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Malans gewinnt auch das dritte Bündner-Derby

Alligator Malans gewinnt das Bündner Derby gegen Chur Unihockey vor heimischer Kulisse mit 6:4. Der Sieg ging in Ordnung, auch wenn die Churer zu Beginn stärker agierte und in Front lag. Mit der Niederlage im Derby verschärft sich für Chur die Situation im Strichkampf.

Patrick
Kuoni
19.01.20 - 11:33 Uhr
Unihockey
Unihockey Derby
In Feierlaune: Alligator Malans entscheidet das Derby gegen Chur Unihockey am Samstagabend für sich.
THEO GSTÖHL / THEO GSTÖHL

Das dritte Derby zwischen Alligator Malans und Chur Unihockey (bisher trafen die beiden Kontrahenten einmal im Cup und einmal in der Meisterschaft aufeinander) hatte zusätzliche Brisanz. Beide Mannschaften waren fünf Runden vor Schluss dringend auf Punkte angewiesen. Malans im Kampf um das Playoff-Heimrecht, Chur im Kampf um einen Playoff-Platz. Dementsprechend durfte erwartet werden, dass beide Teams ihren Fokus vorderhand auf die Defensive legen. Geboten wurden jedoch viele harte Zweikämpfe, Emotionen und vor allem auch schöne Tore. Nur in den Startminuten überwogen die sicheren Pässen in der eigenen Zone.

Churer wacher

Spätestens mit der ersten Strafe in der fünften Minute war das Derby vor sehr gut gefüllten Zuschauerrängen lanciert. Es traf mit Simon Nett einen Alligatoren. Damit herrschte Alarmstufe rot vor dem Malanser Tor. Schliesslich weisen die Churer das beste Powerplay der ganzen Liga auf. Dies untermauerte Chur bereits nach wenigen Sekunden. Kim Hyrkkönen sorgte mit einem gut getimten Pass quer durch die Malanser Box dafür, dass auf der linken Seite Sandro Cavelti nur noch einschieben musste. Die Churer wirkten auch in der Folge wacher und gewannen die Mehrheit der Zweikämpfe. Logische Folge: Das 2:0 in der 12. Minute. Erneut hatte Cavelti aus fast identischer Position nach einem Fehler in der Malanser Vorwärtsbewegung getroffen. Doch mit zunehmender Fortdauer des Drittels kamen auch die Alligatoren im Spiel an. Dies wirkte sich auch noch entscheidend auf das Resultat zur ersten Pause aus. 2:2 stand zu diesem Zeitpunkt nämlich auf der Anzeigetafel. Getroffen hatte Nino Vetsch im Slot nach einem langen und genauen Pass von David Schmid und Riccardo Tarnutzer. Er versenkte den Ball mit einem präzisen Handgelenkschuss. Das Spiel lieferte im Startdrittel also beste Unterhaltung.

Der Wind dreht

Unterhaltung bot das Spiel auch im zweiten Abschnitt. Die Intensität nahm weiter zu. Die Malanser hatten aber in diesem Mitteldrittel nun doch mehr Spielanteile. Die Churer begnügten sich fortan mit pfeilschnellen Konterangriffen, wie das auch in den ersten zwei Derbys der bisherigen Saison häufig der Fall gewesen war. Bei den Alligatoren ragte in dieser Phase des Spiels vor allem eine Line heraus. Joshua Schnell, Remo Buchli und Jarkko Nurmela stellten die Churer Abwehr immer wieder vor grosse Probleme und erzielten alle drei Malanser Treffer in diesem Mitteldrittel. Da die Churer ihrerseits nur einmal erfolgreich waren, ging Malans mit einem zwei-Tore-Vorsprung in den Schlussabschnitt.

Und in diesem sorgte Alligator Malans schnell für beruhigte Gemüter bei den Malanser Fans. Simon Nett und Kevin Nylund eroberten sich in der 42. Minute mit vereinten Kräften den Ball hinter dem Churer Tor, Nylund fand die Stockschaufel von Topskorer Oscar Eriksson-Elfsberg und dieser liess sich nicht zwei Mal bitten. Dieses 6:3 hatte auch zehn Minuten vor Schluss noch Bestand. Zu fokussiert standen die Malanser nun in der Defensive und zu ideenlos wirkte die Churer Offensive. Doch just als der Sieg langsam aber sicher in trockenen Tüchern zu sein schien, brachte Dennis Blomberg die Spannung mit einem Treffer aus dem Slot sieben Minuten vor Schluss doch noch etwas zurück. Auch, weil die Hauptstädter nun neuen Mut fassten und wieder deutlich häufiger vor dem Malanser Tor auftauchten. Es entwickelte sich eine hochattraktive Schlussphase, in der beide Teams Chancen auf weitere Tore vergaben. Doch weitere Tore gab es nicht zu bestaunen, sodass Chur gut zwei Minuten vor Schluss ihr Glück noch ohne Schlussmann versuchte. Doch es blieb schliesslich beim 6:4. Somit ist Malans im Kampf um den dritten Schlussrang weiter voll im Rennen und für Chur verschlechtert sich die Lage im Playoff-Kampf.

UHC Alligator Malans - Chur Unihockey 6:4 (2:2, 3:1, 1:1)
Sporthalle Lust, Maienfeld. 865 Zuschauer. SR Schuler/Sprecher.
Tore: 6. S. Cavelti (K. Hyrkkönen) 0:1. 12. S. Cavelti (M. Stucki) 0:2. 15. N. Vetsch (D. Schmid) 1:2. 17. R. Tarnutzer (D. Schmid) 2:2. 31. R. Buchli (J. Nurmela) 3:2. 33. R. Buchli (J. Nurmela) 4:2. 36. K. Hyrkkönen (D. Sesulka) 4:3. 39. J. Nurmela (R. Buchli) 5:3. 42. O. Eriksson-Elfsberg (K. Nylund) 6:3. 53. D. Blomberg (D. Sesulka) 6:4.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans. 2mal 2 Minuten gegen Chur Unihockey.

Aufstellung Alligator Malans: Wittwer; Berry, Veltsmid; Camenisch, Tromm; Gartmann, Obrecht; Nett, Nylund, Eriksson-Elfsberg; Buchli, Nurmela, Schnell; Tarnutzer, Schmid, Vetsch

Ersatz: Vogt, Flütsch, Meiler,

Aufstellung Chur Unihockey: Reich; Beeler, Weber; Sesulka, Jung; Mettier, Bischofberger; Stingelin, Stucki, Cavelti; Blomberg, Hyrkkönen, Lehtinen; Decasper, Mani, Amato

Ersatz: Breu, Villiger, Schlegel, Desax, Rieder, Stingelin

Bemerkungen: Alligator ohne Capatt, Thöny, Holenstein, Friolet, Hartmann, 57:45 Timeout Chur, danach ohne Torhüter

Beste Spieler: Remo Buchli für Alligator Malans, Sandro Mani für Chur Unihockey

 

Patrick Kuoni ist Redaktor und Produzent bei Südostschweiz Print/Online. Er berichtet über Geschehnisse aus dem Kanton Graubünden. Der Schwerpunkt seiner Berichterstattung liegt auf den Themenbereichen Politik, Wirtschaft und Tourismus. Wenn er nicht an einer Geschichte schreibt, ist er als einer der Tagesverantwortlichen für die Zeitung «Südostschweiz» tätig. Patrick Kuoni ist in Igis (heutige Gemeinde Landquart) aufgewachsen und seit April 2018 fester Teil der Medienfamilie Südostschweiz.

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