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Zustimmung von links bis rechts zu Plantahof-Neubau

Am 9. Februar stimmt die Bündner Stimmbevölkerung über einen Investitionskredit von 24,5 Millionen Franken für einen Ersatzneubau beim Plantahof in Landquart ab. Die politischen Lager sind sich von links bis rechts einig, dennoch mache ein Abstimmungskampf Sinn, finden drei Vertreter des Ja-Komitees.

Südostschweiz
08.01.20 - 17:00 Uhr
Politik

Der Plantahof in Landquart soll ein neues Tagungszentrum erhalten. Investitionskosten von 24,5 Millionen Franken sind für das Neubauprojekt geplant. Nachdem der Grosse Rat Projekt und Kredit letztes Jahr genehmigt hatte, steht nun am 9. Februar die Volksabstimmung an. In Landquart hat nun das Ja-Komitee den Abstimmungskampf eröffnet und seine Argumente dargelegt. RSO-Reporterin Sara Spreiter hat am Plantahof mit drei Vertretern des Komitees aus drei verschiedenen Parteien über das Projekt gesprochen.

Thomas Roffler (SVP), Präsident des Bündner Bauernverbandes:

«Für den Bündner Bauernverband hat der Plantahof als Ausbildungszentrum eine sehr grosse Bedeutung. Wir sind angewiesen auf gut ausgebildete Berufsleute, was dank dem Plantahof gewährleistet ist. Für den Kanton Graubünden mit seiner dezentralen Besiedlung ist die Landwirtschaft enorm wichtig. Damit der Beruf weiterhin attraktiv bleibt, braucht es eben auch gute Ausbildungsmöglichkeiten, um sich das Rüstzeug für die Landwirtschaft zu holen. Ich gehe auch davon aus, dass mit der Agrarpolitik 22+ des Bundes die Ausbildung noch wichtiger wird. Und dafür müssen wir gerüstet sein, auch weil Direktzahlungen wohl noch mehr an die Ausbildung geknüpft werden. Der Plantahof wird damit noch wichtiger werden in Zukunft. Man sieht auch daran, dass alle politischen Lager von links bis rechts für diese Vorlage sind, dass der Rückhalt der Landwirtschaft in der Bevölkerung sehr hoch ist.»

Tina Gartmann-Albin (SP), Grossrätin:

«Die Landwirtschaft hat im Kanton Graubünden einen enorm hohen Stellenwert. Nicht nur für die Konsumentinnen und Konsumenten, sondern auch für den Tourismus. Der Plantahof ist heute schon die führende landwirtschaftliche Schule in der Schweiz und das soll sich noch ausweiten. Der heutige Plantahof ist nicht mehr auf dem Stand der zeitgemässen Anforderungen und da sind diese Investitionen dringend nötig. Zudem ist ein Neubau auch schlicht und einfach günstiger als eine Sanierung der bestehenden Bauten. Es sind zwar alle politischen Lager klar für die Vorlage, aber wie die Stimmung in der Bevölkerung ist, weiss man trotzdem nicht so genau. Viele Leute wissen vielleicht gar nicht genau, worum es geht und dann gibt es leider ja auch eine gewisse Skepsis gegenüber der Landwirtschaft und die Haltung, dass diese sowieso zu viel Geld bekomme. Und da wollen wir informieren und entgegenwirken und zeigen, dass die Investitionen nötig sind für den Plantahof als Schule und als Kompetenzzentrum und für den ganzen Kanton Graubünden.»

Sepp Föhn (CVP), Gemeindepräsident Landquart:

«Die aktuellen Infrastrukturen am Plantahof sind 40-jährig und nicht mehr zeitgemäss und auch nicht mehr in einem guten Zustand. Jetzt macht man einen grossen Schritt vorwärts und das ist glaube ich richtig so. Ich habe auch keinerlei Zweifel am Plantahof oder an der Zukunft der Bündner Landwirtschaft. Der Plantahof hat heute einen sehr, sehr guten Namen in der ganzen Schweiz. Das müssen wir pflegen und dazu gehören auch diese Investitionen. So war der Plantahof zum Beispiel im Bereich der Biolandwirtschaft schweizweit führend, was sich heute in der Bündner Landwirtschaft als Schweizer Spitzenreiter entsprechend niederschlägt. Aus Landquarter Sicht sind wir natürlich stolz, den Plantahof mit seinen 100 Arbeitsplätzen bei uns zu haben. Und auch wenn alle politischen Lager einstimmig für dieses Projekt sind, macht es Sinn einen Abstimmungskampf zu führen, weil man heute einfach nie weiss, aus welcher Ecke womöglich jemand gegen solche Investitionssummen schiessen könnte. So sind wir gewappnet.»

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