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Malanser Niederlage gegen Floorball Köniz frühzeitig besiegelt

Der amtierende Schweizermeister Floorball Köniz überrannte am Sonntag mit vier Toren innert nur sechs Minuten die harmlose Malanser Defensive und entschied das Spiel damit vorzeitig.

Südostschweiz
27.09.21 - 10:34 Uhr
Unihockey
Ein Spiel zum vergessen für Dan Hartmann (mitte) und Christoph Camenisch (rechts) gegen stark aufspielende Könizer.
Ein Spiel zum vergessen für Dan Hartmann (mitte) und Christoph Camenisch (rechts) gegen stark aufspielende Könizer.
Bild Markus Aeschlimann

von Heinz Grass, UHC Alligator Malans

In noch sehr guter Erinnerung bei Duellen gegen Floorball Köniz sind die äusserst hochstehenden Partien mit knappen Ausgängen der vergangenen Play-off-Halbfinalserie.

Nun, nur einige Monate später, die gleichen Teams im Direktduell, aber vom Spielverlauf her mit umgekehrten Vorzeichen! Die Defensivabteilung der Malanser schien noch gar nicht in Köniz angekommen zu sein, denn nach sechs Spielminuten zeigte die Match-Tafel bereits ein 4:0 fürs Heimteam an. Vier Tore bei nur sechs Könizer Abschlüssen war nun auch für Headcoach Pius Caluori klar zu viel und er beorderte seine Mannen zum Timeout. Offenbar fand er mit seinem Weckruf die richtigen Worte, denn mit dem ersten Malanser Treffer durch Topscorer Tim Braillard kehrte die Ordnung in den Malanser-Linien etwas zurück. Fortan stieg denn auch die Chancengleichheit um einiges an. Wie schon am Vortag wurde Verteidiger Kevin Berry vom Coach an die linke Flügelposition beordert. Offenbar mangels zu wenig Rechtsauslegern im Portfolio der Mannschaft wurde diese Massnahme entschieden. Weitere Tore blieben im Startdrittel aber trotz einer kleinen Bankstrafe gegen Simon Nett und der gut stehenden Malanser-Box dennoch aus.

Meister lässt nicht locker

Der Schweizermeister blieb auch im Mittelabschnitt vorerst mehrheitlich die spielbestimmende Mannschaft und auch mit klarem Chancenplus. Jonas Wittwer im Malanser Tor rettete abermals deren Abschlüsse in extremis und hielt sein Team weiterhin auf Schlagdistanz. Allerdings musste auch Wittwer sich der geballten Könizer Angriffsbemühungen in der 29. Spielminute beugen, als Raul Willfratt das Skore auf 5:2 erhöhen konnte. Erneut opferte sich in der Folge der mit sehr viel Kämpferherz agierende Topscorer Braillard, indem er sich einen Ball erkämpfte und den frei stehendem Joel Friolet mittels eines tollen «Laserpasesses» bediente, welcher mit der Direktabnahme wieder verkürzen konnte. Eine weitere Malanser Bankstrafe gegen Dan Hartmann fruchtete aus Sicht der Platzherren erneut nicht. Zu gut stand die Box der Bündner, was seitens Köniz bestimmt noch zu einer weiteren Trainingseinheit führen wird. Ab Spielhälfte erhöhten nun auch die Alligatoren zunehmend den Druck und spielten fortan mit zwei Blöcken. Immerhin konnten die Bündner dieses Mitteldrittel dadurch auch skoremässig ausgeglichen behalten und die Hoffnung steigern, dass mit einem Feuerwerk im Schlussabschnitt nochmals die Spannung ins Spiel zurückkehrt.

Caluori setzte nun im dritten Drittel auf «All-In», stellte die Formationen leicht um und liess sein Team weiterhin nur mit zwei Blöcken aufspielen. Köniz sah sich nun ihrerseits plötzlich in die Verteidigerrolle zurückgedrängt, denn der Malanser Druck war hoch, wenn dieser aber auch durch ausgelöste Konterattacken, bedingt durch Fehlzuspiele oder technische Mängel, äusserst verletzbar war.

