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Schneefall hat zu erhöhten Radioaktivitäts-Messwerten geführt

Der Schneefall im Mittelland hat Anfang Januar zu einem leichten Anstieg der Radioaktivität bei Sonden des Messnetzes in der AKW-Umgebung geführt. Der Grund ist laut Atomaufsichtsbehörde Ensi, dass Niederschlag natürliche radioaktive Stoffe aus der Luft auswäscht.

Agentur
sda
25.01.21 - 14:42 Uhr
Wetter
Der Schneefall im Mittelland hat während kurzer Zeit zu einem leichten Anstieg der Radioaktivität bei Sonden des Messnetzes in der Umgebung der AKW geführt. (Symbolbild)
Der Schneefall im Mittelland hat während kurzer Zeit zu einem leichten Anstieg der Radioaktivität bei Sonden des Messnetzes in der Umgebung der AKW geführt. (Symbolbild)
KEYSTONE/SIMON MEIER

Der Anstieg sei schnell vorbei gewesen, schrieb das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) am Montag auf seiner Website. Die Radonfolgeprodukte, die zu Beginn des Schneefalls aus der Luft gebunden werden könnten, zerfielen am Boden innerhalb von ein bis zwei Stunden.

Bei Schneefall wie auch bei Regen oder Hagel würden natürliche radioaktive Zerfallsprodukte aus der Atmosphäre ausgewaschen und auf der Erdoberfläche abgelagert. Dies könne zu einem kurzzeitigen Anstieg der Ortsdosisleitung im Gebiet des Niederschlags führen, erläutert das Ensi weiter.

Daher komme es vor, dass das «Messnetz zur automatischen Dosisleistungsüberwachung in der Umgebung der Kernkraftwerke» (MADUK) während Schneefall, aber auch beispielsweise während eines Sommergewitters nach einer längeren Trockenperiode, leicht erhöhte Werte an Radioaktivität anzeige.

Die Radonfolgeprodukte kämen aus der Natur und seien nicht vom Menschen beeinflusst. «Dieser leichte Anstieg von natürlicher Radioaktivität stellt keine Gefahr für Mensch und Umwelt dar», hält das Ensi fest.

Industrieschnee bei AKW

In der Umgebung von Atomkraftwerken kann es wie bei anderen Industrieanlagen zur Ablagerung von Industrieschnee kommen, wie das Ensi weiter erläutert. Im Temperaturbereich um Null Grad Celsius ist es demnach möglich, dass der Dampf aus dem Kühlturm der AKW Gösgen SO und AKW Leibstadt AG kondensiert und in Form von Industrieschnee als Niederschlag zu Boden fällt.

Der Niederschlag könne lokal sehr eng begrenzt sein. Der Dampf aus dem Kühlturm bestehe aus reinem Wasser und enthalte keinerlei künstliche radioaktive Stoffe aus den Atomkraftwerken. Wie natürlicher Schnee könnten auch bei Industrieschnee natürliche radioaktive Zerfallsprodukte aus der Atmosphäre ausgewaschen und an der Erdoberfläche abgelagert werden.

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