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Alligator siegt trotz vieler verpasster Chancen

Dank deutlicher Überlegenheit in der Mittelzone und einwandfreiem Kampfgeist steht es in der Halbfinalserie zwischen Alligator Malans und dem Grasshopper Club Zürich 1:1. Die Alligatoren haben sich nach der deutlichen Niederlage im ersten Spiel gesteigert . Sie bezwingen die Grasshoppers zum ersten Mal in dieser Saison.

Südostschweiz
31.03.19 - 09:56 Uhr
Unihockey
Remo Buchli sorgte in der 14. Minuten für die Malanser Führung.
Remo Buchli sorgte in der 14. Minuten für die Malanser Führung.
ARCHIVBILD YANIK BÜRKLI

von Thomas Rentsch

Alligator Malans hat den Sieg über die ganze Spieldauer mit einer konzentrierten und gleichmässigen Leistung erarbeitet. Die Tore sind unter den ersten beiden Blöcken aufgeteilt, die dritte Linie sorgte nicht nur für physische Entlastung.

Aus dem Bündner Kollektiv ragte Daniel Karlander heraus. Der Schwede nimmt nach einer durchzogenen Qualifikation in den Playoffs die Rolle eines Leitwolfs ein: Er trifft gute Entscheidungen, sucht und findet das Tor im Abschluss und bringt Emotionen ins Spiel. Auf die Frage, warum es gegen GC endlich geklappt hat, spricht er über die Wichtigkeit innerer Prozesse: «Wir haben im Team über unsere Haltung gegenüber dem Gegner gesprochen. Dass es keinen Grund gibt, nicht an den Sieg zu glauben und dass wir dominant spielen wollen. Dieser Sieg gibt uns Selbstvertrauen, wir konnten viele wichtige Duelle gewinnen und waren effizient im Abschluss.»

Ausgleich in der Serie

Dass die Alligatoren mehr als gewillt waren, die Serie auszugleichen, bewiesen die Startminuten: Buchli scheiterte nach 20 Sekunden als Erster an Nationaltorhüter Meier, der im ersten Drittel alle Hände voll zu tun hatte. Malans eroberte viele Bälle in der Mittelzone und überrannte die Zürcher Mal für Mal.

Auch die Defensive trug ihren Teil für den guten Start ins Spiel bei. Leider kann dies von den Stürmern nicht behauptet werden: Eine derartige Anzahl Torchancen wie im ersten Drittel, lassen die erfahrenen Zürcher selten zu. Die Möglichkeiten wurden aber mitsamt einem Penalty nicht genutzt.

Führung in der 14. Minute

Remo Buchli sorgte in der 14. Minute für die Alligator-Führung. Nur kurz darauf konnte GC durch Julkunen ausgleichen – nicht unverdient, denn sie hatten bei ihren wenigen Abschlüssen zwei Metalltreffer zu beklagen.

In der 19. Minute zeigten Jo-Dennis Bärtschi und Lukas Veltsmid ihre jeweiligen Spezialfähigkeiten: Bärtschi eroberte mit viel Leidenschaft den Ball hinter dem Tor und fand Veltsmid per Diagonalpass, der wiederum den Berner in Bündner Diensten nach einer schönen Täuschung bediente. Bärtschis Abschluss aus 10 Metern war unhaltbar.

Gutes Zusammenspiel

Auch nach der Pause fand die Schweden-Bärtschi Linie den Tritt sofort: Daniel Karlander traf nach 11 Sekunden zum 3:1. Dieses Tor wurde von Rüeger beantwortet. Postwendend demonstrierten aber Bärtschi und Veltsmid eine weitere Variante ihres Zusammenspiels: Wiederum eroberte der Stürmer den Ball und spielte ihn dem filigranen Tschechen zu. Anstelle eines Doppelpasses versenkte dieser den Ball per Bogenschuss trocken in der hohen Ecke.

Kurz vor der zweiten Pause musste Harry Braillard nach einem Bodenspiel auf die Strafbank. Dies war aus Malanser Sicht ärgerlich – da sie sich zuvor nicht zu Unrecht über einige harte, unbestraften Körperchargen der Zürcher beklagten. Und so kam GC in der 40. Minute nach dem ersten zwingend gespielten Powerplay durch Meier zum Anschlusstreffer.

Es war das letzte Mal in diesem Spiel, dass GC auf ein Tor an die Herrschäftler herankam. Denn auch zum dritten Anspiel des Abends traten die Alligatoren bissiger an als der Gegner. Karlander traf erst die Latte und kurz darauf in Überzahl zum 5:3. Nun wurden die Angriffe der Zürcher heftiger, Torhüter Jonas Wittwer liess aber mit Glanztaten keinen erneuten Anschlusstreffer zu. Vielmehr kamen die Malanser zu aussichtsreichen Kontermöglichkeiten, eine davon nutzte Dan Hartmann zur Vorentscheidung.

In Maienfeld kam laute Playoffstimmung auf. Daniel Karlander fühlte sich wohl: «Spiele nach derart harten Ausgangslagen zu gewinnen ist besonders schön. Es war intensiv, ich liebe das. Nun wollen wir auch in Zürich gewinnen und in der Serie in Führung gehen.»

Telegramm:

UHC Alligator Malans - Grasshopper Club Zürich 7:3 (2:1, 2:2, 3:0)
Turnhalle Lust, Maienfeld. 826 Zuschauer. SR Fässler/Schläpfer.
Tore: 14. R. Buchli 1:0. 16. E. Julkunen (F. Wenk) 1:1. 19. J. Bärtschi (L. Veltsmid) 2:1. 21. M. Karlander (O. Eriksson-Elfsberg) 3:1. 23. J. Rüegger (C. Laely) 3:2. 35. L. Veltsmid (J. Bärtschi) 4:2. 40. C. Meier (F. Wenk) 4:3. 46. M. Karlander (R. Buchli) 5:3. 56. D. Hartmann (K. Berry) 6:3. 60. J. Friolet (F. Tromm) 7:3.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans. 2mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich.

Alligator Malans: Wittwer; Berry, Tromm; Camenisch, Veltsmid; Gartmann, Holenstein; Hartmann, Braillard, Buchli; Eriksson-Elfsberg, Karlander, Bärtschi; Thöny, Friolet, Nett.

Ersatz: Bebi, Capatt, Vogt, Tarnutzer, Vetsch.

Verletzt: Obrecht.

GC: Meier; Heller, Mock; Zürcher, Graf; Berlinger, Bier; Laubscher, Laely, Rüeger; Göldi, Julkunen, Wenk; Zolliker; Meier, Steiger.

Ersatz: Strässle, Maurer, Reusser, Dürler, Stocker, Unternährer.

 

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