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Felix Blumer siegt im Tippspiel, liegt aber beim Wetter daneben

Die Landsgemeinde war am Sonntag um 13.40 Uhr beendet. Im Vorfeld haben wir 14 Glarner um einen Tipp gebeten. Felix Blumer heisst der Sieger – dafür lag der Meteorologe beim Wetter nicht ganz richtig.

Paul
Hösli
09.05.23 - 04:30 Uhr
Wetter

Die «Glarner Nachrichten» haben vor der Landsgemeinde 14 Glarnerinnen und Glarner gefragt, wann der Traditionsanlass zu Ende sei. Darunter zum Beispiel Landammann Benjamin Mühlemann oder die Kommunikationsverantwortliche des Esaf 2025, Katrin Egger. Mühlemann schloss die Landsgemeinde um 13.40 Uhr, und als Tippkönig schwang Felix Blumer obenaus. Der SRF-Wettfrosch sagte 13.45 Uhr voraus. Damit lag er nur fünf Minuten daneben und er war es auch, der die auf die längste Dauer der Landsgemeinde tippte. Auf Blumer folgt der Hotelier Patric Vogel, der das Ende der Landsgemeinde auf 13.31 Uhr prognostizierte. «Er hat mich bereits auf ein Cüpli eingeladen», sagt Felix Blumer. Das Podest komplettiert Regierungsrat Markus Heer, der 13.13 Uhr vorhersagte.

«Es freut mich, dass ich gewonnen habe und dies, obwohl ich am wenigsten Ahnung habe», sagt Blumer und lacht. Er sei ja eigentlich ein Winterthurer, obwohl sein Bürgerort Glarus Süd sei. Die Uhrzeit habe er jedoch nicht einfach aus dem Bauch heraus getippt, sondern kalkuliert, wie der Meteorologe erklärt: «Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es bei gewissen Traktanden, wie der Gemeindeorganisation oder den Finanzthemen, länger dauert.» Jeder habe seine eigene Meinung, was auch innerhalb in seiner Familie intensiv diskutiert wurde, wie Blumer weiter ausführt.

«Im Moment hat es mich schon geärgert, denn als Meteorologe wünscht man sich immer einen Volltreffer.»

Felix Blumer, SRF-Meteorologe

Felix Blumer war live in Glarus vor Ort, wenn auch nicht im Ring. «Am Einmarsch war ich dabei und den Rest der Landsgemeinde habe ich unter Dach im Live-Stream verfolgt.»

Er kriegt keine Krise

Felix Blumer lag bei der Zeit fast richtig, dafür aber beim Wetter leicht daneben. Seine Prophezeiung im Vorfeld: Der Regen kommt voraussichtlich erst am Nachmittag. Heute wissen wir, der Föhn war zu wenig stark, denn beim Einzug und zu Beginn der Landsgemeinde goss es wie aus Kübeln. «Im Moment hat es mich geärgert, denn als Meteorologe wünscht man sich immer einen Volltreffer», sagt der 58-Jährige. Als er von Winterthur in Richtung Glarnerland unterwegs gewesen sei, sei ihm die Gewitterzelle aufgefallen. Er habe nur «Oh, nein!» gedacht, so Blumer. «Eine mentale, einen Monat andauernde Krise, bekomme ich deswegen aber nicht», ergänzt er scherzhaft.

Und Felix Blumer möchte festhalten: «So weit daneben war ich mit meiner Prognose nicht.» In Elm habe es bis 16 Uhr keinen Tropfen geregnet, in Bilten sogar bis 18 Uhr. «Es war auch ein wenig Pech, da sich genau über Glarus eine Zelle festsetzte und der Wind zu wenig stark war, diese wegzublasen.» Sämtliche Wettermodelle hätten Trockenheit für Glarus vorausgesagt, so Blumer. «Wäre ich der Einzige gewesen, der mit seiner Prognose daneben lag, würde es mich sicher mehr ärgern.»

«Benjamin Mühlemann ist im kommenden Jahr bei mir am Sechseläuten zu Gast, da werde ich es ihm bestimmt unter die Nase reiben.»

Felix Blumer, hat die Zeit besser getippt als der Landammann

Aber da es niemand richtig vorausgesehen habe, könne er damit leben und er hätte Ratsschreiber Hansjörg Dürst im Vorfeld mit gutem Gewissen sagen können: «Zieht die Landsgemeinde durch.» Und es habe ja auch für einige Schmunzler gesorgt. «Der Präsident der Musikgesellschaft sah aus, als ob er zuvor unter der Dusche gestanden hätte», sagt Blumer und lacht herzhaft.

Spass mit dem Landammann

«Ich kann mich zumindest mit dem Sieg im Quiz trösten», sagt Felix Blumer über seine nicht ganz korrekte Wetterprognose. Denn zum Beispiel Landammann Benjamin Mühlemann lag mit seiner angesagten Zeit, 12.12 Uhr, fast anderthalb Stunden daneben. «Er ist im kommenden Jahr bei mir am Sechseläuten zu Gast, da werde ich es ihm bestimmt unter die Nase reiben», so Blumer. «Und er mir, dass er nass wurde.»

Aber so müsse es sein, sie beide hätten ja schliesslich Humor. «Letztlich geht es ‹nur› um das Wetter und nicht um Leben und Tod», so Felix Blumer.

Paul Hösli ist Redaktor bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Wenn er keine Artikel über das regionale Geschehen verfasst, produziert er die Zeitung. Zudem ist er der Stellvertreter von Ruedi Gubser für das Ressort Sport. Er ist seit 1997 bei der «Südostschweiz», im Jahr 2013 wechselte er intern von der Druckvorstufe in die Redaktion. Zuerst in einem 40-Prozent-Pensum und seit 2016 zu 100 Prozent.

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