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Und plötzlich sind die Zecken die Gejagten

Die Blutsauger stechen jetzt massenhaft. Und: Sie übertragen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose. Mario Engi sagt den Zecken den Kampf an und begibt sich für Euch in die Gefahrenzone.

Südostschweiz
19.06.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Mario Engi unternimmt etwas gegen die Zeckenplage. VIDEO MARCO HARTMANN

Jahr für Jahr liefern die Zecken vor allem zwischen März und November Schlagzeile um Schlagzeile. Aus gutem Grund: Die Risikogebiete für Frühsommer-Meningoenzephalitis und Borreliose in der Schweiz weiten sich laufend aus.

FMSE-Risikogebiete

SCREENSHOT ZECKEN.CH

Borelliose-Risikogebiete

SCREENSHOT ZECKEN.CH

Die FSME ist seit 1988 in der Schweiz meldepflichtig. Wie der Dokumentation des Bundesamts für Gesundheit zu entnehmen ist, wurden im laufenden Jahr alleine bis Mai ganze 31 Fälle registriert. Mit FSME ist nicht zu spassen. Sie wird durch Viren ausgelöst, führt bei Patienten zu einer Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns sowie möglicherweise des Rückenmarks und kann tödlich enden. 

Beängstigend ist auch die Zahl der Borreliose-Fälle. Bis Ende Mai wurden hochgerechnet 5200 Arztbesuche wegen Zeckenstichen und 1900 akute Fälle von Borreliose gemeldet. Das zuständige Bundesamt geht davon aus, dass jährlich 10'000 Personen an Borreliose erkranken. Erreger ist ein Bakterium, das mit Antibiotika bekämpft werden kann. «Erstes Symptom der Erkrankung kann eine örtliche Rötung an der Stichstelle sein, die sich ausdehnt und ringförmig wird. Innerhalb von Tagen bis Wochen verschwindet sie wieder. Bei einem Teil der Erkrankten kommt es nach Wochen, Monaten oder gar Jahren zu einem zweiten Stadium, während dem die Gelenke, das Nervensystem, die Haut und selten das Herz befallen werden können», schreibt das BAG. Anders als bei FSME gibt es hier keine Impfung.

Zu viel des Schlechten

Jede Erkrankung ist eine zu viel. Unser Social-Media-Mann Mario Engi hat den Zecken deshalb den Kampf angesagt und sich auf Spurensuche begeben. In der Viamala-Region ist er in einem ausgewiesenen Gefahrengebiet fündig geworden. Nicht, ohne sich zuvor über die nötigen Sicherheitsmassnahmen beim Bündner Kantonsarzt zu informieren. «Achten Sie zuallererst darauf, dass Sie nicht gestochen werden», so Mani. Heisst: Lange Hosen und die Socken in den Hosensaum stecken. Und, Sicherheit ist schliesslich oberstes Gebot: «Suchen Sie sich nach dem Gang in der Natur zu Hause ab.» Die Zecken wandern oft lange auf der Haut herum, bis sie eine günstige Stelle für den Stich gefunden haben.

Wo sich Zecken wohlfühlen und wie Ihr Euch nach dem Aufenthalt nach Zecken absucht, erklärt der Kantonsarzt Martin Mani.

VIDEO MARCO HARTMANN

Übrigens: Checkt auch Eure Kleider. Denn die Zecken sind äusserst hart im Nehmen. Auch ein Waschgang bei 40 Grad machte den meisten Zecken in einem Test nicht den Garaus.

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