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Die Lakers zeigen eine starke Reaktion auf die Lugano-Pleite

Im vierten Zürichsee-Derby der Saison besiegen die Rapperswil-Jona Lakers die ZSC Lions erstmals. Zu Hause setzen sie sich nach etwas kuriosem Spielverlauf mit 4:2 durch – und beenden damit gleich zwei Serien.

Silvano
Umberg
28.01.25 - 23:17 Uhr
Linth
Nach drei Niederlagen wieder Grund zum Jubeln: Die Lakers (hier feiern sie das 1:0) bezwingen die ZSC Lions. 
Nach drei Niederlagen wieder Grund zum Jubeln: Die Lakers (hier feiern sie das 1:0) bezwingen die ZSC Lions. 
Bild Gian Ehrenzeller / Keystone

Hat das Januarloch die Lakers doch noch erreicht? Nach zuletzt drei Niederlagen hatte man es befürchten müssen. Am Sonntagnachmittag bei der 2:6-Heimniederlage gegen Lugano hatten sie überhaupt nicht gut ausgesehen. Am Dienstag im Heimspiel gegen die ZSC Lions zeigten sie nun aber eine starke Reaktion. Sie setzten sich verdient durch, und es war ein Erfolg, der so nicht hatte erwartet werden können, denn das Heimteam war doch als klarer Aussenseiter ins Spiel gegangen.

Die Ausgangslage

Die Stadtzürcher reisten als Tabellenzweiter mit dem Selbstvertrauen von vier Siegen in Serie an, wiesen 18 Punkte mehr auf. Auf der anderen Seite bedeuteten die drei Niederlagen in Serie für die Lakers einen Negativrekord für die Zeit seit der Absetzung von Stefan Hedlund als Headcoach am 8. Dezember. In den ersten elf Partien seither hatten sie nie zweimal in Serie verloren, und insgesamt hatte es nur drei Niederlagen gegeben. Eine davon am 23. Dezember auswärts mit dem 1:4 bei den ZSC Lions, die schon die ersten beiden Saisonduelle gegen Rapperswil-Jona zu ihren Gunsten hatten entscheiden können (4:3 nach Penaltys zu Hause und 4:1 auswärts).

Der Spielverlauf

Obwohl aufgrund einer Krankheitswelle nur mit drei Ausländern und auch ohne Denis Malgin angetreten, starteten die ZSC Lions dominant ins Spiel und erarbeiteten sich bis zur ersten Pause ein klares Chancenplus. Mehr Tore erzielten aber die Gastgeber. Zuerst skorte Verteidiger Igor Jelovac nach schöner Vorarbeit von Topskorer Malte Strömwall (10.). Dann netzte Tyler Moy mit einem Kunstschuss ins hohe Eck ein (18.). Dazwischen hatte Alessandro Segafredo ähnlich präzis zum Ausgleich getroffen, dies lediglich 27 Sekunden nach dem 1:0 des SCRJ.

Das eine Team spielt, das andere trifft – dies galt auch für das 
zweite Drittel.

Das eine Team spielt, das andere trifft – dies galt auch für das zweite Drittel. Diesmal jedoch mit vertauschten Rollen. Jetzt waren die Lakers das aktivere, das besser Team. Trösten konnten sie sich immerhin damit, dass die Zürcher nur einmal erfolgreich waren – in Überzahl in Person von Verteidiger Christian Marti, der wie vor ihm Segafredo erstmals in der laufenden Saison traf (33.).

Beim Stand von 2:2 war für das letzte Drittel alles offen. Die Lakers kamen der Führung in der 42. und 46. Minute nahe, als Yannick-Lennart Albrecht jeweils den Pfosten traf. In der Folge übernahmen die Lakers zusehends mehr das Spieldiktat. Und als sie dann erstmals an diesem Abend in Überzahl spielen konnten, nutzten sie dies zum Siegtreffer. Nach einer ziemlich unübersichtlichen Situation kam Philip Holm vor dem Tor an die Scheibe, hielt mit aller Wucht drauf und traf zum 3:2 in die Maschen (50.).

Die Zürcher legten danach nochmals zu, die Lakers verteidigten nun aber fokussiert und engagiert – und 21 Sekunden vor Schluss machte Nico Dünner mit dem 4:2 ins leere Tor den Deckel drauf.

Die Analyse

Nach den letzten Partien stellte sich die Frage, ob bei den Lakers der positive Effekt des Trainerwechsels schon verpufft ist. Dieses Spiel lieferte die Antwort: Nein. Headcoach Johan Lundskog trug aktiv dazu bei, indem er, abgesehen von der ersten, sämtliche Angriffsformationen veränderte. Die neuen Linien brauchten einige Minuten Eingewöhnungszeit, aber ab dem zweiten Drittel hatten die Lakers mehr Spielanteile als die als spielstark bekannten Lions. Das will etwas heissen – auch wenn die Zürcher nicht in Bestbesetzung antreten konnten.

Die Tabellensituation

Mit dem Sieg beendete die Lakers zwei Serien: ihre Niederlagenserie und die Siegesserie der Lions. Und in der Tabelle rückten sie vom 10. auf den 9.  Rang vor. Es bleibt aber extrem eng. Ambri-Piotta, das als Elfter knapp ausserhalb der Play-in-Plätze liegt und der nächste Gegner der Lakers ist, hat nur drei Zähler weniger auf dem Konto. Es wird also ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel am Freitag im Stadion am Obersee. Tags darauf gastieren die Rosenstädter dann beim siebtplatzierten Fribourg-Gottéron.

 

SCRJ Lakers – ZSC Lions 4:2 (2:1, 0:1, 2:0)
5227 Zuschauende. – SR: Lemelin/Ströbel, Bürgy/Altmann.
Tore: 10. (9:19) Jelovac (Strömwall) 1:0. 10. (9:46) Segafredo (Lehtonen) 1:1. 18. Moy (Nardella) 2:1. 33. Marti (Andrighetto) 2:2. 50. Holm (Dünner) 3:2. 60. (59:39) Dünner (Fritz) 4:2 (ins leere Tor).
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers, 1-mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions.
Rapperswil-Jona Lakers: Punnenovs; Maier, Holm; Baragano, Nardella; Jelovac, Djuse; Gerber; Strömwall, Rask, Wetter; Moy, Fritz, Dünner; Wick, Albrecht, Lammer; Hofer, Taibel, Zangger.
ZSC Lions: Zumbühl; Kinnunen, Lehtonen; Kukan, Geering; Weber, Marti; Trutmann; Rohrer, Grant, Andrighetto; Segafredo, Sigrist, Zehnder; Gruber, Baechler, Olsson; Baltisberger, Henry, Riedi.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Alge, Capaul (beide krank), Larsson, Quinn (beide verletzt) und Jensen (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Hollenstein (verletzt), Balcers, Frödén, Hrubec, Lammikko und Malgin (alle krank). 4. Lattenschuss Andrighetto. 42./46. Pfostentreffer Albrecht. ZSC Lions von 58:16 bis 59:39 ohne Torhüter.

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