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Defizit deutlich höher als budgetiert

Das Coronajahr hinterlässt seine Spuren auch in der Rechnung des Thusner Krankenhauses.

Jano Felice
Pajarola
10.06.21 - 09:29 Uhr
Wirtschaft
Das Spital Thusis blickt auf ein wegen Corona «intensives und schwieriges Jahr» 2020 zurück.
Das Spital Thusis blickt auf ein wegen Corona «intensives und schwieriges Jahr» 2020 zurück.
Philipp Baer

2,45 Millionen Franken: So hoch ist das Defizit in der Jahresrechnung 2020 des Thusner Spitals. Damit wird sowohl das Minus aus dem Vorjahr als auch der budgetierte Wert «deutlich» übertroffen, wie aus einer Medienmitteilung des Krankenhauses hervorgeht. Im Bereich Spitex habe der veranschlagte Fehlbetrag hingegen um rund 60’000 Franken unterschritten werden können; das Jahresergebnis beläuft sich dort auf 415’000 Franken.

Laut Mitteilung wurde die Rechnung kürzlich an der Versammlung der Delegierten aus der Gesundheitsregion Albula/Viamala gutgeheissen, heuer erstmals in Anwesenheit der im Krankenpflegegesetz neu zugeteilten Gemeinden Vaz/Obervaz, Lantsch/Lenz und Schmitten. Als Ersatz für den nach 17 Jahren demissionierenden Cazner Markus Hunger wurde der von der Gemeinde Cazis portierte Gemeindevorstandsvertreter Patrik Gasser neu in den Stiftungsrat gewählt; die bisherigen Mitglieder des Gremiums wurden bestätigt.

Hoher Rückgang im Lockdown

Das Jahr 2020 sei wegen Corona «intensiv und schwierig» gewesen, so die Bilanz des Spitals. Im Spitalbereich hätten die stationären Fallzahlen bis Mitte März um 25 Prozent über 2019 gelegen, während des Lockdowns und danach sei der Rückgang aber hoch gewesen. Trotzdem habe per Ende Jahr noch ein Plus von drei Prozent registriert werden können, was jedoch bei der kantonalen Vergütung der Ertragseinbussen zum Nachteil werde, da so keine Zahlungen geleistet würden. 

Im ambulanten Bereich konnte trotz Corona ein Wachstum von zehn Prozent verzeichnet werden, nicht zuletzt dank des neu angeschafften Geräts für Magnetresonanz-Tomografie. In viereinhalb Monaten konnten laut Mitteilung bereits 590 Untersuchungen durchgeführt werden. 

Weiter steigend war die Nachfrage im Spitexbereich; beim Mahlzeitendienst kam es sogar zu Rekordwerten. Gleichzeitig seien aber wegen Corona die nicht verrechenbaren Stunden der Spitex angestiegen: wegen erhöhten Informationsbedarfs und wegen Ausfällen durch Quarantäne respektive Isolation.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist.

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