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Superhelden der Tierwelt: Diese Tiere haben erstaunliche Fähigkeiten 

Wer braucht schon Science-Fiction, wenn die Natur selbst die unglaublichsten Geschichten schreibt? Wir stellen euch Tiere vor, die mit ihren besonderen Fähigkeiten Superman und Co. Konkurrenz machen.

03.05.24 - 04:30 Uhr
Graubünden
Eines von vielen besonderen Tieren: Der Axolotl ist ein Schwanzlurch, der in Mexiko vorkommt – hier eine Aufnahme aus einem Aquarium. 
Eines von vielen besonderen Tieren: Der Axolotl ist ein Schwanzlurch, der in Mexiko vorkommt – hier eine Aufnahme aus einem Aquarium. 
Bild Envato / Bearbeitung Suedostschweiz.ch
In der Tierwelt herrscht kein Mangel an Wundern, und Forscherinnen und Forscher sind stets auf der Jagd nach den nächsten unglaublichen Entdeckungen. Habt ihr zum Beispiel schon mal von einem Tier gehört, das bei Bedarf einfach mal ein Bein nachwachsen lässt oder Teile seines Gehirns ersetzt?

Wir haben uns in den Weiten des Internets auf die Suche nach Tieren mit so aussergewöhnlichen Fähigkeiten gemacht, dass sie glatt als Protagonisten im nächsten Superheldenfilm einspringen könnten. Hier sind sieben tierische Wunder, die euch staunen lassen werden: 

1. Der aussergewöhnliche Beobachter: Turmfalke 

Wachsamer Blick: Turmfalken können UV-Licht wahrnehmen – hier ruht das Tier auf seinem Plätzchen. 
Wachsamer Blick: Turmfalken können UV-Licht wahrnehmen – hier ruht das Tier auf seinem Plätzchen. 
Bild Olivia Aebli-Item

Wir beginnen mit dem Turmfalken. Mit einer beeindruckenden Spannweite von bis zu 80 Zentimetern und einer Jagdtechnik, die gnadenloser nicht sein könnte, ist er ein echter Superheld der Lüfte. Doch haltet euch fest, dieser Vogel hat einen Trick im Gefieder, der ihn fast schon zum Superhelden macht: Er kann UV-Licht sehen.

Seine Beute, meistens nichts ahnende Mäuse, hinterlässt beim Verlassen ihres Baus Kot- und Urinspuren, die Ultraviolett enthalten. Das ist für den Turmfalken dann so, als würde jemand im Dunkeln mit Neonfarbe «Do duura» auf den Boden schreiben. So spürt er seine Mahlzeiten auf, ohne sich die Krallen wirklich schmutzig zu machen – praktisch ein eingebauter Beute-Radar. Einfach erstaunlich, oder?

2. Der farbenfrohe Alleskönner: Indisches Chamäleon 

Auffälliges Muster: Chamäleons sind bekannt für ihre wechselnden Farben – hier ein buntes Chamäleon auf einem Zweig.
Auffälliges Muster: Chamäleons sind bekannt für ihre wechselnden Farben – hier ein buntes Chamäleon auf einem Zweig.
Bild Freepik 

Chamäleons sind wahre Alleskönner. Nehmen wir als Beispiel das indische Chamäleon, ein echter Meister der Verwandlung. Dieser farbenfrohe Geselle wechselt sein Outfit nach Lust und Laune und das nicht nur, um sich besser zu tarnen. Nein, die Farbwechsel dienen auch der Kommunikation und – ganz clever – der Temperaturregulierung. 

Und als ob das nicht schon «cool» genug wäre, können Chamäleons auch noch ihre Augen in alle möglichen Richtungen rollen, und das ganz unabhängig voneinander. Sie haben praktisch einen Rundumblick, ohne auch nur annähernd den Kopf zu drehen. Wer jetzt denkt, das waren alle Tricks in ihrem Repertoire, hat offensichtlich noch nie die Zunge eines Chamäleons gesehen. Diese kann fast das Doppelte seiner Körperlänge erreichen. Ein effektives Werkzeug, um Beute zu schnappen. Ja, das ist Fast Food auf Chamäleon-Art. Faul? Vielleicht. Effektiv? Absolut!

3. Der, der nie vergisst: Schmetterling 

Auf der Suche nach Nektar: Ein Schmetterling entfaltet seine gemusterten Flügel.
Auf der Suche nach Nektar: Ein Schmetterling entfaltet seine gemusterten Flügel.
Bild Freepik

Schmetterlinge sind Gedächtniskünstler mit einem Hauch von Glamour. Forscherinnen und Forscher haben nämlich herausgefunden, dass die flatternden Farbwunder nicht nur eine Vorliebe für Nektar und Sonnenschein haben, sondern auch ein beeindruckendes Erinnerungsvermögen besitzen. Ja, richtig gelesen, Schmetterlinge erinnern sich tatsächlich an ihr früheres Dasein als unscheinbare, kleine Raupen.

Was das besonders aussergewöhnlich macht, ist der Umstand, dass sie sich während ihrer Metamorphose – jener Phase, in der sie sich von einer Raupe in einen Schmetterling verwandeln – praktisch komplett in Einzelteile zerlegen. Nur ein kleiner Teil ihres Gehirns bleibt erhalten. Und genau dieser Teil macht es möglich, dass sie sich an all die Raupe-Erlebnisse erinnern. Offenbar ist das Gehirn eines Schmetterlings also der beste Ort, um Geheimnisse zu bewahren – da könnte so mancher Spion neidisch werden.

