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Industrie in Euro-Zone leidet unter Handelskonflikten

Die Industrie im Euro-Raum ist im September angesichts zunehmender Handelshürden so langsam gewachsen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex fiel um 1,4 auf 53,2 Punkte, wie das IHS-Markit-Institut am Montag mitteilte.

Agentur
sda
01.10.18 - 10:22 Uhr
Wirtschaft
Handelskonflikt mit der USA setzt europäischer Auto- und Maschinenindustrie zu. (Archiv)
Handelskonflikt mit der USA setzt europäischer Auto- und Maschinenindustrie zu. (Archiv)
KEYSTONE/AP/PAUL SANCYA

Allerdings hält sich das Barometer seit mehr als fünf Jahren ununterbrochen über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.

«Seit dem Boom zum Jahresanfang ist der Sektor rasant abgekühlt», sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. «Unter der nahezu zum Erliegen gekommenen Exportnachfrage litten Produktion und Stellenaufbau.»

Ausschlaggebend hierfür sei neben einer schleppenden Nachfrage die steigende Risikoscheu unter den Kunden infolge von Handelskriegen, der Einführung von Zöllen und zunehmender politischer Unsicherheit gewesen. «Und die Zukunftsindikatoren deuten darauf hin, dass das Schlimmste erst noch kommt», warnte Williamson. Die Geschäftsaussichten sackten auf ein Drei-Jahres-Tief. Auftrags- und Einkaufsindex fielen auf die tiefsten Werte seit mehr als zwei Jahren. Zugleich nahmen die Auftragsbestände erstmals seit über drei Jahren wieder ab.

Autoindustrie mit grossem Minus

Dem Abwärtstrend kann sich die deutsche Wirtschaft nicht entziehen. Hier fiel das Barometer um 2,2 auf 53,7 Zähler und damit auf den schlechtesten Wert seit über zwei Jahren. «Vor allem der sich zuspitzende Handelsstreit zwischen den USA und China, die nach wie vor ungeklärten Fragen bei den Brexit-Verhandlungen sowie die Währungskrise in der Türkei haben sich hier negativ ausgewirkt», sagte Markit-Experte Phil Smith.

Die Hersteller von Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen verbuchten das grösste Minus bei den Neuaufträgen. «Lichtblick war das erneut kräftige Plus bei der Beschäftigung, das der Binnennachfrage weitere positive Impulse geben wird», sagte Smith.

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