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Grossrats-Stream ist gut angelaufen

Alle Debatten und Abstimmungen im Grossen Rat werden seit Oktober 2018 live im Internet gestreamt. Pro Sessionstag klicken im Schnitt 200 Personen auf den Stream. Zufriedenstellend, finden Kanton und Initiant des Streams. Dennoch wollen beide für die Zukunft mehr.

Südostschweiz
22.02.20 - 13:21 Uhr
Politik
Februarsession Session Grosser Rat Grossrat 2020
Rund 200 Personen pro Tag verfolgen die Grossrats-Sessionen im Internet live.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Seit Oktober 2018 werden alle Sessionen des Grossen Rates per Livestream im Internet übertragen. Jeder und jede Interessierte kann jede Debatte und Abstimmung im Rat live verfolgen. Pro Sessionstag haben das seit Oktober 2018 jeweils rund 200 Personen getan, wie die Standeskanzlei gegenüber dem Regionaljournal von Radio SRF erklärt hat. Ein Wert, mit dem man beim Kanton sehr zufrieden ist.

Vor allem aber sei der Stream ein wichtiges Instrument, um die politische Partizipation im Kanton zu verbessern. Domenic Gross von der Standeskanzlei sagt dazu: «Niemand muss mehr die lange Reise aus dem Münstertal oder dem Puschlav auf sich nehmen, um die Ratsdebatte zu verfolgen.» 

Die Zugriffszahlen auf dem Stream zeigen allerdings auch, welche Themen die Menschen interessieren und welche Themen eher wenig zu mobilisieren vermögen. So sei etwa jene Session, als der erste Teil der PUK-Berichts zum Bündner Baukartell vorgestellt wurde, ein Quotenhit. Die Zahlen des Kantons zeigen denn auch, dass emotionale, bürgernahe Themen mehr Leute interessieren als eher formaljuristische Themen.

Zufrieden mit dem bisherigen Angebot und der Nachfrage ist auch der Initiant des Streams, SP-Fraktionspräsident Conradin Caviezel. Es sei klar, dass der Grossrats-Stream kein Bündner Netflix werde, dennoch sehe er durchaus Potenzial, das Angebot in Zukunft auszuweiten, wie er gegenüber dem Regionaljournal sagt: «Eine Archivfunktion oder eine Simultanübersetzung  sind wünschbare Optionen.»

Einem Ausbau nicht abgeneigt ist auch die Standeskanzlei. Die aktuelle Version sei die Minimalvariante, die einmalig 80'000 Franken und dann pro Jahr rund 4000 Franken koste, erklärt Domenic Gross. Er würde aber eine Ausweitung des Angebots begrüssen, um mehr Menschen als Zuschauer zu gewinnen. Der entscheidende Faktor, um mehr Leute vor die Bildschirme zu holen, seien aber sowieso vor allem relevante Themen und spannende Debatten. (ofi)

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