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Deutlich mehr schwere Gewaltstraftaten und Diebstähle

Die Kantonspolizei Graubünden hat die Kriminalstatistik 2022 vorgestellt. Das Deliktsaufkommen bei den Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch hat gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent zugenommen.

Südostschweiz
27.03.23 - 10:15 Uhr
Blaulicht

Im Kanton Graubünden wurden im vergangenen Jahr 11'234 Straftaten erfasst. Das sind 2069 oder rund 23 Prozent mehr als im Jahr 2021. Diese Zahlen präsentierte die Kantonspolizei Graubünden am Montagvormittag an einer Medienkonferenz in Chur.

Den grössten Teil machen die Straftaten gegen das Strafgesetzbuch (StGB) aus, nämlich 8531 (Vorjahr 6575). Vom höheren Deliktsaufkommen ist hauptsächlich die Agglomeration Chur betroffen, wo 43 Prozent aller StGB-Delikte gesetzt worden sind.

29 Prozent mehr Straftaten gegen das Vermögen

62 Prozent aller Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch betreffen Straftaten gegen das Vermögen. Die Vermögensdelikte haben im 2022 um 29 Prozent, nämlich von 4092 auf 5289 zugenommen. Gleichzeitig konnte laut einer Mitteilung auch die Aufklärungsquote von 34 Prozent auf über 40 Prozent erhöht werden.

Den grössten Anteil der Vermögensstraftaten machen die Diebstähle mit 2354 (1635) aus. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Diebstahl allgemein 581, Einbruchdiebstahl 553, Einschleichdiebstahl 476 und Ladendiebstahl 315. Erfreulich ist, dass die Einbruchdiebstähle zu 52  (38 Prozent) aufgeklärt werden konnten.

 

Stagnierende Zahlen bei den Betäubungsmitteldelikten

Die Zahlen im Bereich der Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz bewegen sich seit mehreren Jahren leicht schwankend auf etwa demselben Niveau. Dies gilt sowohl für den Konsum wie auch den Handel. Von 1240 Straftaten wurden 461 in Chur, 327 im Engadin und 284 in der Region Rhein-Moesa registriert. Konsumiert wie auch gehandelt werden vorwiegend Hanfprodukte.

Zunahme bei Straftaten häuslicher Gewalt um fast einen Drittel

Bei den schweren Gewaltstraftaten wurde gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 26 auf 45 Fälle oder 73 Prozent verzeichnet. Die Anzahl an vollendeten und versuchten Tötungsdelikten ist von einem auf fünf Delikte angestiegen. Nebst den Tötungsdelikten betreffen 27 dieser 45 Fälle schwere Körperverletzungen und 13 Vergewaltigungen. Von den Delikten schwerer angewandter Gewalt konnten 91Prozent (92 Prozent) aufgeklärt werden.

Im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt sind im vergangenen Jahr 284 strafrechtliche Delikte registriert worden. Dies entspricht einer Zunahme von 31 Prozent. Am häufigsten sind die Straftatbestände Tätlichkeiten, Drohung und Beschimpfung zu verzeichnen. Die Hälfte aller Fälle häuslicher Gewalt betreffen partnerschaftliche Beziehungen.

Leicht rückläufige Zahlen im Bereich der digitalen Kriminalität

Die Anzahl Delikte im Bereich der digitalen Kriminalität sind im Vergleich zum 2021 erfreulicherweise um fast 10 Prozent auf 516 registrierte Fälle zurückgegangen. Über 80 Prozent der Delikte betreffen Cyberwirtschaftskriminalität, 16 Prozent Cybersexualdelikte. Bei über 50 Prozent aller Straftaten der digitalen Kriminalität handelt es sich um Cyberbetrug.

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