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Amazon zieht vor höchstes Gericht Frankreichs

Der Online-Versandhändler Amazon hat angekündigt, in einem Rechtsstreit um Coronavirus-Schutzmassnahmen in Logistikzentren vor das höchste Gericht Frankreichs zu ziehen.

Agentur
sda
07.05.20 - 23:28 Uhr
Wirtschaft
Der US-Versandhändler Amazon zieht vor das höchste Gericht in Frankreich, um im Zusammenhang mit der Coronakrise Klarheit bei der Beschäftigung von Mitarbeitenden zu erhalten. (Archivbild)
Der US-Versandhändler Amazon zieht vor das höchste Gericht in Frankreich, um im Zusammenhang mit der Coronakrise Klarheit bei der Beschäftigung von Mitarbeitenden zu erhalten. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/Mark Lennihan

Amazon habe beschlossen, die Entscheidung eines Berufungsgerichts in Versailles Ende April nun vor dem Kassationsgerichtshof Frankreichs anzufechten, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Die Gründe dafür würden den betroffenen Parteien vor Gericht dargelegt. Amazon setzte die Gespräche mit Arbeitnehmervertretern fort.

Die französischen Logistikzentren werden wahrscheinlich bis einschliesslich 13. Mai geschlossen bleiben, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Die endgültige Entscheidung darüber werde am Freitag bei einem Treffen des zentralen Betriebsrates fallen. Sollte dieser den Plan bestätigen, blieben die Angestellten bis zu dem Datum zu Hause und erhielten ihr volles Gehalt, so Amazon.

Hintergrund ist ein Rechtsstreit des Online-Händlers über Coronavirus-Schutzmassnahmen für die Angestellten. Das Berufungsgericht hatte im April entschieden, dass Amazon weiterhin nur Bestellungen von bestimmten Artikeln entgegennehmen darf.

Diese Auflage gelte solange, bis der Konzern seine Schutzmassnahmen verbessert habe. Es bestätigte damit weitgehend eine vorangegangene Entscheidung eines Gerichts im Pariser Vorort Nanterre. Die Gerichtsentscheidung war von der Gewerkschaftsgruppe Union Syndicale Solidaires erwirkt worden.

Amazon hatte nach der ersten Gerichtsentscheidung seine Logistikzentren in Frankreich vorerst geschlossen, da dem Konzern bei Nichteinhaltung der Vorgaben eine Geldstrafe droht. Das Unternehmen betonte stets, alle Schutzvorgaben gegen das Coronavirus eingehalten zu haben.

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