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Josef Blöchlinger tritt im September ab

Mit Erreichen des Pensionsalters tritt Josef Blöchlinger als Gemeindepräsident in Eschenbach zurück. Er begründet dies auch mit familiären Schicksalsschlägen. Ein möglicher Nachfolger zeigt bereits Interesse.

Pascal
Büsser
14.02.19 - 17:05 Uhr
Politik
Josef Blöchlinger gibt das Heft als Gemeindepräsident von Eschenbach aus der Hand.
Josef Blöchlinger gibt das Heft als Gemeindepräsident von Eschenbach aus der Hand.
ARCHIV

Dreizehn Jahre sind genug: Das findet Eschenbachs Gemeindepräsident Josef Blöchlinger (64). Er gibt sein Amt Ende September ab. Dies machte er am Mittwochabend per Medienmitteilung bekannt. Den Gemeinderat hatte er am Vortag informiert.

Dass Blöchlinger vor Ablauf der Amtszeit zurücktritt – sie dauert noch bis Ende 2020 –, begründet er mit dem Pensionsalter, das er am 24. September erreicht. «Ich bin zwar noch lange nicht amtsmüde», beteuert er. Schicksalschläge in der Familie deutete er aber als Zeichen. So starb sein Zwillingsbruder im letzten Frühjahr. Kurz zuvor musste er sich auch von seinem älteren Bruder, mit dem er viel unternommen hatte, sowie einem Schwager verabschieden. Dies habe ihm drastisch vor Augen geführt: «Du musst die Pension geniessen, solange du kannst.»

Ersatzwahl wohl frühestens im Mai

Blöchlinger gehört seit 1997 dem Gemeinderat an, seit 2006 präsidiert der frühere Bank-Kadermann das Gremium. Sein grösstes Projekt und der bedeutendste Erfolg war zweifellos die auf Anfang 2013 von den Bürgern genehmigte Fusion von Eschenbach, St. Gallenkappel und Goldingen. Vor dem Rücktritt möchte er zudem noch den Spatenstich für die neue Dreifachturnhalle vollziehen, welche die Bürgerschaft im zweiten Anlauf genehmigte.

Den Zeitplan für die Ersatzwahl will der Gemeinderat von Eschenbach an seiner Sitzung in zwei Wochen festlegen. Als frühester Termin dürfte das eidgenössische Wahlwochenende vom 19. Mai infrage kommen.

Aerne am Präsidium interessiert

Blöchlinger beerbte 2006 nach fünf Jahren als Vize-Präsident den damaligen Gemeindepräsidenten und CVP-Kollegen Alois Bühler. Eine analoge Machtübernahme ist 2019 denkbar. Der jetzige Vize-Präsident, CVP-Gemeinderat Cornel Aerne, zeigt sich an einer Kandidatur für das Gemeindepräsidium interessiert. «Ich werde das in den nächsten zwei Wochen mit meiner Familie und meinem Umfeld ernsthaft prüfen», so Aerne auf Anfrage der «Linth-Zeitung». Es sei eine sehr interessante Aufgabe, vor der er allerdings auch Respekt habe.

CVP-Gemeinderat Cornel Aerne liebäugelt mit einer Kandidatur fürs Präsidium.
CVP-Gemeinderat Cornel Aerne liebäugelt mit einer Kandidatur fürs Präsidium.
PRESSEBILD

Kriminaltechniker Aerne weiss, was ihn erwarten würde. Der heute 50-Jährige war vor der Fusion acht Jahre Schulratspräsident und vier Jahre Gemeinderat in St. Gallenkappel und gehört seit 2013 dem Eschenbacher Gemeinderat an. Dass er seit 2014 auch im Kantonsrat politisiert, wäre für das Amt sicher kein Nachteil.

Auch Blöchlinger sieht aus eigener Erfahrung Vorteile darin, wenn ein mit dem Betrieb vertrauter Gemeinderat ins Präsidium nachrückt. Bereits eine Wahlempfehlung für den CVP-Kollegen will er aber nicht abgeben. Geeignete Kandidaten zu finden, sei nun primär Aufgabe der Parteien.

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