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Berghilfe zahlt 1,5 Millionen nach Glarus

Die Schweizer Berghilfe hat im Jahr 2019 15 Glarner Projekte finanziell unterstützt. Sie investierte dafür knapp 1,5 Millionen Franken. Im Februar sollen Energieprojekte in den Bergen unterstützt werden.

Südostschweiz
31.01.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Die Berge seien voller natürlicher Energieressourcen, heisst es in einer Mitteilung der Schweizer Berghilfe: Aus Wasser, Sonne, Wind oder Holz werden Wärme und Strom gewonnen. Energieprojekte schafften Arbeitsplätze und wirken damit der Abwanderung aus dem Berggebiet entgegen.

Wenn Kleinunternehmer und Gemeinschaften wie Alpkorporationen bei wichtigen Investitionen im Energiebereich an ihre finanziellen Grenzen stossen, springe die Schweizer Berghilfe ein. Aus diesem Grund widme sie ihre diesjährige Sammelkampagne dem Thema «Erneuerbare Energien im Berggebiet» und ruft vom 3. bis 15. Februar dazu auf, die Menschen in den Bergen bei der Realisierung ihrer Energieprojekte zu unterstützen.

Aufgrund der geografischen und klimatischen Bedingungen seien die Voraussetzungen im Berggebiet ideal, um aus Wasser, Sonne, Wind oder Holz Strom und Wärme zu generieren. Die Bedeutung von Energieprojekten fürs Berggebiet sei gross, schreibt die Berghilfe: Lokale Rohstoffe werden vor Ort wirtschaftlich genutzt, wodurch Arbeitsplätze entstehen und die Wertschöpfung im Berggebiet ansteigt.

Strom für abgelegene Gebiete

Nebst Kleinunternehmern aus dem Energiebereich unterstützt die Schweizer Berghilfe auch Menschen in sehr abgelegenen Gebieten, die Strom und Wärme für ihren Eigenbedarf selbst produzieren müssen. «Wir haben schon Bergbauernfamilien bei der Anschaffung einer Stückholzheizung unterstützt oder eine Bergbeiz beim Bau einer Fotovoltaikanlage», sagt Kurt Zgraggen, Co-Geschäftsführer der Schweizer Berghilfe. In den letzten zehn Jahren hat die Schweizer Berghilfe 74 Energieprojekte mit knapp 3,8 Millionen Franken unterstützt.

Ein Beispiel aus dem Entlebuch: Der Wärmeverbund Finsterwald wurde 1986 gegründet. Schon bald versorgte er praktisch das ganze Dorf Finsterwald im Entlebuch mit Heizenergie. 2013 hat die Entlebucher Waldholz GmbH den Wärmeverbund übernommen. Mit Unterstützung der Schweizer Berghilfe konnte die Firma die Anlage sanieren. Pro Jahr werden seither rund 1600 Kubikmeter Holzschnitzel verfeuert. Das Holz stammt aus den umliegenden Wäldern und wird von 145 Lieferanten bereitgestellt, hauptsächlich Bergbauern.

Grosse Zunahme der Unterstützungsleistungen

2019 konnte die Schweizer Berghilfe deutlich mehr Geld ins Berggebiet investieren als in den Jahren zuvor. Mit 35,6 Millionen Franken ist der Gesamtbetrag der Unterstützungsleistungen für Projekte merklich höher als der langjährige Durchschnitt (24,8 Millionen Franken pro Jahr zwischen 2009 und 2018). 2019 waren es insgesamt 613 Projekte aus den acht Bereichen Landwirtschaft, Tourismus, Gewerbe, Energie, Wald und Holz, Bildung, Gesundheit und Nothilfe. Im Kanton Glarus wurden knapp 1,5 Millionen Franken in 15 Projekten investiert.

«Es freut uns sehr, dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird und dass wir dank den zahlreichen Spenderinnen und Spendern die nötigen Ressourcen haben, um den Menschen in den Bergen auch weiterhin unter die Arme greifen zu können», sagt Co-Geschäftsführer Kurt Zgraggen in der Mitteilung. (eing)

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