×

Kerze alleine gelassen, Haus abgebrannt

In Luchsingen ist gestern Vormittag ein Doppelhaus vollständig ausgebrannt. Die Feuerwehr stand im Grosseinsatz. Eine 82-Jährige erlitt Verbrennungen und eine Rauchvergiftung. Ihr Hündlein starb in den Flammen.

Ueli
Weber
18.12.18 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Die Feuerwehrleute können einen brnad in einem Doppelhaus löschen, aber das Haus ist nicht mehr bewohnbar.
Die Feuerwehrleute können einen brnad in einem Doppelhaus löschen, aber das Haus ist nicht mehr bewohnbar.
KANTONSPOLIZEI GLARUS

Zwei Feuerwehrmänner in Unterhosen ziehen sich auf einem Parkplatz hastig ihre Uniform über. Am Himmel über ihnen zieht eine weisse Rauchsäule Hunderte Meter weit nach Norden. Immer neue Feuerwehrautos fahren mit Blaulicht die Hauptstrasse in Luchsingen hoch.

Am nördlichen Ende des Weilers Adlenbach steht ein Doppelhaus in Flammen. Es raucht, zischt und knackt, als würde jemand unablässig nasse Holzscheite in den Ofen werfen.

100 Leute im Einsatz

Laut der Kantonspolizei Glarus haben Nachbarn gestern Vormittag um zehn Uhr morgens die Feuerwehr gerufen, nachdem sie die Flammen bemerkt hatten. Die Feuerwehren Grosstal Süd und Kärpf rücken zu einem Grosseinsatz aus. Rund 100 Feuerwehrleute, Polizisten und Notärzte stehen im Einsatz. Die Hauptstrasse wird gesperrt, Autos müssen für eine Weile über den Bahnhof ausweichen.

«Nach ersten Erkenntnissen ging das Feuer von einer Kerze in der Stube aus.»

Beim Brand wird die 82-jährige Bewohnerin einer der beiden Haushälften verletzt. Ein Krankenwagen bringt sie ins Kantonsspital nach Glarus. Laut der Kantonspolizei erlitt sie Verbrennungen und eine Rauchvergiftung. Ihr Zustand sei stabil. Für ihr Hündlein kommt jede Hilfe zu spät. Feuerwehrleute finden es später tot im Haus.

Nachbarin kann sich retten

Das Feuer brach gemäss ersten Erkenntnissen in der Haushälfte der 82-Jährigen aus. Laut Daniel Menzi, Mediensprecher der Kantonspolizei Glarus, ging es von einer Kerze in der Stube aus. Die Bewohnerin hatte den Raum kurz verlassen, als das Feuer auf einen trockenen Ast übergriff, vermutlich handelte es sich dabei um einen Adventskranz. Als die Frau in ihre Stube zurückkehrte, brannte bereits der Teppich. Sie versuchte noch vergeblich, das Feuer zu löschen und verletzte sich dabei.

Die Nachbarin in der anderen Haushälfte hörte Rufe, konnte Portemonnaie und Jacke packen und das Haus noch rechtzeitig verlassen. Ein Care-Team kümmert sich vor Ort und im Spital um die beiden Frauen, welche ihr Zuhause verloren haben. Kurz nach Mittag bringen die Feuerwehrleute den Brand unter Kontrolle. Das Gebäude ist ein Raub der Flammen geworden. Laut Menzi sind beide Haushälften unbewohnbar. «Das Hausinnere wurde komplett zerstört», sagt er. Die Schadenssumme könne noch nicht beziffert werden.

Ueli Weber ist stellvertretender Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er hat die Diplomausbildung Journalismus am MAZ absolviert und berichtet seit über zehn Jahren über das Glarnerland.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR