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Europäische Höhlenbären waren wahrscheinlich alle Vegetarier

Auch mit pflanzlicher Kost kann man gross und stark werden. Studien von Tübinger Forschern haben Hinweise darauf erbracht, dass sich die ausgestorbenen Höhlenbären in Europa rein vegetarisch ernährten.

Agentur
sda
12.05.20 - 12:09 Uhr
Wirtschaft
Kinder zeichnen im Alpinen Museum in Bern einen Höhlenbären ab. Trotz seiner gewaltigen Gestalt kam das Tier mit pflanzlichem Proteinen aus. Auch die rumänische Unterart, die man verdächtigte, Fleisch und Fisch auf dem Speiseplan gehabt zu haben, wie…
Kinder zeichnen im Alpinen Museum in Bern einen Höhlenbären ab. Trotz seiner gewaltigen Gestalt kam das Tier mit pflanzlichem Proteinen aus. Auch die rumänische Unterart, die man verdächtigte, Fleisch und Fisch auf dem Speiseplan gehabt zu haben, wie…
Keystone/JUERG MUELLER

Bisherige Untersuchungen deuteten nach Angaben der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung vom Dienstag dagegen an, dass die Giganten im heutigen Rumänien auch Fleisch und Fisch frassen. Das wurde nun widerlegt.

Höhlenbären waren bis zu 3,5 Meter lang und hatten eine Schulterhöhe von bis zu 1,7 Metern. Damit waren sie deutlich grösser als ihre noch lebenden Verwandten, die Braunbären. Höhlenbären lebten in der letzten Kaltzeit in Europa und starben vor etwa 25'000 Jahren aus.

Die Wissenschaftler vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment (HEP) an der Universität Tübingen untersuchten in einem internationalen Team Höhlenbären-Fossilien von rumänischen Fundorten. Während Vegetarismus laut Hervé Bocherens vom HEP für die meisten Höhlenbären belegt ist, gab es bei rumänischen Exemplaren Zweifel. Die Aminosäuren im Knochenkollagen verglichen die Forscher nun mit jenen von anderen Höhlenbären sowie typischen Fleisch- und Pflanzenfressern wie Löwe und Pferd. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten sie im Fachjournal «Scientific Reports».

Bocherens glaubt, dass sich mit den Erkenntnissen auch besser vorhersagen lässt, wie sich Klimaveränderungen auf heutige Vegetarier wie beispielsweise den Pandabären auswirken.

*Fachartikellink https://doi.org/10.1038/s41598-020-62990-0

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