Kaum Schnee und trotzdem immer zu tun
In Graubünden bleibt der ganz grosse Schneefall bisher aus. Das merken auch die verschiedenen Werkbetriebe, die weniger Schnee räumen müssen. Arbeit gib es aber trotzdem.
In Graubünden bleibt der ganz grosse Schneefall bisher aus. Das merken auch die verschiedenen Werkbetriebe, die weniger Schnee räumen müssen. Arbeit gib es aber trotzdem.
Bis jetzt ist es doch eher ein schneearmer Winter. Das merken die Werkbetriebe je nach Region allerdings unterschiedlich. Norbert Gruber, Leiter Werkbetrieb Davos, meint gegenüber Radio Suedostschweiz: «Wir befinden uns von der Schneeräumung und dem Schneefall her, in einem Durschnittswinter.» Urs Crotta, Leiter Werkdienst Chur, spricht dagegen von einem milderen Winter.
Wenn weniger Schnee geräumt werden muss, werde es aber trotzdem nicht langweilig, so Crotta. Die Zeit wird dann anderweitig gebraucht. Beat Lüscher, vom Werkbetrieb St.Moritz, berichtet Ähnliches: «Neben vorgezogenen Arbeiten, die sonst später im Jahr anfallen, helfen die Mitarbeiter des Werkdienstes auch in der Sägerei. Auch hat man Zeit, um die Infrastruktur auszubauen.» Das seien einfach Arbeiten, die sonst tendenziell zur Seite geschoben würden.
Auch Nadja Wielath vom Tiefbauamt Graubünden bestätigt dies: «Kein Schnee bedeutet nicht, dass wir keinen Winterdienst haben. Dieser Dienst besteht beispielsweise auch aus Lawinendienste, Passöffnungen und vorbeugenden Arbeiten.»
Im Grossen und Ganzen haben die Werkbetriebe also auch ohne Schnee genug Arbeit zu bewältigen.
Drittunternehmer proftieren
Jemand, der sogar von dem wenigen Schnee profitiert, seien die Drittunternehmer. Wie Crotta erklärt, werden diese Unternehmen sowieso bezahlt, Einsatz hin oder her. Weiter meint er: «Die Drittunternehmer müssen ihre Fahrzeuge täglich bereit halten. Darum werden sie entschädigt.»
Solche Abkommen mit Unternehmen hat auch der Werkbetrieb in Davos. Norbert Gruber erklärt: «Im Normfall schaut derjenige von uns, der Pikettdienst hat, morgens aus dem Fenster. Dann wird entschieden, ob wir die anderen Unternehmen aufbieten oder nicht. Falls ja, werden sie um 2:00 Uhr morgens aufgeboten. Eine Stunde später beginnen wir mit der Schneeräumung. In Davos werde jedoch nicht der ganze Schnee geräumt. Der Ort verzichte auf das «Schwarz-Räumen». Grundsätzlich gäbe es auch ein Salzverbot.
Noch keine endgültige Bilanz
Um ein richtiges Fazit zu ziehen, für den Winter 2019/20 ist es aber noch zu früh. Crotta kennt die genauen Zahlen noch nicht. Und auch Beat Lüscher kann zurzeit noch keine Bilanz zu den Arbeiten während der Wintermonate ziehen. «Wir sehen im April, was der Winter gebracht hat. Dann können wir eine erste grosse Aussage machen.» Bis dahin geht es jedoch noch einige Wochen.(paa)
Und wer am Mittwoch aus dem Fenster geblickt hat, kann den wenigen Schneefall kaum nachvollziehen:
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