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Philipp
Wyss
09.04.20 - 04:30 Uhr
Politik
Kommentar
Kulturschuppen
Blick in den Kulturschuppen Klosters.
ARCHIV

Bühnen, Konzerthallen und Tennisplätze sind seit Wochen unbenutzt und leer. In Kinokassen und auf Mitgliederkonten zahlreicher Vereine fliesst seit Tagen kein Geld. Und Open-Air-Veranstaltern droht wegen Absagen das Zurückzahlen bereits verkaufter Tickets. Ohne Hilfe droht Kultur- und Sportbünden eine Strukturveränderung, wie sie der Kanton wohl noch nie gesehen hat.

Da ist die Finanzspritze des Bundes mit 280 Millionen für den Kultur- und 100 Millionen Franken für den Sportbereich Balsam auf immer grösser werdende Wunden. Wunden von Bündnerinnen und Bündnern, die Freizeit opfern und mit ihrer meist ehrenamtlichen Arbeit in kulturellen und sportlichen Organisationen das Wesen in unseren 105 Gemeinden stark unterstützen.

Jetzt hat die Bündner Regierung die Bundesgelder, die nach Graubünden fliessen – drei Millionen für den Kultur- und eine Million für den Sportbereich – verdoppelt. So sieht es die Covid-Verordnung des Bundes vor. Auch wenn er muss, ist es richtig und wichtig, dass der Kanton ebenfalls Geld einschiesst. Und dies nicht nur dem Kulturfestival Origen oder dem Hockeyclub Davos, sondern dass er beispielsweise auch dem Kulturschuppen Klosters oder dem Museum in Sils, dem Surfclub Silvaplana oder dem TV Rhäzüns Geld in Aussicht stellt.

Wie weit dieses Geld reichen wird, kann heute niemand abschätzen. Und auch wenn der Kanton mit seiner Finanzspritze keine grossflächige Strukturerhaltung betreiben kann und soll, so ist das Zeichen in dieser Zeit wichtig.

Ebenso wichtig wird später die nicht ganz einfache Verteilung der Gelder sein. Hier einen Verteilschlüssel zu finden, der für alle gerecht erscheint, wird eine nächste, eine grosse Aufgabe werden. Denn es sollen nicht nur die grossen, sondern gerade auch die kleinen Veranstalter und Vereine ein Stück vom Kuchen erhalten.

Kontaktieren Sie unseren Autor: philipp.wyss@somedia.ch

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich.

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