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Schänner Trachtengruppe zeigt sich in Bestform

Die Trachtengruppe Schänis-Maseltrangen startete in ihr erstes Chränzli-Wochenende. Singgruppe, Trachtentänzer und Theaterleute sorgten für beschwingte, fröhliche Stunden.

Südostschweiz
02.10.18 - 04:30 Uhr
Stars & Sternli
Die Fitness-Mazurka fordert Gehirn und grosse Sportlichkeit der wirbelnden Trachtentänzer.
Die Fitness-Mazurka fordert Gehirn und grosse Sportlichkeit der wirbelnden Trachtentänzer.
GABI CORVI

von Gabi Corvi

Geölte Stimmen und trainierte Waden der Schänner Trachtenleute, und nicht zu vergessen die Lachmuskeln des Publikums, kamen am vergangenen Samstag im Mehrzweckgebäude in Schänis zum Einsatz. Ein gutes Quäntchen Herz und Emotionen war am Ende noch das Tüpfelchen auf dem «i» des Wohlfühlabends für alle Beteiligten. Schon bevor die Bühne offiziell für Tanz und Gesang freigegeben wurde, hatten sich die Gäste beim Fitness-Teller magentechnisch in Form bringen und für die kommende Unterhaltungsoffensive stärken können.


Einer Goldmedaille würdig


Die Volkstanzgruppe der Erwachsenen und die Kindertanzgruppe präsentierten schwungvolle Choreografien. Schon die Kleinsten beherrschten die Schrittkombinationen und das charmante Lächeln wie die Grossen. Letztere fegten derweil zu den zackigen Stücken so synchron über die Holzbretter, dass allein schon das Zuschauen etliche Kalorien zu kosten schien. Insbesondere die Fitness-Mazurka bot, was der Name versprach. Verschlungene Drehungen à la Gordischer Knoten und ein gefühlt sekündliches Hoch-das-Bein aller Frauen und Männer.

Wenn das Trachtentanzen olympisch wäre, hätten die Schänner hier sicher die Goldmedaille abgeräumt. Nach den mitreissenden Demonstrationen tat es zwischendurch dem «Gmüet» gut, runterfahren zu können. Diesen Part übernahm die Singgruppe. Sie begeisterten beispielsweise mit «Uf de Bärge», einem facettenreichen Quadlibet, oder sorgten mit «I’Gedanke» von Rita Marty für stimmungsvolle Momente.

Nach Tombolasegen und Trachtenkaffee gings für die Trachtenfreunde in die letzte Runde.


Don Juan auf dem Bauernhof


Das Lustspiel «Mer Puure händs luschtig» forderte nochmals zünftig das Zwerchfell des Publikums. Herrlich anzuschauen war das Gebaren der von Bauer Baumgartner benamsten «Frustgurken» aus der Stadt und von Juan H.D.M. Alvarez, der als veritabler Don Juan die Damen zwischen Hühnerfedern und purzelnden Heuballen bezirzte. Ob so viel sevillanischer Aufdringlichkeit, spiritueller Penetranz der Schwägerin und Unfähigkeit des Jungbauern wäre Senior Baumgartner am liebsten nach Timbuktu, Aserbaidschan oder an den Titicacasee ausgewandert. So viel sei verraten: Der Zweiakter mündet nach irrwitzigen Kofferverwechslungen in ein trachtenchränzliwürdiges Happy-End. Wer sich also mit der Trachtengruppe Schänis-Maseltrangen so richtig fit und lebendig fühlen möchte, der hat Samstag, 6. Oktober, nochmals Gelegenheit, aus dem wahren Jungbrunnen des gepflegten Brauchtums zu kosten.

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