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Die WM-Heldinnen sind zurück

Drei Wochen nach dem Gewinn der Bronzemedaille an der Freestyle-WM im amerikanischen Park City ist Ladina Jenny am Montag in die Heimat zurückgekehrt. Fast 100 Fans bereiteten der 25-jährigen Alpin-Snowboarderin aus Uznach und ihrer Teamkollegin Julie Zogg, die sich sogar Gold gesichert hatte, am Flughafen Zürich einen würdig Empfang.

Linth-Zeitung
26.02.19 - 16:03 Uhr
Schneesport

von Roger Züger und Silvano Umberg

Die Reise rund um den Globus mit den Destinationen Slowakei, Russland, USA, Südkorea und China ist zu Ende. Gestern Vormittag kamen Ladina Jenny und Julie Zogg am Flughafen Zürich an – und wurden von fast 100 Fans gefeiert. Denn seit der WM Anfang Februar waren die Weltmeisterin Zogg (Parallel-Slalom) und die WM-Bronzemedaillengewinnerin Jenny (Parallel-Riesenslalom) nie mehr zu Hause.

«Es ist wahnsinnig, so etwas durfte ich noch nie erleben», erzählt Jenny mit einem Strahlen übers ganze Gesicht. Wie auch. Für die 25-Jährige war WM-Bronze die erste Medaille an einem Grossanlass – genauso wie für die 26-jährige Teamkollegin Zogg. «Eine grosse Feier gab es bisher nicht. Und auch wenn die WM schon wieder drei Wochen zurückliegt, sind die Emotionen sofort wieder da», so Jenny.

Achterbahnfahrt der Gefühle

Erst recht, als Jenny erstmals wieder ihre Eltern sowie ihre Schwester umarmen konnte. Die Familie verfolgte die WM-Rennen mit Bekannten zu Hause vor dem Fernseher: «Ich habe es fast nicht ausgehalten, es war sehr nervenaufreibend», blickt Jasmin Jenny, Ladinas Mutter, zurück. Doch die Achterbahnfahrt der Gefühle hat sich gelohnt, «und ich bin unglaublich Stolz auf meine Tochter».

Der herzliche Empfang mit Fahnen und Kuhglocken liess auch die jüngsten Enttäuschungen in Asien vergessen. Zwar hatte Jenny im ersten Rennen nach der WM noch mit Rang 10 überzeugt, im Anschluss verpasste sie allerdings die K.-o.-Läufe der besten 16 Fahrerinnen gleich dreimal. «Ich weiss nicht, was passiert ist. Eigentlich waren die Quali-Läufe schnell – zumindest jeweils einer der beiden. Mir hat schlicht die Konstanz gefehlt», bilanziert Jenny. Sie tut aber das Richtige: «Abhacken und vorwärtsschauen.» Und die Feierlichkeiten werden dabei helfen.

Grosser Empfang in Jona

Gestern Abend ging die Feier im Sypoba-Fitnesscenter in Jona – Jennys Trainingsstätte – in die zweite Runde. Über 100 Fans und Wegbegleiter erwiesen ihr die Ehre, überhäuften sie mit Geschenken und stiessen mit ihr auf die WM-Medaille an. Kein Geringerer als Jann Billeter, Sportmoderator beim Schweizer Fernsehen, führte durch den Abend. Auf Grossleinwand wurden nochmals die Highlights der WM inklusive Jennys Bronze-Fahrt in voller Länge und die Medaillenübergabe angeschaut, die ganze Entwicklung der Athletin von den ersten Snowboardtrainings bis zum jetzigen Grosserfolg aufgerollt, wobei die eine oder andere lustige Anekdote nicht fehlen durfte.

«Dass so viele gekommen sind, ist megaschön. Daraus schöpfe ich ganz viel Motivation für die Zukunft.»
Ladina Jenny, Profi-Alpin-Snowboarderin aus Uznach

Was sich ebenfalls zeigte: Ladina Jennys Erfolge kommen nicht von ungefähr. Es stecken unzählige Trainingsstunden dahinter und sie lässt auch nichts unversucht, um sich immer weiter zu verbessern. Dazu gehört nicht zuletzt die Analyse und Optimierung ihrer Hirnströme. Denn letztlich ist es ja das Hirn, welches die Bewegungen steuert. Da ist es keineswegs förderlich, wenn der linke Hirnlappen zwar will, der rechte aber etwas «unaufgeräumt» ist und deshalb das volle Fokussieren auf das Rennen erschwert, wie Jennys Neurofeedbacktherapeutin Anja Leitz es amüsant schilderte.

Ladina Jenny zeigte sich überwältigt vom grossen Aufmarsch. «Damit hätte ich echt nicht gerechnet. Dass so viele gekommen sind, ist megaschön», sagt sie. Und ergänzte: «Daraus schöpfe ich ganz viel Motivation für die Zukunft.»

SM, Weltcup, Europacup

Nach sechs intensiven Wochen bleiben ihr nun ein paar wenige Tage zur Erholung. Bereits am Wochenende stehen dann in Davos im Rahmen der Europacup-Rennen die Schweizer Meisterschaften an. Am 9. März folgt der Heim-Weltcup in Scuol. Gleichenorts konnte Jenny vor Jahresfrist im «Riesen» als Dritte aufs Podest steigen. Als Abschluss der Weltcup-Saison stehen dann noch die Rennen im deutschen Winterberg im Programm (23./24. März).

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