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Nestlé ist 2019 aus eigener Kraft um 3,5 Prozent gewachsen

Nestlé ist im vergangenen Geschäftsjahr 2019 so schnell gewachsen wie seit 2015 nicht mehr. Tierfutter und Kaffee kurbelten das Wachstum an. Zudem verdiente der Nahrungsmittelkonzern auch mehr. Im laufenden Jahr 2020 soll sich das Wachstum weiter beschleunigen.

Agentur
sda
13.02.20 - 07:44 Uhr
Wirtschaft
Der Nahrungsmittelkonzern unter Konzernchef Mark Schneider hat 2019 die Wachstumsrate zwar steigern können, das eins selbst gesetzte mittelfristige Wachstumsziel jedoch wie erwartet und angekündigt nicht erreicht. (Archivbild)
Der Nahrungsmittelkonzern unter Konzernchef Mark Schneider hat 2019 die Wachstumsrate zwar steigern können, das eins selbst gesetzte mittelfristige Wachstumsziel jedoch wie erwartet und angekündigt nicht erreicht. (Archivbild)
KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Nestlé wuchs 2019 aus eigener Kraft um 3,5 Prozent, wie der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller am Donnerstag mitteilte. Die 3,5 Prozent setzten sich zusammen aus einem Mengenwachstum (RIG) von 2,9 Prozent und Preissteigerungen von 0,6 Prozent. Der Gesamtumsatz stieg derweil um 1,2 Prozent auf 92,6 Milliarden Franken. Nettozukäufe verringerten den Umsatz um 0,8 Prozent, die Wechselkurseffekte reduzierten ihn um 1,5 Prozent.

Wachstumstreiber waren die Heimtierprodukte von Purina. Auch Kaffee habe eine gute Dynamik verzeichnet, unterstützt durch die hohe Nachfrage nach Starbucks-Produkten, die bislang in über 40 Ländern eingeführt worden seien, heisst es. Insgesamt hätten Starbucks-Produkte im Jahr 2019 einen zusätzlichen Umsatz von über 300 Millionen Franken generiert.

Vegetarische und pflanzliche Lebensmittel wie pflanzliche Burger hätten ein starkes zweistelliges organisches Wachstum und einen Umsatz von nahezu 200 Millionen Franken erzielt.

Schwächelnde Wassersparte

Kaum vorwärts ging es dagegen bei der Wasser-Sparte. Dies widerspiegle den Preisdruck im Mainstream-Segment und die schwache Nachfrage in Europa, so Nestlé. Hier hat Nestlé bereits einen Umbau angekündigt.

Zum Jahresende verlor der Konzern insgesamt zwar etwas an Schwung, er wuchs organisch noch um 3,0 Prozent im Schlussquartal. In den Vorquartalen war es jeweils um 3,7, 3,9 und 3,4 Prozent vorwärts gegangen. Allerdings hatte Nestlé dies bereits aus verschiedenen Gründen erwartet.

Margenziel erreicht

Operativ machte der Hersteller von Nespresso-Kaffee, Cailler-Schokolade und Buitoni-Pizza weitere Fortschritte, so dass ihm eine kräftige Margensteigerung gelang. Vom Umsatz blieben 17,6 Prozent als bereinigter operativer Gewinn übrig. Das Mittelfristziel bis 2020 von 17,5 bis 18,5 Prozent wurde damit wie erwartet bereits ein Jahr früher erreicht.

Zudem spülte der Verkauf der Hautpflegesparte Skin Health Milliarden in die Firmenkasse. Unter dem Strich blieben so 12,6 Milliarden Franken als Reingewinn, fast ein Viertel mehr als im Vorjahr.

Dividende von 2,70 Franken

Die Aktionäre sollen über eine Dividende von 2,70 Franken nach 2,45 Franken im Vorjahr von dem Gewinn profitieren. Das ist die 25. Dividendenerhöhung in Folge.

Für das laufende Jahr gibt sich Nestlé zurückhaltender als bisher. Neu wird noch eine weitere Steigerung beim organischen Wachstum erwartet. Bislang hatte Nestlé ein organisches Wachstum im mittleren einstelligen Bereich in Aussicht gestellt.

Für 2021/2022 werde dann aber eine anhaltende Beschleunigung in Richtung eines nachhaltigen mittleren einstelligen Wachstums erwartet. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge soll sich kontinuierlich verbessern. Zudem soll es auch Steigerungen sowohl beim zugrunde liegenden Gewinn je Aktie zu konstanten Wechselkursen als auch bei der Kapitaleffizienz erwartet.

Nestlé bezeichnete es zudem als noch zu früh, um die finanziellen Auswirkungen des Ausbruchs des Coronavirus zu beziffern.

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