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Das Sport-Wochenende: Orlik-Triumph, ein Fehlstart und der Ligaerhalt

Die Form des Schwingers Armon Orlik aus Rapperswil-Jona stimmt. Die Frauen des FC Rapperswil-Jona spielen in der Abstiegsrunde nur Unentschieden. Und der Tischtennisclub bleibt oben. Das Sport-Wochenende aus regionaler Sicht.

Lars
Morger
14.04.25 - 23:59 Uhr
Linth
Jubel: Armon Orlik gewinnt das Bündner Frühjahrsschwinget.
Bild Erwin Keller

Schwingen: Orlik gewinnt sein Heimfest

Der Sieger des Bündner Frühjahrsschwingens heisst Armon Orlik. Der Maienfelder, der seit bald drei Jahren in Rapperswil-Jona wohnt, bezwingt im Schlussgang Marco Good. In der Reprise des vierten Gangs, der gestellt endete, gelang Orlik nach gut zwei Minuten der siegbringende Wurf. Der beste Schwinger der Region triumphierte damit bereits zum achten Mal. Im Anschluss zeigte sich Orlik zufrieden mit dem Festverlauf und seiner Formkurve. Das erste Kranzfest bestreitet der dreifache Eidgenosse, der in diesem Jahr als heisser Anwärter auf den Königstitel am Esaf in Mollis gilt, in knapp drei Wochen beim «Thurgauer» in Thundorf.

Fussball: FCRJ-Frauen mit Unentschieden, Weesen zieht davon

Die Frauen des FC Rapperswil-Jona verzeichnen einen Fehlstart in die Abstiegrunde. Das Team von Trainer Gerold Bisig, das die Qualifikation in der Womens Super League auf dem letzten Platz beendet hat, kommt gegen die NLB-Vertreterinnen von Yverdon-Sport nicht über ein 1:1 hinaus. Joelle Meister brachte die FCRJ-Frauen bereits nach sieben Minuten in Führung. Sie vollendete nach einem Pass von Adelisa Hafizovic sehenswert mit dem Aussenrist. Doch die Rapperswil-Jonerinnen können ihren Vorsprung nicht halten. Nach 67 Minuten kommen die Westschweizerinnen zum Ausgleich – die FCRJ-Defensive gibt Yverdon zu viel Platz und verteidigt zu wenig konsequent. Somit gibt es für den favorisierten FCRJ nur einen Punkt zum Start in die Abstiegsrunde. «Yverdon war ein sehr harter Gegner, der gut in den Zweikämpfen war. Damit hatten wir unsere Mühe», bilanzierte Verteidigerin Eleni Rittmann nach dem Spiel. Sie sieht aber auch Verbesserungspotenzial: «Wir können in der Offensive sicher noch effizienter sein.»

Der FC Weesen baut seinen Vorsprung an der Tabellenspitze der 2. Liga weiter aus. Die Gasterländer gewinnen auswärts beim FC Bütschwil mit 4:1 und liegen damit neu zehn Punkte vor Besa, das beim FC Eschenbach nur Unentschieden spielte. Matchwinner für die Weesner war Taulant Syla. Nach Ondrej Rumls Führungstreffer in der siebten Minute erzielte er alle drei restlichen Weesner Tore. Der FC Eschenbach macht trotz der Nullnummer einen Platz gut und liegt neu auf Rang 3.

Der FC Uznach verliert in der Rückrunde der 3. Liga zum ersten Mal. Die Uzner unterliegen bei Ebnat-Kappel. In der 20. Minute geratet der FCU in Rückstand, in der 56. Minute erhöhen die Toggenburger auf 2:0. Danach kassieren die Uzner zwei weitere Treffer, ein eigener mag ihnen nicht gelingen. In der Tabelle liegen die aufstiegswilligen Uzner auf Rang 4, auf Leader Sirnach fehlen zehn Punkte.

Ebenfalls eine hohe Niederlage muss der FC Schmerikon einstecken. Die «Seebuben» verlieren bei den Reserven von Eschen/Mauren mit 3:6. Bis zur 53. Minute gestaltet sich die Partie ausgeglichen, dank Treffern von Mirco Indino und Michelangelo Vita steht es 2:2-Unentschieden. Danach zieht Eschen/Mauren trotz Indinos zweitem Treffer immer mehr davon, und am Schluss ist es ein deutliches Verdikt.

Die Frauen des FC Eschenbach holen am Wochenende «nur» einen Punkt. Bei den zehntplatzierten Blue Stars Zürich spielen die Eschenbacherinnen 0:0. In der Tabelle bleiben sie damit auf Platz 4.

