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SNB-Chef Jordan: Weitere Zinsstraffung ist wahrscheinlich notwendig

Die Wirtschaft fürchtet angesichts der hohen Inflationsraten eine Rezession. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) reagierte jüngst mit einer überraschend starken Zinserhöhung und will bei Bedarf weitere Schritte folgen lassen.

Agentur
sda
22.06.22 - 17:33 Uhr
Wirtschaft
Die überraschende starke Zinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. SNB-Chef Thomas Jordan hält eine weitere Straffung der Geldpolitik für wahrscheinlich notwendig. (Archivbild)
Die überraschende starke Zinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. SNB-Chef Thomas Jordan hält eine weitere Straffung der Geldpolitik für wahrscheinlich notwendig. (Archivbild)
KEYSTONE/ANTHONY ANEX

«Wir haben eine neue Inflationsprognose veröffentlicht. Wenn man sie richtig interpretiert, sieht man, dass wahrscheinlich eine weitere Straffung notwendig ist», sagte SNB-Chef Thomas Jordan am Mittwoch an einer Konferenz in Zürich.

«Wir wissen nicht genau, wann und wie viel, aber dieser Inflationsdruck ist noch nicht vollständig bekämpft.» Einen Zeitrahmen nannte Jordan nicht: «Wir werden erst abwarten, ob die bereits ergriffenen Massnahmen ausreichen oder es weiterer Eingriffe bedarf», betonte er.

Die Situation dürfte noch eine Weile angespannt bleiben, führte Jordan aus. «Denn die Lage ist momentan sehr kompliziert und verlangt nach durchdachten Massnahmen», sagte er am «Point Zero Forum».

Gefahr von Zweitrundeneffekten

Nicht nur global gesehen sei die Kombination aus hohen Geldmengen und den derzeit sehr schwierigen Marktkonditionen wie Lieferketten- und Nachfrageschocks eine gefährliche Mischung: «Die SNB sieht durchaus Risiken, dass die hohen Energiepreise zu sekundären und tertiären Preiseffekten führen können», erklärte Jordan. Daher habe man sich auch zu einem ersten starken Zinsschritt durchgerungen.

Der Inflationsdruck dürfte indes noch nicht so schnell verschwinden. Schlussendlich habe die Geldpolitik ja keinen Einfluss auf die Energiepreise oder die Lieferkettenprobleme.

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