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So steht es um die Bündner Lehrlinge

Für viele Jugendliche beginnt mit diesem Montag der Einstieg in die Berufswelt. In Graubünden wurden heuer einige Lehrverträge mehr als im 2020 abgeschlossen.

Südostschweiz
02.08.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Anfang August starten wieder viele Bündner Jugendliche ihre Berufsausbildung. 
Anfang August starten wieder viele Bündner Jugendliche ihre Berufsausbildung. 
SYMBOLBILD/ARCHIV

Nun ist es wieder so weit. Schweizweit starten an diesem Montag Tausende Jugendliche in ihre Berufsausbildung. Gar 58’000 Lehrverträge (Stand Ende Juni) wurden in der gesamten Schweiz abgeschlossen, wie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) in einer Mitteilung schreibt. Im Vergleich zum Vorjahr sind das rund 2500 mehr.

Tendenz steigend 

Ist diese Entwicklung auch in Graubünden beobachtbar? «Ja, die Tendenz stellen wir auch fest», sagt Walter Järmann, Abteilungsleiter Amt für Berufsbildung Kanton Graubünden, im Interview mit Radio Südostschweiz. Vor etwa einem Jahr waren es noch 1653 abgeschlossene Lehrverträge, nun sind es 1713. Im Jahr 2019 waren es sogar fast 200 Lehrverträge weniger als im 2021.

Trotzdem kann nicht einfach von einem Trend ausgegangen werden. «Mal sind es in einem Jahr ein paar Verträge weniger und im anderen Jahr wieder ein paar mehr. Eine gewisse Wellenbewegung ist immer zu beobachten», führt Järmann aus.

Lernen während der Coronakrise 

Im vergangenen Jahr starteten noch viele Jugendliche mitten in der Coronakrise ihre Berufsausbildung. Järmann zieht rückblickend ein positives Fazit. «Glücklicherweise durften wir feststellen, dass Corona der beruflichen Grundausbildung nicht geschadet hat.»

Ein grosses Lob sei den Lehrbetrieben auszusprechen. Sie hätten die Ausbildung trotz allen einzuhaltenden Massnahmen sehr gut weitergeführt. «Natürlich gab es einige Einschränkungen und Herausforderungen für die Jugendlichen und ihre Lehrbetriebe, aber im Grossen und Ganzen ist es wirklich gut gelaufen», so Järmann.

Noch immer freie Lehrstellen 

Zurzeit sind in Graubünden noch rund 800 Lehrstellen frei. «Bei beliebten Berufen, wie etwa der Informatikerausbildung, gibt es keine freien Lehrstellen mehr und im Gesundheitsbereich nur noch wenige. Dafür haben die Handwerksbranche, der Detailhandel oder die Gastronomie noch viele freie Lehrstellen», erklärt Järmann. 

Laut dem Fachmann besteht in Graubünden die Möglichkeit, Lehrverträge auch noch im Herbst abzuschliessen. Solange noch nicht zu viel des behandelten Lernstoffs verpasst wurde. «Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn sich die Jugendlichen erst im Herbst für einen Beruf entscheiden können oder wenn die angefangene Berufsausbildung doch nicht den Vorstellungen entspricht.»

Weniger Brückenangebote aktuell …

Für Jugendliche, die sich nach der obligatorischen Schulzeit noch nicht für eine Berufsausbildung bereit fühlen, gibt es die sogenannten Brückenangebote. Im Volksmund auch bekannt als das zehnte Schuljahr. Laut Järmann werden solche Angebote dieses Jahr weniger genutzt. «Im August starten etwa 170 Brückenangebote, das sind gegenüber dem letzten Jahr rund 20 weniger.»

… und in Zukunft?

Wie sich die Lage bezüglich der Brückenangebote und der Lehrverhältnisse in Zukunft weiterentwickelt, kann der Fachmann nicht explizit voraussagen. Was sich tendenziell ein wenig verändere, sei das Angebot an Lehrstellen, erklärt er. «Ende Juli waren etwa 80 Lehrstellen mehr ausgeschrieben, als zur gleichen Zeit vor einem Jahr», sagt Järmann und fügt an: «Allgemein gesehen, hat sich die Lage rund um die Lehrverhältnisse in den vergangenen Jahren in Graubünden aber immer etwa gleich entwickelt.» (paa)

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