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Ein Stürmer, der sich bewegen sollte wie eine Ente

Mit dem Tabellenvierten Genf-Servette ist heute der Ex-Klub von Lakers-Stürmer Kay Schweri am Obersee zu Gast. Der 21-Jährige freut sich auf das Duell und hofft, endlich seine Ladehemmungen ablegen zu können.

Silvano
Umberg
23.10.18 - 10:14 Uhr
Eishockey
Auf der Suche: Noch hat Kay Schweri – wie die meisten seiner Teamkollegen bei den Lakers – den Schlüssel zum Torerfolg in der National League nicht gefunden.
Auf der Suche: Noch hat Kay Schweri – wie die meisten seiner Teamkollegen bei den Lakers – den Schlüssel zum Torerfolg in der National League nicht gefunden.
THOMAS OSWALD

Er ist schnell, flink, trickreich, hat ein gutes Auge. Kurz: Kay Schweri bringt beste Voraussetzungen mit, um ein guter Scorer zu sein. Auch in der höchsten Spielklasse. Das hat er in den beiden Saisons bei Genf-Servette angedeutet.

In 77 Partien für die Grenats sammelte Schweri 22 Punkte (4 Tore, 18 Assists). 18-mal kam er zudem bei Partnerteam Ajoie in der Swiss League zum Einsatz. «Dort dominierte er, realisierte einen Punkt pro Match», sagt SCRJ-Headcoach Jeff Tomlinson, dessen Interesse damit geweckt war.

Von Kloten via USA nach Genf

Auf diese Saison hin stiess der 178 cm grosse und 80 kg schwere Flügel zu den Lakers – «weil ich das Gefühl hatte, eine Luftveränderung würde mir guttun und ich bei den Lakers mehr Möglichkeiten sehe, mich weiterentwickeln und in dieser Liga etablieren zu können», begründet Schweri.

«Was ich bisher gezeigt habe, ist klar zu wenig.»
Kay Schweri, Stürmer SCRJ-Lakers

Die St. Galler sind bereits die dritte Station für den jungen Stürmer in der National League. Debütiert hatte er einst bei seinem Stammklub EHC Kloten, in der Saison 2013/14, wenige Wochen vor seinem 17. Geburtstag.

Es blieb bei einem Einsatz. Und im Sommer danach wechselte Schweri in die nordamerikanische Juniorenliga QMJHL zu Sherbrooke Phoenix. «Ich machte diesen Schritt, weil das Niveau dort höher ist als in den Nachwuchsklassen hier», begründet Schweri. Als auf die Saison 2016/17 dann Servette anklopfte, kehrte der ehemalige U18- und U20-Nationalspieler den USA aber wieder den Rücken. «Ich konnte dennoch viel profitieren», sagt Schweri. Das schmalere Feld zwinge einem dazu, schneller Entscheidungen zu treffen. Zudem finde dadurch auch mehr Körperspiel statt. «Diese Erfahrung kommt mir nun zugute.»

Erst im Cup «produziert»

Schweris Einstand bei den Lakers war vielversprechend. Gleich im ersten Pflichtspiel, dem Cup-1/16-Final gegen Dübendorf aus der MSL, welche der Oberklassige 5:0 gewann, schoss er sein erstes Tor im Lakers-Dress. Weitere Treffer kamen bisher aber nicht dazu. Am Sonntag – diesmal beim 3:1-Auswärtssieg im Cup-Achtelfinal gegen den Swiss-League-Vertreter Olten – gelang ihm immerhin ein erster Assist. «Was ich bisher gezeigt habe, ist klar zu wenig», gibt Schweri unumwunden zu. Seine Aufgabe sei zu scoren. Er sei ja kein «Checker».

Woran liegt es, dass er in zehn Meisterschaftseinsätzen (in Lugano war er überzählig) ohne Punkte blieb? «Er versucht zu viele Dribblings», findet Tomlinson. Er bewege Stock und Oberkörper zu viel, dabei sollte er spielen wie eine Ente, «obenherum ruhig und dafür die Beine bewegen», erklärt der Trainer schmunzelnd. «Es geht auch darum, mehr Druck aufs Tor zu erzeugen und so die Treffer zu erzwingen – speziell jetzt, da es bei allen hapert im Abschluss», ergänzt Schweri, der sich grundsätzlich aber mehr als Vorbereiter sieht.

Auf das erstmalige Duell mit seinen ehemaligen Teamkollegen heute Abend in der SGKB-Arena freut er sich: «Auch in diesem Spiel gibt es zwar nur drei Punkte zu verteilen. Aber es ist schon etwas Spezielles. Da werde ich bestimmt noch motivierter sein.» Und Schweri hofft, dank der Extraportion Motivation endlich seine Offensivproduktion in Gang bringen zu können.

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