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Tim Braillard reagiert auf Klischees und Vorurteile gegenüber Unihockey

Im Sport wird man rasch mit Klischees und Vorurteilen konfrontiert, so auch im Unihockey. Was ist wahr und was nicht? Wir haben Tim Braillard in den Schwitzkasten genommen.

Südostschweiz
11.08.22 - 17:30 Uhr
Unihockey
Tim Braillard gehört zu den besten Spielern des Schweizer Unihockeys.
Tim Braillard gehört zu den besten Spielern des Schweizer Unihockeys.
Bild Screenshot

von Jürg Abdias Huber und Stefan Salzmann

Im Unihockey wird gutes Geld verdient. Gar so gut, dass man für nach der Karriere ausgesorgt hat!

Schön wäre es. Nein, dann hätte ich definitiv auf Eishockey setzen müssen. Es ist schon so, dass mehr Geld im Unihockeysport vorhanden ist als früher. Es ist aber auch so, dass aktuell kein Schweizer Sportler davon leben kann.

Wenn ich beispielsweise Berufskollegen von Unihockey erzähle oder ich im Ausland neue Menschen treffe und ihnen sage, dass ich professionell «Floorball» spiele, schauen sie mich mit einem Gesichtsausdruck an, der so viel sagt wie: «Von was sprichst du überhaupt?»

Ja, das habe ich zu Genüge in den USA an den World Games erlebt. Amerikanerinnen und Amerikaner sind sehr offen und wollen wissen, was dieses «Floorball» ist, das beispielsweise auf unseren Trikots zu lesen ist. Da konnte man natürlich angeben, was man wollte. Unser Physiotherapeut sagte beispielsweise einem Amerikaner, dass es ein Sport sei, bei dem man auf dem Boden sitze und Quizfragen zu beantworten habe. Wenn man diese falsch beantworte, bekomme man einen Ball an den Kopf geschossen.

In der Vorbereitung auf die Unihockeysaison wird auch oft individuell und nicht nur im Team trainiert. Manchmal gebe ich dem Trainer an, dass ich die Einheiten absolviert habe, auch wenn ich ehrlich gesagt den Abend vor dem Fernseher verbracht habe. Merkt er ja nicht!

Es gibt sicher Spezialisten, die das in Perfektion beherrschen. Und mal dem Hund den Pulsgürtel anlegen und ihn eine Runde ums Haus schicken oder den WG-Kollegen damit ausstatten. Bei mir ist es umgekehrt. Der Trainer sagt mir öfters mal, dass ich zwei oder zumindest einen Ruhetag in der Woche einbauen sollte. Es gab auch Momente, da habe ich das Training trotzdem absolviert. Dabei aber den Pulsgürtel zu Hause gelassen, damit es das Training nicht aufzeichnet.

Welche Klischees und Vorurteile er sonst noch zu hören bekommt, seht ihr im Video.

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