Oliver Heer auf dem Gipfel des Mount Everest
Während der Franzose Charlie Dalin am Dienstagmorgen die Ziellinie der Vendée Globe überquert, befindet sich Oliver Heer derzeit noch in Südamerika.
Während der Franzose Charlie Dalin am Dienstagmorgen die Ziellinie der Vendée Globe überquert, befindet sich Oliver Heer derzeit noch in Südamerika.

Nach 64 Tagen auf hoher See krönte sich Charlie Dalin am gestrigen Dienstagmorgen zum Sieger der Vendée Globe. Der Franzose unterbietet den bisherigen Rekord um ganze neun Tage. Ein Meilenstein.
Ein solcher feierte auch Oliver Heer. Der Rapperswil-Joner ist aktuell nämlich dabei, das Kap Hoorn, den südlichsten Punkt Südamerikas zu passieren. An diesem Ort treffen Atlantik und Pazifik aufeinander. «Für uns Segler ist das Kap Hoorn wie der Mount Everest», erklärt Heer in einem seiner täglichen Update-Videos in den sozialen Medien. Er sei im Moment noch dran, die letzten Schritte Richtung Gipfel zu nehmen. Ihm steht aber noch ein langer Weg bevor, ehe er wie Dalin die Ziellinie überqueren kann: «Den Abstieg des Berges habe ich noch vor mir. Das Rennen ist noch weit entfernt davon, beendet zu sein.» Die Umrundung des Kap Hoorns sei aber auch für ihn persönlich ein grosser Erfolg.
Heer spricht rein metaphorisch von der Besteigung eines Berges. Er ist ja auf hoher See, dort gibt es keine Berge – oder doch? Aufgeregt präsentierte Heer letzte Woche in einem Video auf Instagram einen Eisberg, den er gerade passierte. «Das ist ehrlich gesagt ziemlich unheimlich», kommentiert er den Anblick der aus dem Wasser ragenden Eisspitze. Sein Alarm an Bord habe ihn darauf aufmerksam gemacht.
Das Ende der Welt
Dass der Abstand zwischen ihm und dem Siegenden so gross ist, macht Heer nichts aus. Er betont in besagtem Video einmal mehr, dass für ihn bei der Vendée Globe nicht die Geschwindigkeit im Vordergrund steht. Aktuell liegt Heer auf Rang 29. Er konnte sich von seinen beiden Verfolgern Antoine Cornic und Jingkun Xu absetzen. Der Abstand zu Violette Dorange, der Seglerin auf Rang 28 beträgt am Dienstagmittag jedoch bereits über 1100 Seemeilen, das entspricht einer Entfernung von rund 2000 Kilometer.

Obwohl das Kap Hoorn in der Segelwelt als äusserst gefährliches Kap bekannt ist, früher wurde es auch «das Ende der Welt» genannt, trifft Heer auf angenehme Umstände: «Es herrschen hervorragende Bedingungen zum Segeln. Nachdem der 36-jährige Skipper einen rauen Jahreswechsel erlebt hatte, freut er sich besonders auf die kommenden Tage auf dem Weg Richtung Frankreich. Denn wenn er am Kap Hoorn vorbei ist, kann er den Kurs in Richtung Norden aufnehmen. Das bedeutet, er wird laufend auf eine Schicht Kleidung verzichten können, denn die Temperaturen werden von nun an wieder wärmer.
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