4. Der Heavy-Metal-Schreihals: Pottwal

Giganten der Meere: Ein Pottwal schwimmt auf der Meeresoberfläche.
Giganten der Meere: Ein Pottwal schwimmt auf der Meeresoberfläche.
Bild Freepik 

Vielleicht habt ihr schon einmal gehört, dass Pottwale echte Klangkünstler unter Wasser sind. Diese Giganten der Meere nutzen nämlich das Prinzip der Echoortung bei ihrer Jagd. Sie senden Schallwellen aus, die von ihrer Beute – meistens Tintenfischen – reflektiert und zurückgesendet werden.

Jetzt denkt man, das klingt ja ganz sanft und wissenschaftlich, aber lasst euch nicht täuschen. Pottwale mögen es extrem laut. Sie schreien ihre zukünftigen Mahlzeiten mit einem Schalldruck von über 200 Dezibel an – das ist um ein Vielfaches lauter als ein Rockkonzert. Das Resultat? Ihr Beute wird kurzzeitig betäubt, sodass die Wale sie nur noch einsammeln und geniessen müssen – so wird aus einem akustischen Überfall ganz schnell ein gedeckter Tisch.

5. Der, der Fischerinnen und Fischer neidisch macht: Delfin

Meeresbewohner: Ein Delfin taucht durch kristallklares Wasser.
Meeresbewohner: Ein Delfin taucht durch kristallklares Wasser.
Bild Freepik 

Dass zum Fischen ab und zu ein Netz eingesetzt wird, ist ja nichts Weltbewegendes. Aber wenn dieses Netz aus Wasserblasen besteht und von Delfinen kreiert wird, dann klingt das schon fast nach einer Superkraft. Wenn Delfine Jagd auf Fischschwärme machen, umkreisen sie ihre Beute in immer enger werdenden Kreisen. Dabei lassen sie Hunderte von Luftblasen aufsteigen, die den Fischschwarm wie ein Gitter umschliessen.

Das Tückische daran? Die Fische können nicht mehr entkommen. Das Praktische daran? Die Delfine bekommen ihr Essen quasi direkt vor die Nase serviert. Entweder beissen sie in den zusammengetriebenen Fischschwarm hinein oder holen mit ihrer Schwanzflosse aus, schlagen die Fische K. O.  und verspeisen sie dann in aller Ruhe. Auch hier zeigt sich einmal mehr, dass Faulheit zu genialen Ideen führen kann, die jeden Fischer und jede Fischerin vor Neid erblassen lassen.

6. Der «ich lebe immer weiter»: Axolotl

Einzigartiges Tier: Der Axolotl blickt mit einem Lächeln neugierig in die Kamera,
Einzigartiges Tier: Der Axolotl blickt mit einem Lächeln neugierig in die Kamera,
Bild Freepik 

Zugegeben, Axolotl sind nur schon wegen ihres aussergewöhnlichen Aussehens ein echter Hingucker. Habt ihr schon mal Fotos von ihnen gesehen, auf denen sie zu lächeln scheinen? Kein Wunder, wir würden auch grinsen, wenn wir solche Superkräfte hätten wie dieser kleine Schwanzlurch.

Das Tier kann sich nämlich fast komplett selbst regenerieren. Ein Bein verloren? Kein Problem, in ein paar Wochen wächst es einfach nach. Und es endet nicht bei den Gliedmassen: Sogar Teile des Gehirns oder Herzens kann der Axolotl problemlos erneuern – und sie funktionieren danach wie neu.

Stellt euch vor, ihr könntet nach einem harten Tag einfach Teile eures Gehirns erneuern. Montage wären plötzlich gar nicht mehr so schlimm, oder?

7. Der, der den Winter verschläft: Waldfrosch 

Im Wald: Der Waldfrosch ruht auf Moos und mustert neugierig seine Umgebung.
Im Wald: Der Waldfrosch ruht auf Moos und mustert neugierig seine Umgebung.
Bild Freepik 

Der Waldfrosch ist nicht irgendeine Amphibie, sondern ein Überlebenskünstler der Extraklasse. Wie ein kleiner Eiskönig übersteht er Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, indem er sich einfach selbst einfriert und später, wenn es wärmer wird, wieder auftaut. Klingt ungemütlich? Vielleicht für uns, aber der Waldfrosch zuckt dabei nicht mal mit der Wimper. Hat ja auch keine.

Bevor die Temperaturen sinken, rüstet er sich mit einem cleveren Trick: Er füllt seinen Körper mit Zucker und Harnstoff, was die Bildung von schädlichen Eiskristallen in seinen Zellen verhindert. Sobald er eingefroren ist, hört er auf zu atmen und sein Herz schlägt nicht mehr.

Stellt euch vor, ihr könntet den Winter einfach überschlafen und im Frühling frisch und munter aufwachen. Der Waldfrosch macht es vor: Kalte Jahreszeit? Kein Problem, einfach auf Pause drücken.

Kennt ihr weitere Tiere mit ungewöhnlichen und faszinierenden Merkmalen? Teilt eure Entdeckungen gerne in den Kommentaren.

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur.

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