Den Einbrechern das Handwerk legen
Immer wieder sind in Graubünden Einbrecher unterwegs. Ihre Anwesenheit wird oft erst dann bemerkt, wenn's zu spät ist. Um solche Situationen zu vermeiden, gibt es verschiedene Vorsichtsmassnahmen.
Immer wieder sind in Graubünden Einbrecher unterwegs. Ihre Anwesenheit wird oft erst dann bemerkt, wenn's zu spät ist. Um solche Situationen zu vermeiden, gibt es verschiedene Vorsichtsmassnahmen.
Schwarze Kleidung, meist männlich, eine Maske übers Gesicht und ein Brecheisen in der Hand – in etwa so stellt man sich einen Einbrecher vor. Aber diese Vorstellungen unterscheiden sich von der Realität. Denn Einbrecher können männlich, weiblich, jung oder alt sein, sich so unauffällig wie möglich kleiden und oft einfache Werkzeuge wie einen Schraubenzieher verwenden, wie die «Schweizer Kriminalprävention» in einem Ratgeber schreibt. Kommt es dann zum Einbruch, unterscheiden sich die gestohlenen Gegenstände ebenfalls. Sprich, nicht jeder Einbrecher hat es auf die gleichen Gegenstände abgesehen. Es würden Laptops, Zigaretten, Schmuckstücke, Bargeld, aber auch Wein, Baumaterialien und Velos gestohlen, heisst es in diesem Ratgeber.
René Schuhmacher von der Fachstelle Prävention der Kantonspolizei Graubünden bestätigt dies. «Es gibt drei verschiedene Typen von Einbrechern. Zum einen gibt es Einbrecher, die schnell zu Geld kommen wollen und mit einfachen Mitteln einbrechen. Dann gibt es Einbrecher, die professioneller sind, das Zielobjekt genauer auskundschaften und über besseres Einbruchswerkzeug verfügen. Und es gibt noch eine dritte Gruppe, bestehend aus Personen, die Einbrechen als Job sehen und in Banden unterwegs sind.»
Ferienzeit gleich Einbruchszeit?
Oft wird die Ferienzeit als Einbruchszeit beschrieben. Aber was ist an dieser Behauptung wirklich dran? Fest steht, dass sich in der Ferienzeit viele Menschen ausser Haus befinden oder verreisen. Für Einbrecher sind das also optimale Bedingungen. Aber wann, wie und wo ein Einbruch schlussendlich stattfindet, ist laut Schuhmacher nicht definierbar. «Einbrüche gibt es zu allen Jahreszeiten, an allen Wochentagen und zu jeder Tageszeit.» Die Vorgehensweisen und Tatzeiten würden sich immer wieder ändern.
Das zeigt auch die aktuelle Situation in Graubünden. «Dieses Jahr kam es zwischen März und Juni quasi gleich oft zu Einbrüchen wie in denselben Monaten im vergangenen Jahr», erklärt Schuhmacher und fügt hinzu: «Unterschiedlich ist nur, dass im letzten Jahr die Einbrüche im März angestiegen sind und dieses Jahr erst im Juni.» Grund dafür könne die Coronakrise und der damit verbundene Shutdown sein. Es waren also mehr Leute zu Hause. Generell sind Einbrüche keine Seltenheit. So wurde in der Schweiz vor einem Jahr rund 36'400 Mal eingebrochen, wie das Bundesamt für Statistik schreibt. 2018 waren es 112'000 Mal.
Die Fachstelle Prävention der Kantonspolizei Graubünden bietet Beratungen, Schulungen und Vorträge rund um das Thema Einbruch an. Auf Wunsch wird die Wohnsituation vor Ort angeschaut und eine individuelle und kostenlose Sicherheitsberatung durchgeführt. Weiter Infos gibt es hier oder unter folgender Nummer: 081 257 75 40
Schutz beginnt schon früh
Wie aber schützt man sich vor Einbrechern? Schuhmacher erzählt: «Es gibt zum einen organisatorische Massnahmen wie das Schliessen von Türen und Fenstern, wenn das Haus verlassen wird. Zum anderen können auch mechanische und elektronische Massnahmen zur Erhöhung des Einbruchschutzes ergriffen werden.» Ebenso sollten Wertgegenstände richtig aufbewahrt werden. «Ein guter Tresor zu Hause oder ein Bankschliessfach bieten sich an», so Schuhmacher.
Weitere Schutzmassnahmen und Ratschläge rund ums Thema Einbruch seht Ihr auf den folgenden Bildern:
Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur.
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