Letztes Anrennen

Der Meister zeigte in der Folge mittels einer technisch hochstehenden Ballstafette über mehrere Stationen seine Torgefährlichkeit. Tim Aebersold erhöhte das Skore erneut und postwendend – nur erneut zwei Zeigerumdrehungen später - verkürzte Markus Holenstein die Tordifferenz wieder. Caluori nahm in der Folge bereits nach 55 Spielminuten Witter zugunsten eines weiteren Feldspielers aus dem Tor. Zudem liess er plötzlich beide Top-Center, Braillard und Hartmann, in derselben Formation aufspielen. Daraufhin bekamen die 380 Zuschauerinnen und Zuschauer nochmals vier Tore – je zwei auf beiden Seiten – zu sehen, wobei die beiden Könizer Treffer zum 8:5 Schlussergebnis ins verlassene Malanser Tor erzielt worden sind.

Den Alligatoren fehlte heute Abend die noch am Vortag gegen Thun gezeigte Durchschlagskraft und Effizienz. Ein Topteam, wie Floorball Köniz zweifelsfrei eines ist, kann nur dann geschlagen werden, sofern die Malanser auch einem hochkarätigen Gegner ihr Spiel aufzwingen können. Bereits kommenden Sonntag empfangen die Malanser zu Hause in Maienfeld den nächsten Hochkaräter. Mit dem ewigen Klassiker gegen den SV Wiler-Ersigen, müssen die Malanser definitiv schon von Beginn weg hoch konzentriert und mit viel Herzblut ans Werk gehen, denn der Gegner brennt sicher auf die grosse Revanche des verlorenen Supercup-Finals vor Monatsfrist.

Das sagt Cheftrainer Pius Caluori zum Spiel: «Nach den vier schnellen Toren war das Spiel frühzeitig vorentschieden. Heute fehlte uns die nötige Qualität, um ein solches Spiel noch wenden zu können.»

Floorball Köniz - UHC Alligator Malans 8:5 (4:1, 1:1, 3:3) NLA Qualifikation – Spiel 4, Sporthallen Weissenstein Bern, 380 Zuschauer. SR Yvan Bühler | Janick Bühler

Tore: 1. Holopainen (Tringaniello) 1:0. 4. Engel (Zaugg) 2:0. 6. Holopainen (Jirebeck) 3:0. 7. Ruh (Engel) 4:0. 9. Braillard 4:1. 29. Willfratt (Ledergerber) 5:1. 31. Friolet (Braillard) 5:2. 49. Aebersold (Willfratt) 6:2. 52. Holenstein (Rohner) 6:3. 55. Ledergerber (Aebersold, ins verlassene Tor) 7:3. 56. Hartmann (Friolet) 7:4. 57. Zaugg (Engel, ins verlassene Tor) 8:4. 58. Friolet (Braillard) 8:5. Strafen: Kein gegen Köniz, 2mal 2 Minuten gegen Malans

Köniz: Eder; Jirebeck, Triangiello; Michel, Ruh; Aebersold, Haldemann; Bolliger, Hutzli, Holopainen; Zaugg, Kisugite, Engel; Willfratt, Schmocker, Ledergerber; Ersatz: Hammer, Poffet, Saaner, Schwarz Malans: Wittwer; Camenisch, R.Schubiger; Veltsmid, Tromm; Holenstein, Obrecht; Rohner, Hartmann, Nett; Friolet, Braillard, Berry; Jäger, Schmid, Vetsch; Ersatz: Krättli, V.Schubiger, Schnell, Capatt, Gartmann, Breu. Bemerkungen: Malans ohne Buchli (verletzt). 7. Timeout Malans, ab 57. Malans grösstenteils ohne Torhüter. Beste Spieler: Holopainen für Köniz, Braillard für Malans

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