Tischtennis: Rapperswil-Jona hält die Klasse

Rapperswil-Jona bleibt in der Swiss Table Tennis League. In den Play-outs gelingen Peter Hribar, Numa Ulrich und Denis Bernhard zwei Siege bei einer Niederlage. «Die Saison war eine mega Achterbahnfahrt», sagt Dina Taslimi, die Co-Präsidentin des Tischtennisclubs Rapperswil-Jona. «Mal waren es supergeniale Spiele und unglaubliche Siege, dann wieder Niederlagen, da fragte man sich, was los war.» Ein emotionales Auf und Ab gab es auch in den drei Play-out-Partien gegen Young Stars Zürich von Freitag, Samstag und Sonntag - mit dem glücklichen Ende für das Team aus dem TTCRJ. 

Glückliches Ende: Der TTCRJ verbleibt in der NLA.
Bild: Stefan Kleiser

Siegloses Doppel gewinnt 

Im Heimspiel legte Rapperswil-Jona mit einem 3:2 vor. Den Erfolg sicherten Numa Ulrich und Denis Bernhard im Doppel. Das hätte niemand erwartet, denn in der Qualifikation hatten sie gemeinsam alle ihre Doppel verloren - und die Gegner, Barish Moullet und Filip Karin, waren zuvor in fünf Doppeln unbesiegt geblieben. Noch dazu lagen die Rosenstädter im vierten Satz, bei 1:2-Rückstand, lagen mit 0:5 und 4:8 zurück, sahen also wie die sicheren Verlierer aus. 

Jubel: Numa Ulrich (links) und Denis Bernhard gewinnen das Doppel und sorgen dafür, dass der TTCRJ in der NLA verbleibt.
Bild: Stefan Kleiser

Wertloses Ausrufezeichen 

Im Rückspiel schien Rapperswil- Jona der Ligaerhalt geglückt zu sein, nachdem Ulrich den Schweizer Meister von 2024, Moullet, bezwungen hatte. Auch das: Ein Krimi. Ulrich wehrte im Entscheidungssatz fünf Matchbälle in Folge ab und siegte noch mit 14:12. Danach patzte aber Peter Hribar und unterlag dem Schweizer Nachwuchstalent Noe Keusch. Nach der Niederlage im Doppel war Ulrichs Exploit wertlos. 

Nicht unter drei Stunden 

So musste nach dem 3:2 und dem 2:3 eine dritte Begegnung über den Ausgang der Serie entscheiden. Und wieder dauerte es bis zur Entscheidung mehr als drei Stunden. Zunächst führte Bernhard gegen Keusch zweimal mit Satzvorsprung - und unterlag doch in fünf Durchgängen. Hribar glich gegen Lars Posch aus. Und: Ulrich besiegte wie am Vortag Moullet mit 3:2. Im zweiten Durchgang hatte er noch fünf Satzbälle zur 2:0-Satzführung nicht verwertet, doch am Ende blieb dieser Lapsus unbestraft. 

Ruhig gelieben am Ende 

Ulrich sei in den entscheidenden Punkten mutiger gewesen, analysiert TTCRJ-Sportchef Petr Blazek. «Er hat nicht auf die Fehler von Barish gewartet.» Und danach? Hribar startete gegen Keusch wie an allen drei Tagen schlechtestmöglich und verlor den ersten Satz. Und, in der Verlängerung, den vierten. Doch dann gewann er den Entscheidungssatz, das 3:1 sicherte Rapperswil-Jona den Verbleib in der Swiss Table Tennis League. 

Eine Trainerin für Hribar 

«Auch als es im fünften Satz nach zwei eigenen Aufschlägen gleich 0:2 stand, ist Peter ruhig geblieben», lobt Petr Blazek die Nummer 1. «Das war entscheidend.» Der wichtige Schachzug: Am Sonntag coachte die frühere Weltklassespielerin Alex Blazek ihren slowenischen Landsmann. Mit ihren Inputs verlor er diese Saison kein Einzel. Den Ausgang beeinflusst habe auch, dass YSZ am Freitag trotz 2:1-Führung nicht gewonnen habe, «das hätte ihnen nicht passieren dürfen». 

«Hatten ein tolles Team» 

Und noch ein Fazit danach: Rapperswil-Jona war ein Auswärtsteam. In fremder Halle glückten fünf Erfolge. Der Sieg im Heimspiel von Freitag war der einzige in der eigenen Halle. «Das war nicht so toll für die Stimmung», kommentiert Dina Taslimi. Doch innerhalb der Mannschaft stimmte es. «Wir hatten ein tolles Team», findet Taslimi. Allerdings zieht Peter Hribar nun weiter, und der Verbleib von Numa Ulrich in Rapperswil-Jona ist fraglich. (skl)

Lars Morger arbeitet seit 2022 als Redaktor Sport mit Schwerpunkt Eishockey und Schwingen für die Sportredaktion der «Südostschweiz»-Medienfamilie.

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