Das Schloss Rapperswil präsentiert sich an der Olma

Bei der diesjährigen Landwirtschaftsmesse Olma wird auch das Schloss Rapperswil mit dabei sein. Allerdings ist es «nur» das Modell von Swissminiatur aus Melide, das beim traditionellen Olma-Umzug diesen Samstag auf einem Wagen gezeigt wird. Ausgeheckt wurde die Idee vom Chef von Rapperswil Zürichsee Tourismus, Simon Elsener, – wobei er beim Chef von Swissminiatur, Joël 
Vuigner, auf offene Ohren stiess. 

Minihirsche und Kunstrasen

Den Anhänger für den Umzug baute Adrian Büsser vom gleichnamigen Holzbaugeschäft. Am gestrigen Morgen steht er zusammen mit Peter Steimer von Rapperswil Zürichsee Tourismus in einer Halle seines Holzgeschäfts. Vor ihnen befindet sich der besagte Anhänger – mit etlichen seltsamen Details: Auf der Ladefläche ist entlang des Randes Kunstrasen aufgeklebt, in einer Ecke erkennt man eine kleine Herde von Miniaturhirschen – dazwischen ist schon mal der Grundriss des Schlosses eingezeichnet. Auch die Schossmauern stehen. Das Schloss selber wird erst vor Ort in St. Gallen auf dem Anhänger befestigt. «Es war gar nicht so einfach, die Umrisse des Miniaturschlosses präzise zu erfassen.» Doch etwas anderes als perfekte Arbeit käme für ihn nicht infrage. Deswegen sei er auch extra nach Melide gefahren, um die Masse des dortigen Schlossmodells zu vermessen. 

Spontane Hilfe aus dem Tessin

Für den Chef von Swissminiatur in Melide, Joël Vuigner, war klar, dass er die Stadt beim Olma-Umzug unterstützen möchte. Nach einer telefonischen Anfrage von Simon Elsener habe er mit seinen Mitarbeitern abgeklärt, wie man das Schloss sicher nach 
St. Gallen transportieren könne. «Wir nehmen es auseinander und fahren es per Lastwagen nach St. Gallen», so Vuigner. Sofort nach dessen Eintreffen am Freitagnachmittag werde das Schlossmodell auf den Umzugswagen montiert. Nach dem Umzug am Samstagmorgen werden zwei Swissminiatur-Mitarbeiter das Schloss wieder zurück nach Melide bringen. 

«Seit dem Projekt des Schlosses Rapperswil vor einem Jahr pflegen Simon Elsener und ich eine gute Zusammenarbeit», sagt Vuigner und verspricht demnächst eine neue Attraktion aus der Region für Swissminiatur. 

Weine aus dem ganzen Kanton

Das Schloss ist fraglos das bekannteste Symbol von Rapperswil-Jona. Wobei beim Umzug auch hiesige Gewerbetreibende sowie Vertreter von Ortsgemeinde und Stadt mit dabei sein werden. Ehrengäste an der diesjährigen Olma sind die Weinbauern aus den Kantonen Waadt und St. Gallen. Das Weingut Höcklistein aus Kempraten vertritt dabei Rapperswil-Jona. Dessen Oenlologe Andreas Stössel erklärt: «Für uns Weinbauern aus dem Kanton ist der Auftritt an der Olma eine wunderbare Chance, unsere Weine zu präsentieren», so Stössel. Man wolle den Leuten beweisen, dass die Weine aus St. Gallen nicht mehr wie früher saure Tropfen seien. «Unsere Weine haben sich gegenüber früher stark verändert, sie sind viel gehaltvoller geworden. «Durch den Klimawandel mit den wärmeren Sommern können unsere Weine mit internationalen Spitzenerzeugnissen mithalten.» 

Stössel betont die Wichtigkeit eines gemeinsamen Auftritts der Weinbauern: «Zusammen wollen wir die Olma-Besucher für unsere Weine begeistern, unser Motto lautet: Weine aus dem Kanton vom Bodensee übers Rheintal, den Walensee bis hin zum Zürichsee.» 

Für Fabian Villiger von Rapperswil Zürchsee Tourismus ist der Auftritt in St. Gallen eine «schöne Geschichte». Wobei er einräumt, dass er punkto Weine nicht zum Zielpublikum gehört: «Ich trinke absolut keinen Alkohol.»

76. Olma im Fokus
Zum 76. Mal öffnet am Donnerstag in St. Gallen die grösste Publikumsmesse der Schweiz ihre Tore – die Olma. An der Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung präsentieren sich heuer zwei Ehrengäste zusammen: das «Fête des Vignerons 2019» und der «St.Galler Wein». Zudem stehen bewährte Programmpunkte wie Tiervorführungen auch in diesem Jahr auf der Agenda. Erwartet werden an den elf Messetagen 365 000 Besucher. In acht Hallen auf einer Gesamtfläche von 50 000 Quadratmeter sind 611 Aussteller zu Gast. 14 Restaurants sorgen für ein kulinarisches Angebot. Erleben, Probieren, Staunen, Degustieren und Geniessen heisst das Motto der 76. Olma, die bis am 21. Oktober 2018 dauert und einmal mehr zum geselligen Begegnungsort werden will. Die Messe ist von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte für Erwachsene kostet 17 Franken, Jugendliche, Lernende, Studenten und IV-Bezüger zahlen 10 Franken für eine Tageskarte.

Weinkanton St. Gallen
Mit einer Sonderschau stellt sich St.Gallen an der diesjährigen Olma als vielfältiger Weinkanton vor. An jedem Tag der Messe laden Winzerbetriebe zum Probieren ein. Die Winzer aus dem Heimatkanton der Olma präsentieren sich unter dem Dach des Branchenverbands «St.Galler Wein» als Partner des Ehrengasts aus der Westschweiz, «Fête des Vignerons 2019». In einer Sonderschau auf über 500 Quadratmeter präsentiert sich das «Fête des Vignerons 2019» in voller Vielfalt. Die Besucher können das Winzerfest hautnah erleben und sich auf eine Zeitreise vergangener Durchführungen begeben. Am Samstag startet, um 10 Uhr, ein Festumzug durch die St. Galler Innenstadt. Gemeinsam präsentieren das «Fête des Vignerons 2019» und «St.Galler Wein» am traditionellen Olma-Umzug, was sie in Sachen Weinkultur, Brauchtum und Genuss zu bieten haben. Rund 400 Personen vom «Fête des Vignerons 2019» und über 600 St.Galler nehmen am Umzug teil.