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Feuchtfröhliche Party in Weesen – der Aufstieg ist perfekt

Der FC Weesen hat es gepackt, der direkte Wiederaufstieg in die 2. Liga interregional ist Tatsache. Und das schon fünf Runden vor Schluss. Das Team hätte sich sogar eine Niederlage erlauben können.

Silvano
Umberg
11.05.25 - 11:30 Uhr
Linth

Eigentlich hätten die Weesner die Korken am Samstagabend schon vor Anpfiff des Derbys gegen den FC Eschenbach knallen lassen können. Weil ihr erster Verfolger Besa in der zwei Stunden früher angepfiffenen Partie beim FC Winkeln unterlag (dies gleich mit 0:4), war der Aufstieg der Mannschaft vom Walensee nämlich besiegelt.

Der Champagner musste aber noch etwas warten. Aus Respekt vor dem Gegner. Zudem wollte das Heimteam ja seiner rekordverdächtigen Saison ein nächstes positives Kapitel hinzufügen.

Obwohl sich der FC Eschenbach keineswegs schlecht verkaufte, umso mehr angesichts seiner langen Verletztenliste, setzte sich Weesen letztlich klar und verdient mit 4:0 durch. «Türöffner» war ein sensationelles Freistosstor von Taulant Syla nach rund 20 Minuten. Der Bruder des aufgrund einer leichten Verletzung nicht eingesetzten Ligatopskorers Edison Syla schlenzte den Ball aus gut 18 Metern haargenau ins Lattenkreuz. Noch vor der Pause erhöhten Marek Patrovsky und Amadou Diakhate auf 3:0. Den Schlusspunkt setzte Captain Oliver Gutknecht.

Champagner-Duschen en masse

Nach dem Schlusspfiff gingen die Aufstiegshelden zunächst artig zum Handshake mit dem Gegner. Danach wurde aber mächtig gefeiert. Es ging feuchtfröhlich zu und her. Es gab Champagner-Duschen en masse. Es wurde gelacht, getanzt, gejohlt. Es wurden unzählige Erinnerungsfotos geschossen. Dann versammelte der sichtlich stolze Vereinspräsident Hansjörg Gutknecht Spieler und Trainer sowie Betreuer vor dem Klubhaus, richtete einige Dankesworte an sie und überreichte einen Aufstiegspokal.

Und dann ging die Aufstiegsparty so richtig los. Der Champagner floss in Strömen. Dabei stellte der eine oder andere erstaunt fest: Das edle Getränk brennt ganz schön in den Augen.

Jetzt folgt für den FC Weesen noch die Kür

Der 4:0-Derbyerfolg war Weesens 19. Sieg im 21. Spiel der laufenden Meisterschaft. 58 von maximal möglichen 63 Punkten hat die Equipe gesammelt, 20 mehr als der erste Verfolger. Dies bei einem Torverhältnis von 96:23. (Zur Tabelle)

Die Zahlen sind schon äusserst beeindruckend – und dürften noch imposanter werden. Denn es ist nicht davon auszugehen, dass das Team in der Kür, die jetzt folgt, sprich in den letzten fünf Partien, gross nachlassen wird. Die Spieler sind ehrgeizig genug und wollen weiterhin Spass haben.

Zudem muss man ja auch schon an die kommende Saison denken. Die Sommerpause ist jeweils relativ kurz. Und es gilt ja, sich auf das doch klar höhere Niveau in der 2. Liga interregional vorzubereiten.

FC Weesen will Kader zusammenhalten – und erweitern

In Letztere, die fünfthöchste Spielklasse der Schweiz, kehrt der FC Weesen eine Saison nach dem Abstieg umgehend wieder zurück. Dies äusserst souverän. Überraschenderweise, muss man sagen, wenn man an die jüngere Vergangenheit zurückdenkt. Mit dem erstmaligen Aufstieg in die 1. Liga hatte der Verein im Frühjahr 2022 seinen Höhepunkt erreicht. Nach einer Saison war das Abenteuer aber schon wieder vorbei. Und dann wurden die Gasterländer direkt durchgereicht in die 2. Liga. Es lief dabei so ziemlich alles schief. Nicht weniger als sechs Trainer waren in dieser Zeit am Werk.

Tempi passati, wie es scheint. Mit dem langjährigen Profifussballer Ursal Yasar, der auf diese Saison hin das Traineramt übernahm, ist Präsident Gutknecht zufrieden. Der 44-jährige Glarner wird auch kommende Saison an der Seitenlinie stehen. Auch die aktuellen Spieler sollen grossmehrheitlich bleiben. Das gilt auch für die beiden Toptorjäger Edison (30 Treffer) und Taulant Syla (25). Die Verträge müssen jedoch neu ausgehandelt werden.

FC-Weesen-Präsident Hansjörg Gutknecht mit seinen beiden «Tormaschinen», den Brüdern Taulant (links) und Edison Syla.
Bild: Silvano Umberg

Klar ist, dass der FCW sein Kader verbreitern will. Aktuell umfasst es keine 15 Spieler, wodurch immer wieder mal auf Akteure aus der zweiten Mannschaft zurückgegriffen werden musste. Fünf, sechs Neue sollen es schon sein. Denn wer den Präsidenten kennt, der weiss: Er ist ambitioniert. Auf die Frage, ob es gleich wieder Richtung 1.  Liga gehen soll, antwortete er im Vorfeld der Partie: «Ich will jetzt nicht gleich wieder den Kritikern eine Steilvorlage liefern. Zuerst geht es sicher einmal um den Ligaerhalt. Aber reden wir nach einer halben Saison wieder darüber.»

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