×

Nur die Tore fehlen gegen den Meister

Die SCRJ Lakers zeigen gegen die ZSC Lions zwar eine mitunter wilde, aber mitreissende Leistung. Belohnt werden sie dafür nicht. Kevin Klein entscheidet die Partie mit dem einzigen Treffer der Partie.

Bernhard
Camenisch
27.10.18 - 03:06 Uhr
Eishockey
Die Parade des Spiels: Lions-Goalie Niklas Schlegel «beraubt» Dion Knelsen des sicheren Torerfolgs.
Die Parade des Spiels: Lions-Goalie Niklas Schlegel «beraubt» Dion Knelsen des sicheren Torerfolgs.
Tom Oswald Fotografie

Bereits zum fünften Mal im 13. Meisterschaftsspiel der laufenden Saison mussten die SC Rapperswil-Jona Lakers am Freitag ohne eigenen Treffer vom Eis. Vor 4332 Zuschauern in der SGKB-Arena war dies diesmal aber nicht primär auf offensive Harmlosigkeit zurückzuführen. Das Schlusslicht, das keineswegs wie ein solches spielte, machte vieles richtig, um zum Torerfolg zu kommen. Die Lakers versuchten es mit Kombinationen, mit Ablenkern von im Slot in Position gebrachten Stürmern und mit Schüssen aus nah und fern. Dies alles vergebens, weil sich diesmal der gegnerische Torhüter seinen Shut-out redlich verdiente.


Niklas Schlegel hatte auf alle Versuche der Gastgeber eine Antwort. Manchmal mit einer Portion Glück, aber natürlich auch mit sehr viel Können. Seinen besten Save packte der 24-Jährige, der anstelle des verletzten Lukas Flüeler spielte, in der 28. Minute aus. Vermeintlich bereits geschlagen, fuhr er seinen rechten Schoner aus und verhinderte das sichere Tor von Dion Knelsen.

Zwei starke Torhüter

«Ausser den fehlenden Toren können wir uns nicht viel vorwerfen», sagte Lakers-Stürmer Sven Lindemann nach der Partie. Der Aufsteiger zeigte im zweiten Saisonduell gegen den Meister (beim ersten hatte es am 22. September eine 1:2-Heimniederlage abgesetzt) keinen falschen Respekt. Die Lakers schafften es, den Zürchern ein ausgeglichenes Spiel zu liefern. Sie trauten sich viel zu, was vom Publikum honoriert wurde.


Mitunter trauten sich die Lakers aber fast zu viel zu, wurden übermütig. Mit Fehlern im Spielaufbau und in der Zuordnung sowie mit teilweise groben Patzern im Zweikampfverhalten luden sie die Zürcher zu Chancen ein. Denn auch die Lions mussten sich eine mangelnde Ausbeute vorwerfen.

Die Gäste hatten sogar noch einige qualitativ hochwertige Chancen mehr als die Lakers, konnten nur schon mehrmals solo auf Melvin Nyffeler losziehen. Folgerichtig wurden die beiden Goalies, die nur Monate Altersunterschied aufweisen und viele gemeinsame Jahre im Nachwuchs der ZSC/GKC Lions verbrachten, als jeweils bester Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.


Das einzige Tor fiel bereits in der 12. Minute. Nach einem Fehlpass von Verteidiger Leandro Profico kamen die Lions zu einer Überzahl. Via Schlittschuh von Roman Cervenka gelangte der Puck durch den Slot zu Kevin Klein. Der Kanadier konnte ins leere Tor einschiessen, da war selbst Nyffeler machtlos.


Ausländerlinie verfehlt Wirkung


Bei den Lakers gab der am Mittwoch verpflichtete US-Stürmer Danny Kristo ein Debüt mit Licht und Schatten. Trainer Jeff Tomlinson liess den 28-Jährigen in einer Ausländerlinie neben den Kanadiern Dion Knelsen und Jared Aulin laufen – und dies im vierten Block. Die drei fanden sich nicht richtig. Statt des erhofften Übergewichts in der offensiven Zone waren sie in vielen Shifts mit Abwehrarbeit beschäftigt. Kristo zeigte vereinzelt seine feine Technik, läuferisch wurde er den Vorschusslorbeeren indes noch nicht gerecht.


Am Montag haben die Lakers bereits die Gelegenheit zur Revanche. Sie treffen dann wieder auf die Lions, diesmal auswärts im Zürcher Hallenstadion. Kaum dabei sein wird dann Rapperswil-Verteidiger Timo Helbling. Er schied am Freitag kurz vor der ersten Pause mit Verdacht auf eine Knieverletzung aus.

 

Rapperswil-Jona Lakers - ZSC Lions 0:1 (0:1, 0:0, 0:0)
4332 Zuschauer. – SR Salonen/Morosow, Castelli/Wolf.
Tor: 12. Klein (Cervenka, Noreau) 0:1.
Strafen: 9mal 2 plus 2mal 10 Minuten (Hächler, Ness) gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 7mal 2 plus 10 Minuten (Shore) gegen die ZSC Lions.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Iglesias, Schmuckli; Helbling, Berger; Hächler, Maier; Gähler, Profico; Hüsler, Ness, Rizzello; Mosimann, Mason, Smolenak; Schweri, Schlagenhauf, Lindemann; Kristo, Knelsen, Aulin.
ZSC Lions: Schlegel; Klein, Phil Baltisberger; Sutter, Blindenbacher; Karrer, Marti; Bodenmann, Cervenka, Noreau; Herzog, Shore, Hollenstein; Chris Baltisberger, Prassl, Bachofner; Miranda, Sigrist, Schäppi.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Casutt, Wellman, Gilroy und Spiller. ZSC Lions ohne Flüeler, Geering, Nilsson, Hinterkircher, Wick, Suter (alle verletzt) und Pettersson (überzähliger Ausländer).  – Helbling im ersten Drittel mit Knieverletzung ausgeschieden. – 52. Pfostenschuss Bachofner. - Rapperswil-Jona von 58:50 bis 59:58 ohne Goalie. – Timeout Lakers (59:26).

 

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Eishockey MEHR