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Formstarkes Lausanne überrennt fahrige Lakers

Rapperswil-Jona ist der Wiedereinstieg in die Meisterschaft missglückt. Der Aufsteiger zeigt sich in Lausanne defensiv fehlerhaft und offensiv harmlos, unterliegt deshalb diskussionslos mit 1:6 (0:2, 0:2, 1:2).

Silvano
Umberg
14.11.18 - 04:31 Uhr
Eishockey
Der Anfang vom Ende: Lakers-Stürmer Corsin Casutt kommt gegen Lausannes kanadischen Angreifer Torrey Mitchell den entscheidenden Schritt zu spät und ermöglicht ihm damit die 1:0-Führung. SCRJ-Goalie Melvin Nyffeler ist machtlos.
Der Anfang vom Ende: Lakers-Stürmer Corsin Casutt kommt gegen Lausannes kanadischen Angreifer Torrey Mitchell den entscheidenden Schritt zu spät und ermöglicht ihm damit die 1:0-Führung. SCRJ-Goalie Melvin Nyffeler ist machtlos.
Bild Keystone

Einen entscheidenden Schritt vorwärtsgekommen sind die Lakers während der zehntägigen Nationalmannschaftspause nicht, wie sich gestern bei der Meisterschaftsfortsetzung in Lausanne deutlich zeigte – weder hinten noch vorne. In der Offensive blieben sie einmal mehr über weite Strecken harmlos. Und ihre Defensive war fehlerhafter denn je.

Lausanne, aktuell das Team der Stunde in der National League mit mittlerweile sechs Siegen in Folge, hatte so ziemlich leichtes Spiel. Bereits im ersten Drittel kamen die Gastgeber zu einer beruhigenden Zwei-Tore-Führung. Nach rund vier Minuten schoss Torrey Mitchell am entfernten Pfosten nach einem Zuspiel von Petteri Lindbohm mühelos, da völlig unbehelligt, ein. Corsin Casutt, neben Matt Gilroy und Andri Spiller einer von drei der vier wiedergenesenen Spieler der Lakers, die ihr Comeback gaben (Kay Schweri war überzählig), hatte seine Defensivaufgaben vernachlässigt, sprich, war dem Torschützen nicht konsequent gefolgt und war somit nicht mehr in der Lage einzugreifen. Das 0:2 fiel kurz vor der ersten Pause. Am Ursprung stand ein Turnover von Melvin Nyffeler an der Bande seitlich hinter seinem Kasten. Einen ersten Lausanner Abschluss konnte der Lakers-Keeper dank einem Sprint zurück ins Tor noch parieren. Weil die Zuordnung in der Defensive aber aufgrund der unerwartet eingetretenen Situation nicht mehr stimmte, war niemand da, um Loic In-Albon am Nachschuss zu hindern (18.).

Doppelschlag bringt Entscheidung

Im Mittelabschnitt bremsten die Rosenstädter ihr durchaus ersichtliches Bemühen, besser ins Spiel zu finden, dann mit unnötigen Strafen. Der erste Ausschluss blieb noch ohne Folgen, den zweiten bestrafte Verteidiger Robin Grossmann dann mit einer sehenswerten Direktabnahme unter die Latte zum 3:0 für das Heimteam (29.).

Als Robin Leone gut zwei Minuten später gar auf 4:0 erhöhte, war die Partie entschieden und der Arbeitstag von SCRJ-Goalie Nyffeler, den abgesehen vom zweiten Gegentor allerdings keine Schuld traf, vorzeitig beendet. Noël Bader kam rein, eine erkennbare Wirkung hatte der Torhüterwechsel jedoch nicht. Lausanne brachte den Sieg souverän ins Trockene, legte sogar zwei Treffer nach, ehe Danny Kristo zumindest noch der Ehrentreffer für die Lakers gelang (57./im Powerplay).

Trainer fordert mehr Mut

Rapperswil-Jonas Headcoach Jeff Tomlinson zeigte sich bitter enttäuscht vom Auftritt seiner Mannschaft. «Unser Spiel war überhaupt nicht gut. Da muss man sich die Frage stellen, was wir in der Pause eigentlich gemacht haben.» Er habe geglaubt, «viel Gutes», gesehen habe man davon aber nichts. «Wir sind in unseren Aktionen viel zu zögerlich. Die Spieler vertrauen nicht auf ihre Instinkte. So passieren dann erst recht Fehler.» Die Forderung des Trainers deshalb: «Mehr Mut – wir sind in einer Situation, in der wir nichts zu verlieren haben.» Im nächsten Spiel wolle er eine klare Reaktion sehen, auch bezüglich Körperspiel.

Lausanne - Rapperswil-Jona Lakers 6:1 (2:0, 2:0, 2:1)
6226 Zuschauer. – SR Massy/Tscherrig, Dreyfus/Wolf.

Tore: 5. Mitchell (Lindbohm, Kenins) 1:0. 18. In-Albon (Traber, Kenins) 2:0. 29. Grossmann (Jeffrey/Ausschluss Brem) 3:0. 31. Leone (Jeffrey, Genazzi) 4:0. 49. Trutmann (Bertschy, Mitchell) 5:0. 54. Zangger (Moy, Froidevaux) 6:0. 57. Kristo (Wellman/Ausschluss Borlat) 6:1.
Strafen: 2mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Borlat) gegen Lausanne, 4mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers. 
Lausanne: Boltshauser; Junland, Frick; Trutmann, Grossmann; Genazzi, Lindbohm, Borlat; Vermin, Jeffrey, Leone; Bertschy, Mitchell, Kenins; Antonietti, In-Albon, Herren; Moy, Froidevaux, Zangger; Traber.

Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler/Bader (ab 31.); Gilroy, Berger; Hächler, Maier; Iglesias, Schmuckli; Gähler, Profico; Kristo, Schlagenhauf, Wellman; Spiller, Knelsen, Casutt; Mosimann, Mason, Brem; Hüsler, Ness, Rizzello.
Bemerkungen: Lausanne ohne Nodari (verletzt), Emmerton (überzähliger Ausländer) und Schelling (überzählig), Rapperswil-Jona Lakers ohne Helbling (verletzt), Aulin (überzähliger Ausländer), Lindemann, Fuhrer und Schweri (alle überzählig). 31. Pfostenschuss Jeffrey.

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