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Bitterer Abend: Die SCRJ Lakers gehen beim Leader trotz guter Leistung leer aus

Nach holprigem Start und zwei Geschenken ans Heimteam zeigen die SC Rapperswil-Jona Lakers in Lausanne ein sehr gutes Spiel. Am Schluss resultiert aber doch eine 2:4-Niederlage beim Tabellenführer.

Silvano
Umberg
11.02.25 - 22:45 Uhr
Linth
Enges Rennen: Die SC Rapperswil-Jona Lakers (hier Philip Holm im Laufduell mit Cedric Fiedler, links) verlangen Leader Lausanne alles ab.
Enges Rennen: Die SC Rapperswil-Jona Lakers (hier Philip Holm im Laufduell mit Cedric Fiedler, links) verlangen Leader Lausanne alles ab.
Bild Cyril Zingar / Keystone

Mit Lausanne wartete auf die Lakers im ersten Spiel nach der Länderspielpause die schwierigste mögliche Aufgabe. Der letztjährige Play-off-Finalist ist aktuell die Nummer 1 der National League – und auch das klar heimstärkste Team. Rapperswil-Jona hingegen kämpft im hinteren Mittelfeld der Tabelle um den Einzug in die Play-ins und ist die zweitschwächste Equipe auf fremdem Eis.

Es wurde dann aber eine alles andere als klare Angelegenheit. Das Heimteam setzte sich zwar durch, aber nur knapp. Die Entscheidung fiel erst 61 Sekunden vor Schluss mit dem 4:2 ins leere Tor. Für die Lakers war es im 23. Anlauf in der Fremde die 14. Niederlage. Insgesamt konnten sie auswärts in der laufenden Saison lediglich 16 von 69 möglichen Punkten holen.

Der Spielverlauf

Lausanne startete druckvoll, ging schon nach knapp zwei Minuten in Führung. Die Lakers zeigten sich dabei zum wiederholten Mal in dieser Saison in der Startphase unkonzentriert. So vergass Verteidiger Igor Jelovac den direkt vom Wechsel kommenden Antti Suomela komplett, zudem sah Goalie Melvin Nyffeler beim Abschluss des Lausanner Topscorers alles andere als gut aus. Ins Spiel fanden die Gäste erst nach rund fünf Minuten – und dem Abstauber von Victor Rask zum 1:1. Danach hatten sie gute Momente, zur ersten Pause lagen sie aber erneut hinten. Tim Bozon lenkte vor dem Tor einen Abschluss von Ken Jäger ab. «Verschuldet» hatte den Treffer Rask mit einem unnötigen Puckverlust. Ein zweites Geschenk der Lakers an den Leader.

Ab dem zweiten Drittel zeigten sich die Rapperswil-Joner dann fokussierter und spielten mindestens auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer. Speziell zu gefallen wussten sie durch ihre Aufsässigkeit. Diese führte anfangs Schlussabschnitt zum Ausgleich (43.). Fabian Maier und Tyler Moy machten im eigenen Drittel viel Druck auf die Gegenspieler. Die Folge war ein Puckverlust der Lausanner. Moy lancierte umgehend den schnellen Valentin Hofer. Und dieser verwertete solo vor Keeper Kevin Pasche eiskalt.

Rang 10, der als letzter zur Teilnahme an den Play-ins berechtigt, sind die Lakers vorerst einmal los.

Die Freude währte nicht allzu lange. Lausanne schaltete umgehend einen Gang höher, schnürte die Lakers in deren Zone ein und erzwang so die neuerliche Führung. Aus SCRJ-Sicht war aber auch etwas Pech dabei, landete ein Klärungsversuch von Verteidiger Philip Holm doch just auf der Stockschaufel von Damien Riat, der sofort abschloss und traf (46.).

Die Lakers gaben sich aber alles andere als geschlagen. In der Schlussphase wurde es sogar nochmals richtig heiss vor dem Lausanner Tor, als die Gäste während einer gegnerischen Strafe Goalie Nyffeler rausnahmen und so mit sechs gegen vier Feldspieler auf den Ausgleich drückten. Das Tor fiel dann aber auf der Gegenseite.

Die Analyse

Einmal abgesehen von den beiden grosszügigen Geschenken, die sie im ersten Drittel verteilten, machten die Lakers an diesem Abend in Lausanne nicht viel falsch. Im Gegenteil, sie zeigten ein sehr gutes Auswärtsspiel. Sie traten mit Überzeugung auf, gingen aggressiv in die Zweikämpfe, liefen auch viel. So waren sie am Ende keineswegs das schlechtere Team. Und das gegen ein Kader, das ihrem bezüglich Klasse klar überlegen ist.

Den Unterschied machte am Schluss aber doch Lausannes grössere Kaderstärke. Der Leader konnte nochmals eine Schippe drauflegen, als es wirklich zählte. Deshalb führen die Westschweizer die Tabelle mit acht Punkten Vorsprung an und sind (wie auch die ZSC Lions) bereits für die Play-offs gesetzt, während die SCRJ Lakers zum zweiten Mal in Folge ihr Saisonziel zu verpassen drohen. Rang 10, der als letzter zur Teilnahme an den Play-ins berechtigt, sind die Rosenstädter vorerst jedenfalls einmal los – weil sich Biel beim Tabellenzweiten, den ZSC Lions, mit 4:3 durchsetzte.

Weiter geht es für die Lakers am Freitag mit dem schwierigen Auswärtsspiel beim Tabellendritten EV Zug. Und tags darauf folgt zu Hause das enorm wichtige Direktduell mit Biel. Es gilt, den Negativtrend der letzten Wochen mit sechs Niederlagen aus sieben Partien schnellstmöglich zu durchbrechen. Die Leistung vom Dienstag gegen Lausanne macht sicher Mut, doch kaufen können sie sich davon nichts. In der aktuellen Phase der Meisterschaft ist das einzige, das zählt, Punkte einzufahren.

Lausanne – SCRJ Lakers 4:2 (2:1, 0:0, 2:1)
9322 Zuschauer. – SR: Hürlimann/Tscherrig, Stalder/Urfer.
Tore: 2. Suomela (Riat, Glauser) 1:0. 5. Rask (Holm, Strömwall) 1:1. 18. Bozon (Jäger) 2:1. 43. Hofer (Moy) 2:2. 46. Riat (Suomela, Frick) 3:2. 59. Oksanen (Bozon) 4:2 (ins leere Tor).
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Lausanne, 3-mal 2 Minuten gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers.
Lausanne: Pasche; Glauser, Marti; Sklenicka, Bayreuther; Heldner, Frick; Fiedler, Genazzi; Riat, Suomela, Oksanen; Bozon, Jäger, Raffl; Pajuniemi, Fuchs, Prassl; Holdener, Bougro, Hammerer.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Maier, Holm; Jelovac, Capaul; Baragano, Nardella; Gerber; Strömwall, Rask, Wetter; Moy, Fritz, Jensen; Wick, Dünner, Lammer; Hofer, Taibel, Alge; Hornecker.
Bemerkungen: Lausanne ohne Hügli, Kuokkanen, Pilut, Rochette und Vouardoux (alle verletzt), Lakers ohne Albrecht (gesperrt), Djuse, Zangger (beide krank), Larsson und Quinn (beide verletzt). Lakers von 57:18 bis 58:59 und ab 59:12 ohne Torhüter. 57:31 Time-out Lakers.

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