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Ein Loch im Segel und eine Runde klettern – so läuft es Oliver Heer bei der Vendée Globe

Oliver Heer aus Rapperswil-Jona ist im Atlantik unterwegs. Zuletzt verbrachte er viel Zeit damit, sein Segel zu reparieren. Das Wetter machte ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung.

Livio
Jud
30.01.25 - 04:30 Uhr
Linth
In der Höhe: Oliver Heer muss auf seinem Schiff ein Segel reparieren.
Pressebild

Oliver Heer aus Rapperswil-Jona segelt bei der Vendée Globe um die Welt. Letzte Woche explodierte das grösste Segel an Bord seines Schiffs «Tut gut». Ein paar Tage später ist es erneut das Segel, das ihm Arbeit verschafft. Einer der Reibungsringe hat bei einem Manöver ein Loch in das Hauptsegel gestochen. «Obwohl das Loch nur sehr klein war, war eine Reparatur unbedingt nötig, um zu verhindern, dass es noch grösser wird», heisst es im wöchentlichen Update seines Team. Die Konsequenz: Heer muss das Segel herunterlassen und den Mast besteigen. Vorerst war das aufgrund der Windverhältnisse aber nicht möglich.

Beschädigt: Oliver Heer musste ein kleines Loch in seinem Hauptsegel reparieren
Pressebild

Zu diesem Zeitpunkt herrschten nämlich sehr raue Wetterkonditionen im Atlantik mit «kurzen steilen Wellen», wie Heer auf Instagram erzählt. Deshalb sei es auf dem Schiff sehr unbequem geworden und eine Reparatur zu gefährlich gewesen.

Das Windloch drückt auf die Stimmung

Nach ein paar Tagen wurde es wieder ruhiger und «Ollie» konnte bei strahlend blauem Himmel endlich auf den Mast klettern, um den Defekt am Reibungsring zu beheben. Das Loch im Segel reparierte er mit speziellen Stickern. Dafür musste der 36-Jährige allerdings seine Geschwindigkeit reduzieren, wodurch er wiederum Zeit verlor.

Zeit ging bereits verloren, als Heer ein paar Tage zuvor in ein Windloch geriet. Dadurch kam er nur sehr schleppend vorwärts und wurde von seinen beiden Verfolgern Antoine Cornic und Jingkun Xu überholt. Im Gegensatz zu Heer wählten sie die «offshore»-Route, also die vom Festland entfernte Strecke, während Heer sich für den Weg entlang des brasilianischen Festlands entschieden hatte.

Immerhin konnte er die Zeit nutzen, um weitere Reparaturen wie das Ersetzen einer Seilwinde vorzunehmen. Heers Stimmung litt aber offenbar unter dem Windloch. «Es tut mir leid, dass ich heute kein Video aufnehme. Ich habe heute irgendwie einen schlechten Tag und fühle mich ein wenig niedergeschlagen», sagte der Skipper am Sonntag in einer Sprachnachricht. Nun hat Heer aus dem Windloch herausgefunden und seinen chinesischen Mitstreiter Xu bereits wieder überholt. Nun steht er auf Rang 30 und kann mit seinem reparierten Boot mit voller Fahrt in Richtung Les Sables d'Olonnes segeln, wo sich das Ziel der Vendée Globe befindet.

Im Video: So lief die Route von Oliver Heer (schwarz-weiss)

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