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Die ersten Elektro-Postautos rollen bald in Graubünden an

Die offenen Fragen sind geklärt, die Ampeln stehen auf Grün: Auf vier Postauto-Linien zwischen Chur und Bad Ragaz werden ab Frühling 2023 nur noch Elektro-Postautos fahren.

Südostschweiz
04.07.22 - 15:49 Uhr
Wirtschaft
Wie hier in Interlaken: Ein Elektropostauto mit Batterie, wie es ab nächstem Jahr auch im Kanton Graubünden zu sehen sein wird.
Wie hier in Interlaken: Ein Elektropostauto mit Batterie, wie es ab nächstem Jahr auch im Kanton Graubünden zu sehen sein wird.
Bild Postauto AG

Bald geht es im Kanton Graubünden los mit den ersten Elektropostautos im ÖV-Linienbetrieb. Die Bündner Regierung hat vor Kurzem grünes Licht für die Mitfinanzierung des gemeinsamen Projekts des Bündner Energieunternehmens Repower und Postauto AG gegeben:

Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, beschafft Postauto AG für diese Umstellung nun insgesamt elf Batteriebusse in unterschiedlicher Grösse, während Repower mit ihrem E-Mobility-Provider «Plug'n Roll» für den Bau der Ladeinfrastruktur und die Energielieferung verantwortlich ist. Laufe alles nach Plan, seien die neuen Fahrzeuge ab dem ersten Quartal 2023 im Einsatz.

Zwischen Chur und Bad Ragaz werden die folgenden vier Postauto-Linien auf Elektromobilität umgestellt:
– Chur–Trimmis– Untervaz und Chur–Haldenstein
– Landquart–Mastrils
– Bad Ragaz–Fläsch–Maienfeld– Jenins–Landquart
– Landquart–Igis–Untervaz Bahnhof

Zeitintensive Pionierarbeit

Im Sommer 2019 hatten die beiden Unternehmen Postauto AG und Repower eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Umstellung des öffentlichen Verkehrs auf fossilfreie Antriebe im Kanton Graubünden gemeinsam anzugehen. In der Folge mussten viele offene Fragen geklärt werden. Es habe sich gezeigt, dass bei der Einführung von alternativen Antrieben im öffentlichen Verkehr viele Schritte zum ersten Mal gemacht werden. Inzwischen seien alle Signale auf grün: Wie es heisst, haben die Bündner Regierung und das Bundesamt für Verkehr zugestimmt, die Mehrkosten im Rahmen der ordentlichen Finanzierung des regionalen Personenverkehrs zu übernehmen. Repower habe sämtliche Planungsarbeiten für die Installation der Ladeinfrastruktur abgeschlossen und sei bereits im Besitz der Baubewilligungen. Und schliesslich habe Postauto die neuen Fahrzeuge bestellt.

«Die neuen Fahrzeuge sind bestellt.»

Zitiert aus Medienmitteilung, Postauto AG / Repower

Nun gehe Repower daran, die Ladeinfrastruktur zu bauen. Die Batterien der Postautos sollen in den Depots in Trimmis und in Bad Ragaz sowie an den Haltestellen bei den Bahnhöfen Untervaz und Landquart geladen werden. Für den Regelbetrieb werde Postauto AG die Planung der Fahrzeug- und Personaleinsätze anpassen. Weil Batteriebusse andere Reichweiten als Dieselbusse hätten, seien bei der internen Einsatzplanung neue Ansätze nötig. Und bevor es losgehe, werde Postauto AG sein Fahrpersonal für den Umgang mit den neuen Fahrzeugen schulen.

Erneuerbare Energie

Repower und Postauto AG seien überzeugt, dass auch der öffentliche Verkehr seinen Beitrag gegen den Klimawandel leisten muss. Bis anhin sind bei laut Postauto schweizweit fünf Batteriebusse im Einsatz. Mit der Umsetzung der Elektromobilität im Kanton Graubünden werde die Flotte demnach deutlich vergrössert. Postauto habe die Ambition, bis Ende 2024 schweizweit 100 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auf die Strasse zu bringen. Ab 2040 soll die gesamte Fahrzeug-Flotte fossilfrei unterwegs sein, wie es weiter heisst.

«Ab 2040 soll die gesamte Postauto-Flotte fossilfrei unterwegs sein.»

Zitiert aus Medienmitteilung, Postauto AG / Repower

Neben dem Ausbau des erneuerbaren Energiegeschäfts sei auch die Stärkung der Elektromobilität ein strategischer Pfeiler von Repower. Es ist zudem die Ambition von Repower, einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende zu leisten, schreibt das Unternehmen. (red)

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