Nur ein Viertel für wirtschaftliche Härtefälle

Damit die Arbeitsplätze in den von der Pandemie besonders betroffenen Branchen weiterhin erhalten bleiben, hat der Bund Härtefallunterstützungen entwickelt. Diese werden grösstenteils vom Bund bezahlt und von den Kantonen vollzogen. Wie es in einer Mitteilung heisst, wurden im Kanton Glarus von den insgesamt 21,5 Millionen Franken, die derzeit im Fonds bereit stehen, bisher nur 5 Millionen Franken ausbezahlt.

Wenn es nach dem Kanton geht, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass die Glarner Wirtschaft einiges wegstecken kann, wie es heisst. Gleichzeitig könne es aber auch dazu führen, dass nun schlagartig viele betroffene Betriebe finanzielle Hilfe beantragten, wenn die Corona-Einschränkungen noch länger andauerten.

Wenige Gastrobetriebe

Von den 143 Anträgen wurden 20 abgelehnt, weil sie nicht den Vorgaben entsprachen. Insgesamt wurden bisher finanzielle Mittel in der Höhe von 5,9 Millionen Franken beantragt, davon 5,4 Millionen bewilligt und davon wiederum schon über 5 Millionen ausbezahlt. Jeder Antrag wird einzeln von einem dreiköpfigen Team, bestehend aus Spezialisten, geprüft, wie es weiter heisst.

Die Anträge und die ausgerichtete finanzielle Hilfe würden deutlich widerspiegeln, welche Brachen am härtesten betroffen seien. Erstaunlich sei die Zahl der Gesuchsteller aus dem Gastrobereich, teilt der Kanton mit. Von allen Gastrobetrieben, die es im Kanton Glarus gibt, hat bisher nämlich nur ein Drittel, also 81 Betriebe ein Gesuch gestellt.

Hier ein Überblick der Antragssteller nach Branchen:

Wie es weiter heisst, waren die ausschlaggebenden Gründe für positive Entscheide der Anträge zu zwei Dritteln Umsatzeinbrüche von mindestens 40 Prozent und zu einem Drittel Schliessungen an 40 und mehr Tagen. Diese Schliessungen mussten von der Behörde angeordnet werden. Hingegen abgelehnt wurden die Anträge meist wegen falscher Angaben zum Umsatz, weil der Betrieb finanziell nicht gesund war oder weil die Ladenschliessung gar nicht auf eine behördliche Verordnung, sondern auf andere Ereignisse zurückzuführen war.

In den vergangen Tagen wurden die kantonale Härtefallverordnung angepasst. Wie es heisst, profitieren dadurch neu unter anderem Fitnesscenter und weitere Betriebe, die am 22. Dezember 2020 geschlossen werden mussten, von finanziellen Mitteln. In Bezug auf deren Höhe sind sie nun Betrieben gleichgestellt, die mindestens 40 Prozent weniger Umsatz gegenüber vor der Krise vorweisen konnten.

Einreichung der Anträge weiterhin möglich

Anträge könnten auch weiterhin eingereicht werden, spätestens aber bis Ende Jahr. Der Kanton weist jedoch darauf hin, dass für Personen, die ihre Anträge spät einreichen würden, das Risiko bestehe, dass der Fonds bereits vor Ablauf des Jahres vollständig ausgeschöpft sei.

Bei der elektronischen Einreichung des Antrages muss darauf geachtet werden, dass der Antrag erst definitiv übermittelt ist, wenn auch die E-Mail-Adresse validiert wurde, wie es weiter heisst. Dies geschehe, indem die Antragsstellenden eine erste Mail erhielten, bei der mittels Link ein Browserfenster aufgehe und in dem dann zuunterst nochmals «Senden» geklickt werden müsse. Ordentlich eingereichte Anträge werden dann mit einer Empfangsbestätigung quittiert, in der bestätigt wird, dass der Antrag die formalen Voraussetzungen für eine Unterstützungsleistung erfüllt. (paa)