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Frust, Hilf- und Ratlosigkeit bei den Lakers nehmen zu

Die SCRJ Lakers kassieren im zehnten Meisterschaftsspiel die neunte Niederlage. Beim 0:6 in Lugano geben sie sich nach dem Doppelschlag in der 27. und 28. Minute zum 0:3 erstmals in dieser Saison auf.

Bernhard
Camenisch
15.10.18 - 08:01 Uhr
Eishockey
Lakers haben das Nachsehen: Luganos Dario Bürgler schnappt sich den Puk und läuft Martin Ness davon.
Lakers haben das Nachsehen: Luganos Dario Bürgler schnappt sich den Puk und läuft Martin Ness davon.
BILD PABLO GIANNINAZZI/KEYSTONE

Dass die Lakers offensiv nichts, aber auch gar nichts zustande kriegen, wird zur Regel denn zur Ausnahme. Viermal ist der Aufsteiger in zehn Spielen bereits ohne eigenen Treffer vom Eis gegangen. Noch extremer: In 24 (!) der bisherigen 30 Drittel blieben die Lakers torlos. Nach den beiden Zu-null-Niederlagen am Wochenende warten sie schon zum dritten Mal seit über 100 Minuten auf einen erfolgreichen Abschluss. Aktuell sind es 130:39 Minuten.

In Lugano brach es am Samstag auch vor dem eigenen Kasten über die Mannschaft von Trainer Jeff Tomlin-son herein. Sie kassierte von der 27. bis zur 41. Minute fünf Treffer. Entscheidend war der Doppelschlag von Raffaele Sannitz und Allesandro Chiesa kurz vor Spielhälfte zum 3:0. Der HC Lugano, mit drei Niederlagen in Folge nur von Platz 10 in die Partie gegangen, spielte danach befreit. Als beim amtierenden Vizemeister Tempo und Spielfreude Einzug erhielten, war es um die Lakers, bei denen gleichzeitig die Moral schwand, geschehen – ein Klassenunterschied.

Viele Schüsse, keine Torgefahr

Dabei waren die Gäste bis zum 0:2 das präsentere, das aktivere Team. Mit ihrem Forechecking zwangen sie die zunächst verunsicherten Tessiner zu Hektik und als Folge davon zu Fehlern im Spielaufbau. Die Lakers kamen zu vielen Abschlüssen, schossen 38-mal auf Luganos Goalie Elvis Merzlikins. Doch es bleibt dabei: «Unsere Schüsse sind harmlos, und wir erzeugen zu wenig Verkehr vor dem Tor», sagt Coach Tomlinson. Er stellte seine Sturmlinien zum wiederholten Mal neu zusammen.

Der Zustand eines Teams widerspiegelt sich im Powerplay. Zehn Minuten spielten die Lakers in Lugano mit einem Mann mehr. Die ernüchternde Bilanz: ein Shorthander (das 0:6 von Giovanni Morini) und ein gefühlter Shorthander (das 0:1 von Jani Lajunen, als Dario Bürgler eben von der Strafbank zurückgekehrt war, aber noch nicht ins Spiel eingegriffen hatte). Ein weiteres Gegentor in Überzahl verhinderte Goalie Melvin Nyffeler, als er Maxim Lapierre fünf Sekunden vor der ersten Pause stoppte. Zu langsam und statisch war das Powerplay der Lakers, zu ungenau die Pässe. Für ihre Sorglosigkeit und Scheibenverluste an der offensiven blauen Linie wurden sie gnadenlos bestraft.

Blasses Ausländer-Trio

Nyffeler wurde nach dem 0:3 ausgewechselt. Auch Nöel Bader war danach im Kasten des Schlusslichts machtlos, weil Luganos Stars wie Gregory Hofmann – er traf mit einem super Schuss zum 4:0 – ihre Klasse ausspielten. Ein markantes Übergewicht hatte der HCL auch auf den Ausländerpositionen. Lajunen und Taylor Chorney (zum 5:0) trafen selbst, Lapierre bereitete das 2:0 einhändig magistral vor. Lakers-Neuverpflichtung Radek Smolenak beendete das Spiel derweil mit einer Minus-4-Bilanz. Auch Dion Knelsen (–2) und Jared Aulin (–1) hatten keinerlei Einfluss aufs Geschehen.

Lugano – Rapperswil-Jona 6:0 (1:0, 4:0, 1:0)
6068 Zuschauer. – SR Wiegand/Urban, Rebetez/Fuchs.
Tore: 8. Lajunen 1:0. 27. (26:58) Sannitz (Lapierre, Chorney/Ausschluss Mosimann) 2:0. 28. (27:56) Chiesa (Fazzini) 3:0. 33. Hofmann (Cunti/Ausschlüsse Vauclair, Schmuckli) 4:0. 34. Chorney (Morini, Bürgler) 5:0. 41. (40:56) Morini (Ausschluss Cunti!) 6:0.
Strafen: 6-mal 2 plus 10 Minuten (Romanenghi) gegen Lugano, 7-mal 2 plus 10 Minuten (Schmuckli) gegen Rapperswil-Jona.
Lugano: Merzlikins; Loeffel, Wellinger; Chorney, Vauclair; Chiesa, Riva; Jecker; Walker, Sannitz, Jörg; Lapierre, Lajunen, Haapala; Bürgler, Cunti, Hofmann; Reuille, Morini, Romanenghi; Fazzini.
Rapperswil-Jona: Nyffeler (28. Bader); Hächler, Maier; Profico, Berger; Iglesias, Schmuckli; Gähler; Casutt, Schlagenhauf, Rizzello; Schweri, Knelsen, Smolenak; Mosimann, Mason, Hollenstein; Aulin, Ness, Hüsler; Fuhrer.
Bemerkungen: Lugano ohne Bertaggia, Haussener, Sartori und Klasen (alle verletzt). Rapperswil-Jona ohne Helbling, Wellman, Gilroy und Spiller (alle verletzt), Brem, Lindemann und Primeau (alle überzählig). – 55. Pfostenschuss Riva.

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