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Leserbrief zu "Akte Gabrielli" von heute

Sehr geehrte Damen und Herren.

Ihr Artikel zur „Akte Gabrielli“ hat bei mir vor allem Fragezeichen hinterlassen. Ich gehe davon aus, dass Sie sauber recherchiert haben und Ihre Vorwürfe belegen können. Wie Sie sicher wissen, werden bei Mobbingvorwürfen externe Stellen eingeschaltet, die den Vorwürfen nachgehen. Sie werden sicher auch geprüft haben, ob die Mobbingverfahren im Amt gegen Frau Gabrielli oder gegen andere Vorgesetzte eingeleitet wurden? Und ich gehe davon aus, dass Sie im Zusammenhang mit Fluktuation und Krankheit einen Vergleich mit anderen Ämtern ähnlicher Grösse haben, um Ihre Feststellung, dass sich das Personalkarussell munter dreht, zu untermauern oder die vielen Krankheitsfälle? Sie erwähnen selbst, wie groß die Abteilung von Barbara Gabrielli war. Ich frage mich, wie hoch die Zahl der Unzufriedenen im Verhältnis zur Abteilungsgrösse und zum Zeitraum von 16 Jahren wirklich ist und würde das auch gerne im Vergleich zu anderen Abteilungen sehen.

Ich habe eher den Eindruck, dass Sie sich für diesen Artikel von einigen wenigen haben instrumentalisieren lassen und das nicht auf der Basis von geprüften Fakten, sondern auf der Basis von Einzelmeinungen. Das ist für mich kein seriöser Journalismus und hat in dieser Zeitung nichts zu suchen. Zudem erwähnen Sie die Verdienste von Barbara Gabrielli mit keinem Wort. Wie übrigens auch in Ihren letzten Artikeln nicht. Für Sie steht im Zusammenhang mit dem Amt für Kultur vor allem der Führungsstil der Amtschefin im Vordergrund.

Barbara Gabrielli hat das Amt für Kultur in den letzten 16 Jahren entscheidend geprägt. Sie ist eine Kennerin der Kulturszene über die Kantonsgrenzen hinaus und hat mit der Umsetzung verschiedenster Projekte auch nationale Akzente gesetzt. Dies mit dem im Februar lancierten Online-Kulturportal, einer Plattform für audiovisuelle Kulturgüter, die schweizweit grosse Beachtung fand.

Unter ihrer Führung wurde das Kulturbudget deutlich erhöht und das Kulturförderungsgesetz modernisiert und erweitert. Auch die Einrichtung eines Archivs für Baukultur konnte durch sie initiiert werden. Dies um nur einige Punkte zu nennen.

Ich auf jeden Fall finde es beachtlich, was Barbara Gabrielli erreicht hat und bin ihr dankbar, dass sie sich so lange für die Kultur in Graubünden eingesetzt und diese geprägt hat.

Astrid Heinrich, Urnäsch/Davos

Astrid Heinrich
23.07.24 - 15:00 Uhr
Leserbrief
Ort:
Urnäsch / Davos
Zum Artikel:
"Akte Gabrielli" vom 23.07.2024
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Astrid Heinrich, ihre Haltung . . . erinnert mich an "alte weisse Männer".
Nein, die "Verdienste" dürfen null damit zu tun haben, wie man mit Untergebenen (Abhängigen oder Schutzbefohlenen) umspringt.
Und dass "Einzelmeinungen", totgeschwiegen werden sollen, "für mich kein seriöser Journalismus und hat in dieser Zeitung nichts zu suchen", finde ich ein miserables Menschenbild, ich bin gegen derlei Unterdrückung.