen. In ihren restlichen fünf Spielen der Qualifikation und den sechs Partien der Platzierungsrunde können sie die Lücke zu Platz 10 nicht mehr schliessen. Diese ist mittlerweile auf 37 Punkte angewachsen. Und auch der 11. Rang droht zu entschwinden. Davos hat nach seinem Sieg am Freitag in Bern elf Zähler Vorsprung auf die Lakers.

Diese zeigten im Heimspiel vor 3337 Zuschauern gegen Servette, warum sie das Schlusslicht der National League sind. Ihre Leistung lässt sich mit einem Wort bezeichnen: Totalausfall. Die Genfer konnten gar nicht anders, als vom Auftritt des Gegners profitieren und drei wichtige Punkte im Kampf um die Play-offs einsacken. Und dies, obwohl sie mit einem Notaufgebot im Sturm angetreten waren. Dem Team von Trainer Chris McSorley fehlten acht (!) verletzte Offensivspieler, darunter drei Ausländer sowie Cody Almond, Noah Rod und Kevin Romy, die alle für die Schweiz schon an Weltmeisterschaften gespielt haben.

Kristos Blackout

An einem Abend, an dem ansonsten spielerisch nichts zusammenpasste, hatten die Lakers eine kurze Druckphase. In dieser gingen sie von der 27. bis zur 32. Minute mit ihren Chancen aber kläglich um. Kevin Clark, Casey Wellman, Kay Schweri und Roman Schlagenhauf scheiterten in bester Abschlussposition. Als Höhepunkt des Unvermögens vertändelte die erste Sturmlinie, die Ausländerlinie notabene, bei einem Drei-gegen-eins-Konter den Puck. Im Shift darauf verlor Danny Kristo hinter dem eigenen Tor die Scheibe, und Juraj Simek schoss die Gäste 3:1 in Führung (33.).

Das war es mit dem Aufbäumen der Gastgeber. Im dritten Drittel stellten sie sogar die Sticheleien, die zuvor immerhin für ein wenig Unterhaltung gesorgt hatten, ein und fügten sich der Niederlage. Dass diese mit 2:4 knapp ausfiel, lag zum einen am Anschlusstor von Martin Ness in der Schlussminute, zum anderen aber auch am Gegner, der seinerseits nicht überzeugend war.

McSorley war angesichts des knappen Personalbestands gezwungen, seine besten Kräfte wie den Joner Topskorer Tanner Richard oder die drei schwedischen Verteidiger zu forcieren. Wie dünn es um sein Nervenkostüm steht, musste der Tabellenzehnte aus Genf aufdecken, als er seine 1:0-Führung nur 23 Sekunden hielt, ehe Casey Wellman ausglich (8.).

Nun gegen angeknocktes Lugano

Hatten die Lakers vor wenigen Wochen noch eine Phase mit drei Siegen aus vier Heimspielen, kassierten sie am Freitag die dritte Meisterschaftsniederlage vor eigenem Anhang in Serie. Heute (19.45 Uhr) treten sie auswärts beim HC Lugano an. Dieser ging gestern bei den ZSC Lions mit 0:5 unter und wurde von Fribourg-Gotté-ron wieder unter den Strich verdrängt.

Rapperswil-Jona Lakers – Genève-Servette 2:4 (1:1, 0:2, 1:1)
3337 Zuschauer. – SR Stricker/Urban, Castelli/Wolf.
Tore: 8. (7:17) Fritsche (Maillard) 0:1. 8. (7:40) Wellman (Clark) 1:1. 26. Tömmernes 1:2 (Penalty). 33. Simek 1:3. 54. Fransson (Martinsson/Ausschluss Mosimann) 1:4. 60. (59:35) Ness (Spiller, Kristo/Ausschluss Berthon) 2:4.
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 4-mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Hächler, Maier; Helbling, Berger; Gähler, Profico; Iglesias, Schmuckli; Clark, Knelsen, Wellman; Kristo, Schlagenhauf, Schweri; Mosimann, Mason, Spiller; Primeau, Ness, Hüsler.
Genève-Servette: Mayer; Martinsson, Tömmernes; Mercier, Fransson; Völlmin, Bezina; Antonietti, Dufner; Wick, Richard, Winnik; Fritsche, Berthon, Bozon; Rubin, Kast, Simek; Riat, Patry, Maillard.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Rizzello und Lindemann (beide überzählig), Casutt (krank), Gurtner und Gilroy, Genève-Servette ohne Almond, Bouma, Douay, Jacquemet, Rod, Romy, Skille, Vukovic und Wingels (alle verletzt). – 5. Tor von Richard annulliert (hoher Stock). 56. Pfostenschuss Tömmernes.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Eishockey MEHR